COPD ist eine Krankheit, die die Lungen und Bronchien betrifft und sich in unangenehmen Symptomen wie starkem Husten mit Auswurf und auch Atemnotanfällen äußert. Besonders die Momente, in denen Betroffene das Gefühl haben, nicht ausreichend Luft zu bekommen, können sehr beängstigend sein und erfordern sofortige Maßnahmen, damit eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleistet ist. Im weiteren Verlauf der Krankheit können die Atemnotanfälle häufiger auftreten. Anfangs machen sie sich zumeist nur bei großer körperlicher Anstrengung bemerkbar, später kann die Luftnot auch bei geringfügigen Aktivitäten oder im Ruhezustand vorkommen. Je nach Schweregrad können diese Anfälle die Lebensqualität erheblich verschlechtern.
Diese Dinge können bei einem Anfall von Luftnot helfen:
Die Symptome bei der COPD können sehr beunruhigend sein. Insbesondere die Atemnotanfälle haben einen psychologischen Einfluss auf den Patienten und rufen nicht selten Panik hervor. Das Gefühl, nicht ausreichend Sauerstoff zu bekommen und zu ersticken, kann sehr angsteinflößend sein. Angst wiederum hat die Eigenschaft, diese Symptome noch zu verstärken. Auch nach dem Anfall bleibt diese Angst häufig bestehen und Patienten beginnen, bestimmte Situationen zu vermeiden. Zudem kann die Hilflosigkeit, die Betroffene während eines Anfalls verspüren, zu einer starken psychologischen Belastung werden.
COPD-Patienten sollten sich daher intensiv mit dem Thema Atemnot beschäftigen, um im Falle des Falles vorbereitet zu sein. Auch wenn es während eines Anfalls schwerfällt, einen klaren Kopf zu bewahren, sollte dennoch versucht werden, nicht in Panik zu verfallen. Mit der richtigen Vorbereitung können Patienten sofort die notwendigen Maßnahmen einleiten, sollte es zu der Luftnot kommen. Zudem sollten Verwandte und Freunde eingeweiht werden, damit auch diese im Notfall wissen, was zu tun ist.
Im Zuge der Erkrankung COPD kommt es zu einer Verengung der Bronchien. Dies geht mit geschwollenen Schleimhäuten und zäher Schleimbildung einher. Wenn sich die Bronchien kurzfristig weiter verengen oder bei zu starker Anstrengung der innere Durchmesser zur genügenden Luftzufuhr nicht ausreicht, führt dies zu einer Sauerstoffunterversorgung. Hier ist es wichtig, der Verengung im Brustkorb schnellstmöglich entgegenzuwirken, damit eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleistet ist. Patienten verspüren während der Anfälle ein Engegefühl in der Brust. Zudem fällt das Atmen schwer und nicht selten entstehen rasselnde Geräusche während des Versuches, den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Ist dies nicht mehr möglich, kann es zudem zu Schwindel oder im schwersten Fall auch Ohnmachtsanfällen kommen.
Tritt ein Atemnotanfall ein, sollte nicht in Panik verfallen werden. Panik führt zu beschleunigter Atmung und der Körper benötigt durch den Angstzustand noch mehr Sauerstoff, was die Atemnot wiederum verschlechtert. Tritt ein Anfall ein, sollten Patienten zunächst für Frischluft sorgen und sich an ein geöffnetes Fenster stellen. Danach gilt es, sich darauf zu konzentrieren, ruhig und gleichmäßig zu atmen. Oftmals kann das schon dazu beitragen, die Atmung zu verbessern. Hilft dies nicht, haben COPD-Patienten für gewöhnlich Notfallmedikamente zuhause beziehungsweise führen diese mit.
Es gibt verschiedene Medikamente, die kurzfristig und schnell gegen die Atemnot helfen. Sie haben die Eigenschaft, die Bronchien zu erweitern und wieder ausreichend Versorgung mit Sauerstoff zu gewährleisten. Die Präparate können als Spray inhaliert werden und gelangen so direkt an ihren Bestimmungsort, teils ist auch die Einnahme in Tablettenform sinnvoll. Besonders bei den Sprays dauert es oft nur wenige Minuten, bis die Medikamente wirken und Linderung verschaffen. Zu den hilfreichen Medikamenten zählen die Bronchodilatatoren, die der Muskelverspannung in den Bronchien entgegenwirken und die Atemwege erweitern. Hier kommen Präparate wie kurzwirksame Beta-2-Mimetika, Anticholinergika und Methylxanthine (Theophyllin) zum Einsatz. Verbindend damit kann es notwendig sein, zusätzlich Cortison in Form von Tabletten oder einer Spritze zu verabreichen.
Wer an COPD leidet, sollte sich ausreichend über die Krankheit beraten lassen. Hier wird auch über bestimmte Atemtechniken aufgeklärt, die das Einatmen erleichtern. Dazu gehört die Lippenbremse. Dabei liegen die Lippen aufeinander und der Patient verengt somit die Mundöffnung. Beim Ausatmen wird die Atemluft gegen die Lippen gepresst und sie kann nur schlecht entweichen. Dadurch entsteht ein Druck im Mund und in den Atemwegen, was für eine Erweiterung der Bronchien sorgt und das Ausatmen erleichtert.
Zudem sollten Patienten, die unter akuter Luftnot leiden und auf die Wirkung der Medikamente oder anderweitige Hilfe warten, im Kutschersitz sitzen. Dabei wird sich locker auf einen Stuhl oder ähnliches gesetzt, die Füße sollten fest am Boden stehen. Dadurch sind die Beine rechtwinklig angeordnet. Der Betroffene sollte sich vorbeugen und die Unterarme oder Ellenbogen auf die Knie legen. Zudem ist auf einen entspannten Nacken und lockere Schultern zu achten.
Als COPD-Patient sollte man ausreichend darüber informiert sein, was im Notfall zu tun ist. Daher ist es sinnvoll, schon im Voraus alle notwendigen Telefonnummern bereitzulegen, um schnellstmöglich Hilfe holen zu können. Zudem gibt es sogenannte Notsignale, die über einen Sender per Knopfdruck an das Rote Kreuz oder den Samariterbund gesendet werden können. Ebenfalls bietet es sich an, nahen Angehörigen und Freunden einen Notfallplan zukommen zu lassen. Darin sollte die richtige Anwendung des Notfallmedikamentes aufgelistet sein, zudem die Nummer des Hausarztes und gegebenenfalls Informationen über die Lippenbremse und den Kutschersitz. Zudem ist es sinnvoll, eine Patientenverfügung zu erstellen, für den Fall, wenn der Patient im Notfall nicht mehr selbst dazu in der Lage ist, für sich zu entscheiden.
Es gibt viele Faktoren, die dafür sorgen können, dass ein Anfall von Luftnot ausgelöst wird. Hier ist es hilfreich, diese Faktoren zu minimieren und ausreichend darüber informiert zu sein, was die Atemwege reizt und was nicht. Allen voran ist hier das Rauchen zu erwähnen, das von COPD-Patienten unbedingt vermieden werden sollte. Auch geschlossene Räume, in denen reizende Gase oder Rauch vorherrschend sind, reizen die Lungen von Patienten und können Atemnotanfälle auslösen. Hier sei erwähnt, dass auch an der frischen Luft viele Reizstoffe vorkommen können. Insbesondere an Silvester, wenn zahlreiche Knaller und Raketen gezündet werden, kann es für COPD-Patienten mit einer Verschlechterung der Symptome enden, wenn sie zu viele Giftstoffe einatmen. Körperliche Anstrengung fordert einer Lunge vieles ab und Patienten sollten vorher so gut wie möglich einschätzen, was sie selbst zutrauen können, ohne einen Anfall von Luftnot heraufzubeschwören. Sind Betroffene doch einmal einer solchen Situation ausgesetzt, sollten sie auf die Signale ihres Körpers hören. Starker und zunehmende Husten ist meist ein Vorbote eines Atemnotanfalls.
aktualisiert am 14.12.2023