COPD ist eine Krankheit, mit der nicht zu spaßen ist. Sie zählt zu den häufigsten Todesursachen weltweit und betrifft insbesondere Raucher, die über viele Jahre zur Zigarette gegriffen haben. Die chronische Lungenkrankheit entwickelt sich über mehrere Jahre und zeigt zunächst nur leichte Symptome, die nicht immer sofort mit COPD in Verbindung gebracht werden. Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, kann sie nicht wieder vollständig geheilt werden. Die charakteristische Verengung der Bronchien kann nicht wieder ganz rückgängig gemacht werden, und im fortgeschrittenen Stadium kann zerstörtes Lungengewebe nicht wiederhergestellt werden. Es gibt jedoch viele Maßnahmen, die zur Linderung der Symptome beitragen und die Lebensqualität des Patienten verbessern. Eine vollständige Heilung kann nur durch eine Lungentransplantation erzielt werden.
Die Lungenerkrankung COPD äußert sich durch zahlreiche Beschwerden. Allen voran zeigt sich der typische chronische Husten und schleimiger Auswurf sowie Atemnot in Belastungszuständen, später auch im Ruhezustand. COPD entsteht durch dauerhafte Reizung und Entzündung der Atemwege, meist hervorgerufen durch giftigen Zigarettenrauch oder eine chronische Bronchitis. Durch die dauerhafte Belastung verengen sich die Atemwege und die Lungenfunktion der Betroffenen nimmt ab.
Es gibt verschiedene Schweregrade der Erkrankung, wobei die Lungenfunktion eine wichtige Rolle spielt. Mithilfe eines Lungenfunktionstests wird das Volumen gemessen, das innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann. Bei der COPD Schweregrad 1 sind dabei kaum Unterschiede zu einer Lunge mit Normalfunktion sichtbar, beim letzten und schwersten Schweregrad 4 beträgt die Lungenkapazität weniger als 30 Prozent der Kapazität einer gesunden Lunge. Ist erst einmal Lungengewebe zerstört, lässt sich dieses nicht wieder rehabilitieren. Die Lebenserwartung eines Menschen sinkt durch den Eintritt von COPD. Medikamente und bestimmte Therapien können jedoch die Beschwerden lindern und die Lebenserwartung erhöhen.
Wer an der unheilbaren Lungenfunktionskrankheit COPD erkrankt ist, muss damit rechnen, dass die Lebenserwartung um durchschnittlich sieben Jahre sinkt. Hier spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, die sich positiv oder negativ auf die Lebenserwartung auswirken können. Als wichtigster Punkt, um dem Fortschreiten der COPD entgegenzuwirken, ist der sofortige Verzicht auf weitere Zigaretten zu erwähnen. Rauchen kann die Prognose bei bestehender COPD drastisch verringern. Auch Begleiterkrankungen können sich negativ auf den Verlauf der Krankheit auswirken. Dagegen ist es möglich, durch bestimmte Ernährungsweisen und die richtige Therapie sowie Medikamente die Lebenserwartung zu erhöhen.
Es lässt sich nicht pauschal sagen, wie schnell die Krankheit voranschreitet, da dies von Patient zu Patient unterschiedlich ist. Faktoren wie Alter, allgemeiner Gesundheitszustand und Begleiterkrankungen spielen eine wichtige Rolle für den Verlauf der COPD. Insbesondere anhand des Wertes der Einsekundenkapazität der Lunge kann gemessen werden, wie weit die COPD bereits fortgeschritten ist und wie schnell sich die Symptome und Beschwerden des Patienten verschlechtern. Laut Studien können folgende Aussagen anhand der Lungenkapazität und des Verhaltens des Patienten getroffen werden:
Lebenserwartung Raucher/Nichtraucher mit COPD:
Patienten mit hohem Alter oder mit Begleiterkrankungen wie einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder Diabetes unterliegen einem erhöhten Risiko, dass die Krankheit COPD weiter voranschreitet. Zudem gibt es die Maßeinheit BODE-Index, die den Body-Mass-Index sowie Belastbarkeit und Beschwerden des Patienten zusammenfasst. Je höher der Wert des BODE-Index ist, umso schlechter sind die Lebenserwartungen.
Auch wenn die COPD nicht vollständig heilbar ist, können die Beschwerden durch eine gezielte Behandlung verbessert werden. Hier kommen insbesondere Medikamente zum Einsatz, die der Atemnot entgegenwirken, Abhusten erleichtern oder Entzündungen bekämpfen. Oft wird auch eine Kombination verschiedener Präparate angeordnet, insbesondere bei fortgeschrittener COPD.
Neben den Medikamenten ist der wohl wichtigste Faktor, um der Krankheit entgegen zu wirken, mit dem Rauchen aufzuhören. Sport und gesunde Ernährung wirken sich ebenfalls positiv auf den Verlauf der Krankheit aus.
Bei fortgeschrittener COPD werden die Lungenbläschen schlaff und verlieren ihre Funktion. Auch dieser Zustand ist nicht heilbar. Hier sind Patienten nicht selten auf die Zuführung von Sauerstoff angewiesen und tragen nachts Beatmungsgeräte.
Letztendlich kann aber nur eine Lungentransplantation zur vollständigen Heilung führen.
Die Lungentransplantation kann nicht nur die Lebensqualität eines COPD-Patienten verbessern, sie kann sogar weitestgehend für Heilung sorgen. Es ist aber sehr selten möglich, die kranke Lunge gegen eine gesunde Lunge auszutauschen. Etwa 300 Lungentransplantationen werden jährlich durchgeführt. Verglichen mit der Zahl der COPD-Erkrankungen fällt diese Behandlungsoption kaum ins Gewicht. Zunächst muss eine geeignete Spenderlunge gefunden werden, was sich als sehr kompliziert herausstellen kann. Verfügbare Spenderlungen decken nicht einmal die Hälfte der erforderlichen Lungen ab. Daher wird eine Lungentransplantation zuerst bei den Patienten durchgeführt, bei denen die vorher genannten Methoden keine Wirkung zeigen und alle weiteren Behandlungen ausgeschöpft wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass Patienten mit Begleiterkrankungen, die schwere Komplikationen bei einem so umfangreichen Eingriff vermuten lassen, nicht für eine Transplantation geeignet sind.
aktualisiert am 02.03.2021