COPD Patienten leiden unter verminderter Lungenfunktion, die sich im weiteren Verlauf der Krankheit verschlechtert. Da die Lungenerkrankung nicht heilbar ist, wird bei einer Behandlung darauf abgezielt, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen weitestgehend zu erhalten.
COPD Patienten verspüren in bestimmten Situationen eine Verschlechterung der Symptome. Dazu gehört schwere körperliche Anstrengung, aber auch eine Änderung des Luftdrucks kann Einfluss auf die Lungenfunktion haben. Bei einer Flugreise steigt das Flugzeug in viele tausend Meter Höhe, wodurch der Luftdruck im Flugzeug sehr stark sinken kann. Normalerweise stellt diese Änderung des Luftdrucks kein Problem für gesunde Menschen dar. Wer an COPD leidet, läuft während einer Flugreise Gefahr, dass sich zum einen die Symptome verschlechtern. Zum anderen besteht die Möglichkeit, dass es zu einer Hypoxie kommt. Ausgelöst wird diese durch den Luftdruck in der Kabine des Flugzeugs. Dieser schwankt und kann manchmal Werte erreichen, die auch auf 2500 Meter Höhe auf einem Berg vorherrschen. Man spricht davon, dass die Luft dünner wird, es wird beim Atmen weniger Sauerstoff aufgenommen. Besonders bei COPD Patienten führt das dazu, dass sich die Atmung beschleunigt und die Lunge mehr leisten muss, als sie vielleicht im Stadium der Erkrankung schafft.
Bei einer Hypoxie wird der Körper unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Das kann lebensgefährliche Folgen haben, denn ohne Sauerstoff ist der Körper nicht lebensfähig. Mithilfe des Sauerstoffs wird Energie in den Zellen gewonnen. Durch einen Sauerstoffmangel kommt es zur Schädigung dieser Zellen mit schwerwiegenden Folgen. Besonders im Gehirn kann die Sauerstoffunterversorgung dafür sorgen, dass Gehirnzellen absterben und Hirnschäden entstehen. Man unterscheidet zwischen der akuten und der chronischen Hypoxie. Die chronische Hypoxie ist ebenfalls ein Risiko, dem COPD Patienten ausgesetzt sind. Hier werden die Zellen nur langsam durch die verminderte Lungenfunktion und Sauerstoffaufnahme geschädigt. Bei der akuten Hypoxie, wie sie etwa bei Flugreisen auftreten kann, leidet der Patient unter so starkem Sauerstoffmangel, dass das Gehirn in kurzer Zeit Schäden nehmen kann.
Die Risiken während einer Flugreise bedeuten nicht zwangsläufig ein Flugverbot für alle COPD Patienten. Vielmehr kommt es auf die individuelle Situation an. Faktoren wie der Verlauf oder das Stadium der Krankheit spielen eine wichtige Rolle. Bevor eine Flugreise in Angriff genommen wird, ist es ratsam Rücksprache mit dem Arzt zu halten. Dieser wird den Gesundheitszustand prüfen und das Risiko einer Flugreise einschätzen.
Nicht selten kommen dazu Lungenfunktionstests und Analysen der Blutgase zum Einsatz. Ein großes Risiko für COPD Patienten während einer Flugreise ist das Emphysem, das sich im Zuge der Erkrankung bilden kann. Sind solche Luftblasen vorhanden, darf der Patient nicht in ein Flugzeug steigen. Es besteht das Risiko, dass Emphysemblasen in der Lunge durch die Druckveränderung platzen. Emphysemblasen können lebensbedrohlich sein. Sie werden mittels Röntgenuntersuchungen schnell erkannt und das Risiko kann gut kalkuliert werden.
Gibt der Arzt grünes Licht für eine Flugreise, dürfen die Notfallmedikamente nicht vergessen werden. Hierzu zählen die atemwegserweiternden Präparate, die im Falle einer Luftnot sofortige Linderung schaffen. Zudem ist es sinnvoll, Begleitpersonen auf der Flugreise einzuweihen und ihnen einen Notfallplan zu geben. Hier wird ausführlich beschrieben, was im Falle eines Notfalls zu tun ist, sollte der Patient nicht mehr in der Lage sein, sich die Notfallmedikamente zu verabreichen.
Ist der Sauerstoffgehalt im Blut generell niedrig, kann es notwendig sein, während des Fluges für eine zusätzliche Sauerstoffversorgung zu sorgen. Es ist wichtig, Vorbereitungen zu treffen und vorab mit dem Flugpersonal zu sprechen. Flüssiger Sauerstoff darf beispielsweise nicht mit auf Flugreisen genommen werden. Es gibt aber Alternativen wie Gasdruckflaschen oder Sauerstoffkonzentratoren. Welche Geräte erlaubt sind, kann vorab mit der Fluggesellschaft geklärt werden.
aktualisiert am 14.12.2023