In aller Regel heilt eine Infektion mit Campylobacter-Bakterien ohne Komplikationen aus und meist ist keine Gabe von Antibiotika notwendig. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu Situationen kommen, in denen die Infektion nicht problemlos abklingt. In diesen Fällen verbleiben einige der Bakterien im Darm und lösen dort eine chronische Infektion aus.
Vor allem Kinder und Patienten mit einem geschädigten Immunsystem laufen Gefahr, dass sich eine solche chronische Darmentzündung aufgrund einer Infektion mit Campylobacter bildet. Sie sollten daher im Krankheitsverlauf ärztlich begleitet und besonders gut beobachtet werden.
Eine Behandlung mit Antibiotika ist jedoch auch in diesen Fällen nicht unbedingt erfolgsversprechend. Das bedeutet, ein eventueller chronischer Verlauf kann nicht automatisch durch die Gabe von Antibiotika verhindert werden.
Ein chronischer Verlauf einer Campylobacter-Infektion ist sehr selten. In den meisten Fällen heilt die Infektion mit Campylobacter jejuni auch bei Kindern und immungeschwächten Patienten von selbst ab.
Setzen sich die Bakterien langfristig im Darm fest, dann kann eine chronische Entzündung auftreten. Diese kann sich auch entwickeln, ohne dass eine schwerwiegende akute Erkrankungsphase vorangeht. Die chronische Campylobacter-Infektion führt über längere Zeit zu Symptomen und kann einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) ähneln. Auch kann es durch die dauernde Darmentzündung zu Mangelerscheinungen kommen.
Neben einer chronischen Darmentzündung kann es durch die Infektion mit Campylobacter zu weiteren Folgeerkrankungen kommen. Dabei handelt es sich zum einen um eine reaktive Arthritis (eine Gelenkentzündung), die nach einer bakteriellen Darmentzündung auftritt. Die Entzündungen betreffen meist nur einzelne Gelenke und klingen nach wenigen Wochen wieder ab. In seltenen Fällen bleibt die Entzündung bestehen und der Patient muss dauerhaft medikamentös beispielsweise mit Antirheumatika behandelt werden.
Eine weitere Komplikation mit chronischem Verlauf ist das Guillain-Barré-Syndrom, das in einigen Fällen mit einer vorangegangenen Campylobacter-Infektion in Verbindung gebracht werden kann.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Entzündung der Nervenwurzeln im Rückenmark. Diese Entzündungen können Bewegungseinschränkungen bis hin zu Lähmungen nach sich ziehen.
Weitere chronische Folgen oder Komplikationen sind nach einer Campylobacter-Infektion möglich.
Die beste Vorsichtsmaßnahme gegen einen chronischen Verlauf einer Campylobacter-Infektion besteht darin, eine Infektion von vornherein zu vermeiden. Vor allem Risikopatienten sollten darauf achten, sich nicht anzustecken. Dazu ist im Umgang mit rohem Fleisch, insbesondere Geflügelfleisch, eine erhöhte Hygiene erforderlich. Fleisch sollte außerdem immer nur durchgegart verzehrt werden. Campylobacter-Bakterien können auch in Rohmilchprodukten enthalten sein und über diese Lebensmittel eine Infektion hervorrufen.
Eine weitere Möglichkeit der Infektion liegt in dem Kontakt zu Tieren oder zu infizierten Menschen. Regelmäßiges gründliches Händewaschen hilft, eine Infektion zu vermeiden. Vor allem nach dem Toilettengang oder nach dem Kontakt mit Tieren oder Tierexkrementen ist gründliches Händewaschen mit Seife unerlässlich.
Sind Personen in einer Familie an einer Campylobacter Infektion erkrankt, ist auch bei ihnen eine sorgfältige Hygiene erforderlich, um Kinder oder immungeschwächte Familienmitglieder nicht anzustecken. Gründliches Händewaschen mit Seife und noch besser Desinfizieren der Hände nach dem Toilettengang ist dabei eine der wichtigsten Hygieneregeln. Außerdem darf die erkrankte Person keine Speisen für die nichterkrankten Familienmitglieder zubereiten.
aktualisiert am 09.12.2022