Eine Erkrankung der Lungen kann sehr schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere bei der Lungenkrankheit COPD ist damit zu rechnen, dass die Symptome mit der Zeit immer stärker werden. Patienten klagen nicht selten über Husten und Auswurf sowie Atemnot in bestimmten Situationen. Da die COPD nicht heilbar ist, hat die Krankheit einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten. Je weiter die Erkrankung voranschreitet, desto mehr Einbußen im Alltag müssen in Kauf genommen werden. COPD hat nicht nur eine geringere Lebenserwartung zur Folge, sondern auch viele Begleit- und Folgeerkrankungen, die lebensgefährlich sein können:
COPD ist nicht nur als Krankheit allein zu betrachten, sondern erhöht auch das Risiko, dass sich weitere Erkrankungen herausbilden. Zudem hat die Lungenkrankheit einen negativen Einfluss auf das Immunsystem des Patienten. Das liegt mitunter daran, dass die Krankheit COPD sehr kräftezehrend ist und der Körper dahingehend belastet wird, dass er vermehrt arbeiten muss, um die notwendige Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Viele der Folgekrankheiten von COPD betreffen das Herz-Kreislaufsystem, was mit den Veränderungen in der Lunge und mit dem Sauerstoffausgleich des Körpers zu tun hat. Nicht selten bilden sich infolge der Lungenerkrankungen auch Herzkrankheiten heraus.
Mit COPD gehen viele unangenehme Symptome einher, nicht zuletzt ein allgemeines Schwächegefühl und später eine Sauerstoffunterversorgung, die durch die abfallende Lungenfunktion hervorgerufen wird. Husten und Auswurf belasten den Körper ebenso wie Sauerstoffmangel und schränken Betroffene oft schon in alltäglichen Dingen ein. Eine mögliche Folge der Lungenerkrankung ist die Herausbildung eines Lungenemphysems, was etwa bei jedem dritten COPD-Patienten der Fall ist. Hier spricht man auch von einer überblähten Lunge, was wiederum verstärkte Atemnot bei den Patienten hervorruft. Die kleinen Bronchien werden eingeengt und die Abatmung der Luft aus den Lungenbläschen ist beeinträchtigt. Sind die Lungenbläschen überdehnt und in ihrer Funktion eingeschränkt, hat das eine verminderte Sauerstoffaufnahme ins Blut zur Folge. Ein Lungenemphysem ist ebenso wie COPD eine häufige Folge langjährigen Rauchens. Hat sich ein Emphysem herausgebildet, verstärken sich Symptome wie Hustenreiz und Atemnot. Da die Krankheit COPD nicht heilbar ist, gibt es auch keine vollständige Heilung für das Lungenemphysem. Möglicherweise kann ein Erfolg mit einer Operation zur Reduktion des Lungenvolumens oder mit einer Spenderlunge erzielt werden.
Lungenhochdruck ist vergleichbar mit Bluthochdruck, allerdings wird hier nur von dem Blutkreislauf in der Lunge gesprochen. Sowohl Lungenhochdruck als auch Bluthochdruck sind als Folge der verminderten Sauerstoffaufnahme durch die schlechtere Lungenfunktion bei COPD-Patienten zu betrachten. Der Körper versucht, vermehrt Blut zu transportieren, um die Organe mit Sauerstoff zu versorgen. Zudem verengen sich die Blutgefäße in der Lunge und ein erhöhter Widerstand für den Blutfluss ergibt sich. Ein zu hoher Druck der Lunge kann sich auf das Herz auswirken. Lungenhochdruck verschlechtert die Lebenserwartung.
Da das Herz Schwierigkeiten hat, das Blut in den Lungenkreislauf zu pumpen, kommt es zu einer Vergrößerung der rechten Herzkammer. Es muss durch den erhöhten Widerstand mehr Arbeit leisten und die Muskulatur des Herzens verdickt sich. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu immer stärkeren Veränderungen des Herzens und dieses kann nicht mehr so wirkungsvoll das Blut weiterbefördern. Dann besteht eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) in der rechten Kammer des Herzens (Rechtsherzinsuffizienz). Eine andere Bezeichnung ist Cor pulmonale ("Lungen-Herz"). Dies kann die Atemnot verstärken, Schmerzen in der Brust hervorrufen und zu Ödemen (Wasseransammlungen) im Körper führen, die sich beispielsweise als Schwellungen der Beine bemerkbar machen. Eine weitere mögliche Folge der COPD auf das Herz-Kreislauf-System ist die Verkalkung der Arterien, beispielsweise der Herzarterien.
Bei der Lungenkrankheit wird die Lunge ständig gereizt und es finden immer wieder Entzündungsprozesse in vereinzelten Lungenstrukturen statt. Am häufigsten sind die Bronchien von den Entzündungen betroffen, was sich durch vermehrten Husten und schleimigen Auswurf äußert. An den Bronchien kann es zu sogenannten Bronchiektasen kommen. Hierbei werden Hohlräume an den Bronchien gebildet, in denen sich Bakterien sammeln, was wiederum Infektionen hervorruft. Hier kann es notwendig sein, Antibiotika zu verabreichen.
Häufig erkranken COPD-Patienten auch an Diabetes. Das liegt unter anderem daran, dass der Stoffwechsel durch die verminderte Lungenfunktion gestört ist. Etwa 90 Prozent der COPD-Patienten sind oder waren Raucher. Diabetes kann ebenso eine Folge langjährigen Rauchens sein und wiederum die COPD verschlechtern und zu Exazerbationen führen. Diese beschreiben eine schleichende oder auch plötzliche Verschlechterung der Symptome der Lungenkrankheit.
Osteoporose beschreibt eine Erkrankung der Knochen, durch die sich die Zusammensetzung des Knochenmaterials ändert und diese leichter Gefahr laufen, zu brechen. Osteoporose wird auch Knochenschwund genannt. Dieser kann durch hormonelle Schwankungen hervorgerufen werden, aber auch durch eine Änderung der Ernährung oder Bewegungsmangel. Letzteres ist nicht selten bei COPD-Patienten der Fall. Neben dem Bewegungsmangel bringt COPD weitere Risiken für die Entstehung von Osteoporose mit sich. Dazu gehören Rauchen und Untergewicht. Manche Patienten mit der Lungenkrankheit werden auch mit Cortison behandelt, was wiederum die Entstehung von Osteoporose begünstigen kann. Hier sollten auch COPD-Patienten darauf achten, sich ausreichend zu bewegen, ohne die Lunge zu beanspruchen und eine Atemnot hervorzurufen. Zudem gibt es Ernährungspläne für Osteoporose-Patienten, die insbesondere auf ausreichende Aufnahme von Vitamin D und Calcium achten.
Die COPD erhöht das Risiko, dass sich ein Pneumothorax ereignet. Beim Pneumothorax kommt es zum Einstrom von Luft in den Zwischenraum zwischen Lunge und Brustwand (Pleuraraum). Dies kann die Lunge einengen und die Atmung weiter verschlechtern. Eine mögliche Ursache des Pneumothorax ist ein Riss im geschwächten Lungengewebe aufgrund des Emphysems (Überblähung).
COPD ist eine Erkrankung, die den Körper stark beansprucht und eine Schwäche und ein allgemeines Krankheitsgefühl hervorruft. COPD-Patienten sollten darauf achten, dass durch die Erkrankung nicht zu viel Gewicht verloren wird. Besonders in schweren COPD-Stadien kann es sein, dass der Appetit durch das allgemeine Krankheitsgefühl verschwindet. Hier muss jedoch beachtet werden, dass insbesondere COPD Patienten mehr Energie in Form von Nahrung zu sich nehmen müssen, da der Körper beim Kampf gegen die Krankheit vermehrt belastet wird.
Die psychischen Auswirkungen bei einer Krankheit, für die es nur in Ausnahmefällen Heilung gibt, sind nicht zu unterschätzen. Betroffene müssen sich mit Leben und Tod auseinandersetzen und in den meisten Fällen auch die verminderte Lebenserwartung akzeptieren. Zudem wird die Lebensqualität durch die Symptome der COPD sowie die Begleiterkrankungen mit weiterem Verlauf der Krankheit immer stärker eingeschränkt, was eine sehr positive Lebenseinstellung erfordert, damit keine psychische Belastung entsteht. Fast der Hälfte aller COPD-Patienten gelingt dies nicht und Angstzustände sowie Depressionen sind die Folge.
Nicht selten gehört auch die Behandlung durch einen Psychotherapeuten zur Therapie der Lungenerkrankung. Insbesondere die Depressionen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Hervorgerufen durch die Auseinandersetzung mit dem Tod, vermehrte Krankenhausaufenthalte und belastende Symptome kann der Patient an Angst- oder Depressivzuständen leiden. Nicht selten bleiben die Betroffenen morgens lieber im Bett liegen und verspüren eine Antriebslosigkeit sowie Gleichgültigkeit. Dazu kommt die Angst vor körperlichen Symptomen, insbesondere vor Atemnot. Das kann dazu führen, dass Patienten die Öffentlichkeit meiden und sich immer mehr zurückziehen. Depressionen können jedoch mit Medikamenten und auch verschiedenen Therapien behandelt werden.
Die Symptome und auch die Folgen der COPD schränken viele Patienten stark ein. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass bestimmte Hobbys, insbesondere Extremsportarten, nicht mehr ausgeübt werden können. Zudem gibt es für viele COPD-Patienten einige Einschränkungen, wie etwa Urlaubsreisen mit dem Flugzeug. Nicht jeder COPD-Patient kann gefahrlos eine Flugreise machen. Spätestens dann, wenn die Symptome sehr stark ausgeprägt sind und Therapiemaßnahmen wie Langzeitsauerstofftherapien verordnet werden, ist die Einschränkung vieler Aktivitäten vorprogrammiert. Schlussendlich kann als Folge der COPD auch die verminderte Lebenserwartung genannt werden. Hier spricht man von etwa 5 bis 7 Jahren, wobei die Lebenserwartung sinkt, je schlechter die Lungenfunktion schon geworden ist.
aktualisiert am 08.04.2022