Campylobacter-Bakterien kommen im Verdauungstrakt von Tieren vor, aber auch Menschen können sich damit anstecken und leiden dann oftmals unter schwerem Durchfall, Fieber und einem ausgeprägten Krankheitsgefühl. Es gibt jedoch Maßnahmen zur Vorbeugung, die helfen, eine Ansteckung mit den lästigen Bakterien zu vermeiden.
Es gibt mehrere Wege, sich mit Campylobacter zu infizieren. Meist geschieht dies über verunreinigte Lebensmittel, insbesondere durch rohes Fleisch. Am häufigsten ist Geflügelfleisch mit diesen Bakterien infiziert. Die Bakterien werden aufgenommen, wenn das Geflügelfleisch nicht richtig durchgegart ist oder Küchenwerkzeug wie Messer nach der Verarbeitung von rohem Fleisch nicht ausreichend gesäubert werden. Auch in vielen Rohmilchprodukten kommen Campylobacter-Bakterien vor. Ebenso sind die Bakterien in rohem Schweinefleisch und in seltenen Fällen auch in verunreinigtem Trinkwasser enthalten. Die Bakterien werden allerdings nicht nur über die Nahrung weitergegeben. Sie können von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch übertragen werden. Hier spricht man von der sogenannten Schmierinfektion. Eine Übertragung über die Atemwege ist nicht bekannt.
Hat man sich erst einmal mit Campylobacter angesteckt, treten meist Symptome wie starker Durchfall, Bauchkrämpfe, Fieber oder ein Krankheitsgefühl auf. Meist zeigen sich diese Symptome zwei bis drei Tage nach der Ansteckung, in einigen Fällen kann es auch über eine Woche dauern, bis die Krankheit ausbricht. In der Zeit, in der Symptome auftreten, ist der Betroffene auf jeden Fall noch ansteckend. Nachdem der Durchfall abgeklungen ist, kann eine Ansteckung noch einige Tage lang erfolgen. Üblicherweise spricht man von einer zwei- bis vierwöchigen Ansteckungsgefahr, wobei Kinder sowie ältere Menschen und Personen mit Immunschwäche am meisten gefährdet sind, sich neu anzustecken.
Das A und O nach einer Ansteckung mit Campylobacter-Keimen ist ausreichende Hygiene, damit andere Menschen verschont bleiben. Betroffene sollten weitestgehend zu Hause bleiben, um so wenig Personen wie möglich der Ansteckungsgefahr auszusetzen. Üblicherweise schreibt der Arzt für die Zeit der Ansteckungsgefahr eine Krankschreibung, um andere Menschen am Arbeitsplatz, in den Schulen oder Kindergärten nicht zu gefährden. Einige Verhaltensmaßnahmen können dazu beitragen, andere Personen aus dem Haushalt zu schützen. Es ist insbesondere nach dem Gang zur Toilette sehr wichtig, die Hände ausreichend mit Seife zu waschen und bestenfalls zu desinfizieren. Speisen sollten von Betroffenen lediglich für sich selbst gekocht und berührt werden.
Auch für andere Mitglieder des Haushalt ist es wichtig, strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten, um sich nicht mit den Bakterien zu infizieren. Diese Hygienemaßnahmen sind hauptsächlich in der Küche und im Badezimmer anzuwenden. Campylobacter-Bakterien haben nicht die Eigenschaft, sich im Freien oder in Nahrungsmitteln zu vermehren, allerdings sind sie sehr beständig und können lange überleben. Beim Zubereiten von Speisen sollte darauf geachtet werden, Fleisch richtig durch zu garen und sämtliche Arbeitsmittel nach der Verarbeitung des Fleisches zu säubern. Auch Abwaschlappen oder Abtrockentücher sollten nach dem Kochen bei mindestens 60° gewaschen werden. Zudem ist es wichtig, sich auch während der Zubereitung von Speisen zwischenzeitlich immer einmal die Hände zu waschen.
Im Badezimmer gelten strikte Hygienemaßnahmen, insbesondere nach einem Gang zur Toilette. Hier eignet sich der Einsatz von Desinfektionsmittel, sowohl für die Reinigung der Hände als auch zur Desinfektion von Toilettensitzen und Türgriffen. Werden diese Hygienemaßnahmen eingehalten, kann eine Ansteckung bei anderen Haushaltsmitgliedern in den meisten Fällen erfolgreich vermieden werden.
aktualisiert am 18.04.2018