COPD ist eine Lungenkrankheit, die viele unangenehme Symptome mit sich bringt. Dazu gehören vermehrter Husten und Auswurf, aber auch Atemnot. Da die Krankheit nicht heilbar ist, verschlechtern sich die Symptome im Laufe der Zeit. Insbesondere die Atemnot kann dafür sorgen, dass nicht genügend Sauerstoff ins Blut gelangt. Hier kann es notwendig sein, den Patienten zu beatmen, je nach Schweregrad auch über einen langen Zeitraum. Man unterscheidet zwischen der nicht-invasiven Beatmung und der Langzeit-Sauerstofftherapie.
Bei der Erkrankung COPD verschlechtert sich die Lungenfunktion und insbesondere die sogenannten Exazerbationen sind schwerwiegend: Sie beschreiben eine oftmals plötzliche und akute Verschlechterung der Symptome. Durch die COPD wird das Lungengewebe geschädigt und es kommt zu Veränderungen an den Bronchien und den Lungenbläschen. Damit einher gehen Symptome wie Reizhusten oder auch Atemnot bei Anstrengung, später auch im Ruhezustand. Ist die Atmung gestört, kann dies bedeuten, dass nicht genügend Sauerstoff ins Blut gelangt, da der Gasaustausch über die Lunge gestört ist. Da Sauerstoff lebensnotwendig ist und ansonsten bedrohliche Folgen wie beispielsweise ein Herzstillstand auftreten können, ist es in diesem Fall nötig, den Patienten zu beatmen. Vor allem kommt die Beatmung zum Einsatz, wenn herkömmliche Medikamente zur Erweiterung der Atemwege keine ausreichende Besserung mehr bewirken. Das kann von vorübergehender Natur sein, ist die Lunge jedoch so weit gestört, dass die Atemnot ein Dauerzustand ist, wird eine Langzeit-Sauerstofftherapie notwendig. Die Sauerstofftherapie soll die Lebensqualität des COPD Patienten verbessern, daher gibt es mittlerweile auch Beatmungsgeräte mit Atemmasken, die außerhalb eines Krankenhauses getragen werden können.
Da COPD nicht heilbar ist, kann die chronische Lungenkrankheit zu einer permanenten Sauerstoffunterversorgung im Blut führen. Zerstörtes Lungengewebe regeneriert sich nicht wieder und hat die Lunge erst einmal an Funktion verloren, lässt diese sich nicht wieder vollständig herstellen. Durch die Sauerstoffunterversorgung ist der Patient stark in seiner Lebensqualität eingeschränkt. Anfangs macht die Atemnot bei körperlicher Anstrengung bemerkbar, später auch im Ruhezustand. Zudem gesellen sich Symptome wie Erschöpfung und Schwäche hinzu, der Kreislauf ist gestört und das Herz muss mehr arbeiten, um den notwendigen Sauerstoff im Blut zu transportieren. Dadurch kann es unter anderem zu Herzkrankheiten kommen. Um diese Folgen zu vermeiden, wird dem Patienten Sauerstoff zugeführt, um dessen Gehalt im Blut zu erhöhen und die Lebenserwartung des Patienten zu verlängern. Unter der Langzeit-Sauerstofftherapie versteht man die Zuführung von Sauerstoff, die möglichst im Schnitt 16 Stunden täglich oder länger erfolgt.
Die Langzeit-Sauerstofftherapie, kurz LTOT, soll gewährleisten, dass der Patient über mehrere Stunden mit Sauerstoff versorgt wird. Während der Behandlung wird regelmäßig der Sauerstoffgehalt im Blut kontrolliert. Wann eine Langzeit-Sauerstofftherapie zum Einsatz kommt, ist auch davon abhängig, wie das Allgemeinbefinden des Patienten ist. Hier spielen insbesondere der Lungen-Blutdruck und die Vermehrung der roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle. Meist ist eine Langzeit-Sauerstofftherapie sinnvoll, wenn Patienten auch im Ruhezustand nicht genügend Sauerstoff im Blut haben, seltener wird diese Therapie bei Belastungsbeschwerden angewendet. Die Sauerstoffwerte des Patienten werden im Ruhezustand, bei Belastung und im Schlaf geprüft, damit die richtige Sauerstoffdosis festgelegt werden kann.
Patienten profitieren von der Langzeit-Sauerstofftherapie, indem die Lebensqualität verbessert und der Sauerstoffunterversorgung entgegengewirkt wird. Damit sollen auch Folgekrankheiten wie die Rechtsherzinsuffizienz vermieden werden. Die Langzeit-Sauerstofftherapie kann durch verschiedene Geräte erfolgen. Der sogenannte Sauerstoffkonzentrator zieht den Sauerstoff aus der Luft im Raum, ist aber sehr unhandlich und lässt sich schlecht bewegen. Für Patienten, die noch mobil sind, eignen sich daher Geräte, die auch transportiert werden können. Diese Geräte haben kleine Druckgasflaschen und können in Rucksäcken oder ähnlichem verstaut werden. Damit soll insbesondere die Lebensqualität des COPD Patienten verbessert werden, der damit nicht an ein Zimmer oder ein schweres Gerät gebunden ist. Es gibt zudem Kombinationen aus den beiden Varianten. Hierbei handelt es sich um einen großen Tank mit flüssigem Sauerstoff sowie einer Sauerstoffflasche, die transportiert werden kann. Ist die Sauerstoffflasche leer, kann sie an dem Tank wieder mit Sauerstoff gefüllt werden. Der Vorteil dieser Therapie ist insbesondere, dass Patienten nicht mehr einen Großteil ihrer Zeit im Krankenhaus verbringen müssen.
Nicht nur die Art des Sauerstoffgerätes ist auf das individuelle Bedürfnis des Patienten abgestimmt. Mittlerweile gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie der Sauerstoff zugeführt wird. Am häufigsten bekommt der Patient den Sauerstoff durch eine Nasensonde. Es gibt aber auch Masken, die über Mund und Nase gezogen werden können, insbesondere dann, wenn die Nasenatmung allein keine Option für den Patienten darstellt. Mittlerweile lassen sich diese Zuführungsmöglichkeiten auch in Brillen integrieren. Seltener erfolgt die Sauerstoffeinnahme über einen Luftröhrenkatheter. Die Sauerstofftherapie über einen längeren Zeitraum soll die Lebensqualität des Patienten verbessern und unangenehme Symptome lindern. Der Körper wird durch die künstliche Sauerstoffgabe entlastet. Entgegen der weitläufigen Meinung, dass die Sauerstofftherapie abhängig mache, gewöhnt sich der Körper nicht an das Sauerstofflevel, das im zugeführt wird.
Neben der Langzeit-Sauerstofftherapie gibt es auch noch die Möglichkeit der nicht-invasiven Beatmung eines COPD-Patienten. Hierunter versteht man eine künstliche Beatmung, ohne dass ein Tubus (Beatmungsschlauch) in den Hals des Patienten eingeführt werden muss. Stattdessen wird eine Maske eingesetzt, die durch ein Überdruck-Verfahren Luft in die Lunge pumpt und dem Patienten so das Atmen erleichtert. Diese Überdruckbeatmung hat sich als sehr hilfreich erwiesen, wenn zusätzlich zur Sauerstoffunterversorgung auch eine Atempumpenstörung vorliegt. Hier spricht man auch von der ventilatorischen Insuffizienz. Während früher diese Beatmungsmöglichkeit nur im Krankenhaus möglich war, ist die nicht-invasive Beatmung mittlerweile auch zu Hause möglich.
Diese Beatmungsform kommt insbesondere bei COPD-Patienten vor, die durch eine Exazerbation eine erhebliche Verschlechterung der Atemleistung haben und einer Intensivbetreuung bedürfen. Die Beatmung wirkt sich positiv auf die Atemfrequenz und die Lungenfunktion aus, zudem konnten Verbesserungen der Blutgaswerte und der Überblähungen sowie der Lebensqualität allgemein festgestellt werden. Die nicht-invasive Beatmung eignet sich für Patienten, die eine sehr schlechte Lungenfunktion aufweisen und mindestens zwei akute Verschlimmerungen (Exazerbationen) im Jahr aufweisen. Auch nächtliche Sauerstoffabfälle, bei denen die Langzeit-Sauerstofftherapie keine Wirkung zeigt, sollten mittels der nicht-invasiven Beatmung behandelt werden.
aktualisiert am 02.03.2021