Der Befall mit Campylobacter-Bakterien kann sehr kräftezehrend sein. Oftmals sind die Patienten von starkem Durchfall und krampfartigen Bauchschmerzen geplagt. Nicht selten gesellen sich Fieber, Erbrechen und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzu. Üblicherweise heilt die Infektion mit den Bakterien von allein aus, in einigen Fällen kommt es jedoch auch zu Langzeitfolgen sowie chronischen Erkrankungen in der Folge der Campylobacter-Ansteckung.
Durchfall ist unangenehm, ist aber in einer Hinsicht nützlich: Der wässrige Stuhl sorgt dafür, dass der Körper entgiftet und in dem Fall von den eingedrungenen Campylobacter-Bakterien gereinigt wird. Der Befall mit Campylobacter kann sich dennoch über Tage und Wochen hinweg ziehen und raubt dem Patienten nicht selten einige Kräfte. Üblicherweise ist die Krankheit nach zwei bis vier Wochen ausgestanden. Die größte Gefahr entsteht bei harmlosen Verläufen durch den Flüssigkeitsverlust und dem Verlust der Elektrolyte. Besonders Kinder sind dem Risiko ausgesetzt, dass der Körper zu schnell austrocknet. Dem kann aber durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und die richtige Ernährung entgegengewirkt werden, sodass die Campylobacter-Infektion üblicherweise als harmlos eingestuft wird. Trotz allem ist sie nicht umsonst meldepflichtig, was insbesondere an der hohen Ansteckungsgefahr liegt. In einigen Fällen verläuft die Krankheit mit Komplikationen, die Langzeitfolgen hervorrufen können.
Etwa 10 bis 20 Prozent der mit einer Campylobacter-Infektion betroffenen Patienten müssen mit einem schwereren und komplikationsreicheren Verlauf der Krankheit rechnen. Hält der Durchfall länger als eine Woche an und treten Begleiterscheinungen wie hohes Fieber auf, kann es gegebenenfalls notwendig sein, Antibiotika zu verabreichen. Besonders bei Kindern kann es mitunter zu chronisch verlaufenden Darmentzündungen kommen.
Zu den Komplikationen bei einer Campylobacter-Infektion zählt in seltenen Fällen die Schädigung der Darmwand. Damit ist das Risiko einer weiteren Infektion mit Bakterien (Superinfektion) erhöht. Zu den Folgeerkrankungen zählt auch die erneute Ansteckung mit Campylobacter-Bakterien. Hier spricht man von einem Rezidiv. Nach der Erkrankung mit Campylobacter-Keimen ist die Darmflora gestört und geschwächt, was den Darm wiederum generell anfälliger für weitere Erreger wie etwa Salmonellen, Shigellen, Escherichia coli oder Rotaviren werden lässt.
Das Guillain-Barré-Syndrom beschreibt eine Erkrankung der Nerven, die durch eine Entzündung hervorgerufen wird. Diese kann Taubheitsgefühl sowie Lähmungen an den Gliedmaßen verursachen, die weiter zur Körpermitte wandern. Das Syndrom tritt üblicherweise nach Infektionen auf und wird durch autoaggressive Immunzellen ausgelöst. Diese schädigen körpereigenes Gewebe, insbesondere die Spinalnerven im Rückenmark. Etwa einer von 100.000 Einwohnern in Deutschland erkrankt jährlich an dem Syndrom, wobei 70 Prozent der Fälle darauf hoffen können, dass sich die Krankheit in den folgenden Wochen und Monaten zurückbildet.
Nach dem Befall mit Campylobacter-Bakterien kann es zur Entstehung einer sogenannten Campylobacter-Arthritis oder reaktiven Arthritis kommen. Es handelt sich um eine Reaktion des Immunsystems, bei der es zu Schmerzen und Schwellungen durch die Entzündung von Gelenken kommt. Typischerweise tritt eine solche Arthritis einige Wochen nach dem Ende der Durchfälle auf.
aktualisiert am 09.12.2022