Schwangere Frauen sind verständlicherweise um ihre Gesundheit besorgt. Sie haben die nachvollziehbare Sorge, dass Erkrankungen während der Schwangerschaft dem ungeborenen Kind schaden könnten. Auch bei Durchfallerkrankungen und Darmentzündungen ist diese Sorge bei den betroffenen Müttern vorhanden. In aller Regel klingt eine Campylobacter-Infektion jedoch auch in der Schwangerschaft komplikationslos ab. Für das ungeborene Kind stellen die Campylobacter-Erreger keine Gefahr dar.
Gefährlich für Kind und Mutter kann es allerdings werden, wenn der Wasser- und Elektrolytverlust zu stark ist. Sollte der Durchfall sehr stark sein, länger als drei Tage andauern oder von Symptomen wie Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen, Fieber oder Kreislaufstörungen begleitet sein, dann ist ein Besuch beim Arzt notwendig.
Eine Therapie mit Antibiotika ist in den allermeisten Fällen nicht erforderlich. Sie kommt nur bei einem besonders schweren Verlauf zur Anwendung. Der Arzt muss hierbei darauf achten, ein Antibiotikum zu verschreiben, welches für das Kind im Mutterleib ungefährlich ist. Eine mögliche Schwangerschaft ist daher immer anzugeben, wenn aufgrund von Durchfall der Arzt aufgesucht wird.
Schwangeren ist generell geraten, sich durch entsprechende Hygienemaßnahmen vor einer Campylobacter-Infektion zu schützen. Dazu gehört, keine Rohmilchprodukte zu verzehren, Fleisch und Geflügel vor dem Verzehr komplett durchzugaren und auf eine gute Küchenhygiene zu achten. Auch im Umgang mit Tieren ist es angebracht, regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Das gilt besonders dann, wenn es durch die Pflege der Tiere beispielsweise beim Säubern der Katzentoilette zu Kontakt mit den Exkrementen von Tieren kommt.
Kommt es dennoch zu einer Infektion mit Campylobacter während der Schwangerschaft, ist es für die werdende Mutter wichtig, viel zu trinken, da durch den Durchfall viel Flüssigkeit verloren geht. Auch die Elektrolyte müssen über Essen und Trinken ersetzt werden. Eine ausgewogene, aber leicht verdauliche Kost ist bei der Campylobacter-Infektion anzuraten. Hier können die gleichen Selbstbehandlungsmaßnahmen und Hausmittel angewendet werden wie ansonsten bei jeder Campylobacter-Erkrankung. Gegebenenfalls kann der Arzt eine Elektrolytlösung verschreiben. Auch Kohletabletten können eingenommen werden.
Anders als in der Schwangerschaft sieht es bei Neugeborenen aus. Diese können sich über die Mutter mit den Campylobacter-Bakterien anstecken. Bei einem neugeborenen Säugling kann eine solche Durchfallerkrankung einen ernsten Verlauf nehmen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es sich nicht um eine Infektion mit den harmloseren Campylobacter-jejuni-Erregern, sondern um die seltenen, aber gefährlicheren Campylobacter fetus handelt. Eine nachgewiesene Campylobacter-Infektion sollte daher in der Schwangerschaft immer ärztlich betreut werden, um keine Risiken für das ungeborene oder neugeborene Kind einzugehen.
aktualisiert am 02.03.2017