Der Quick-Wert ist ein Blutwert, der nach dem amerikanischen Arzt Armand James Quick benannt ist, der ihn entwickelt hat. Der Quick-Wert gibt den Gehalt an Blutgerinnungsfaktoren im Blutplasma wieder und wird anhand der sogenannten Thromboplastinzeit (Zeit, in der eine Blutprobe gerinnt) bestimmt. Erniedrigte Quick-Werte bedeuten eine reduzierte Blutgerinnung.
Die Messung des Quick-Wertes ist von den Vorgaben des jeweiligen Labors abhängig und zwischen verschiedenen Labors schwer vergleichbar. Daher wurde ein international standardisierter Wert als Alternative eingeführt: der sogenannte International Normalized Ratio (INR-Wert). Der Quick-Wert wird dennoch bei den meisten Laborbefunden mit angegeben.
Quick und INR geben nur Auskunft über einige der Gerinnungsfaktoren (Faktor II, V, VII und X). Das sogenannte intrinsische System der Blutgerinnung (einer der beiden Aktivierungswege der Gerinnung) wird nicht erfasst. Ursache für einen erniedrigten Quick-Wert können Lebererkrankungen, die Therapie mit gerinnungshemmenden Substanzen oder ein Vitamin-K-Mangel sein.
Der Quick-Wert ist bei einigen Patienten aufschlussreich, insbesondere zur genaueren Beurteilung der Blutgerinnung:
Der Quick-Wert gibt an, wie viele Gerinnungsfaktoren in einer Blutprobe aktiv sind. Zum Vergleich gilt das „Normplasma“ von gesunden Patienten und eine daraus angefertigte Verdünnungsreihe. Die Zeit, in der das Normplasma gerinnt, gilt als Grundlage für den Quick-Wert von 100 Prozent. Die Thromboplastinzeit (Zeit, bis das Blut gerinnt) des Patienten wird mit den Thromboplastinzeiten der aus dem Normplasma hergestellten Verdünnungen verglichen. Daraus leitet sich der Quick als eine Prozentangabe ab.
Thromboplastinzeit | Mischungsverhältnis (Verdünnung) Normplasma | QUICK-Wert |
---|---|---|
14s | 1:0 | 100% |
21s | 1:1 | 50% |
28s | 1:2 | 33% |
35s | 1:3 | 25% |
Der Quick-Wert des Patienten entspricht der Verdünnungsstufe des Normplasmas, die man herstellen müsste, um die gleiche Thromboplastinzeit zu erreichen. Ein Quick-Wert von 50 Prozent bedeutet, dass die Probe die Hälfte der Norm an Gerinnungsfaktoren enthält.
In den einzelnen Laboren werden verschiedene Gewebefaktoren zur Ermittlung des Quick-Wertes eingesetzt, daher sind die Ergebnisse nicht mit denen anderer Labore vergleichbar. Zur Standardisierung wird der Quick-Wert daher ersetzt durch den INR-Wert (International Normalized Ratio). Der Quick wird aber in den Blutuntersuchungen in der Regel noch mit angegeben. Grundsätzlich sagen die Werte das Gleiche aus, für den INR-Wert gibt es jedoch standardisierte Werte, die jedem Labor vorliegen.
Zu beachten ist, dass sich der INR und Quick-Wert gegensätzlich zueinander verhalten. Steigt der Quick-Wert, fällt analog der INR-Wert. Der Normbereich für die beiden Werte ist anhand der folgenden Tabelle ersichtlich:
Laborwert | Referenzbereich |
---|---|
QUICK | 70-120% |
INR | 0,85-1,15 |
Zur Kontrolle bei Patienten, die zum Beispiel zur Thromboseprophylaxe bestimmte Gerinnungshemmer, Cumarine erhalten, liegt der gewünschte Quick-Wert bei 15 bis 40 Prozent. Das entspricht einem INR von 2 bis 3,5. Ein Quick von 15 Prozent bedeutet starke Gerinnungshemmung mit Gefahr von Spontanblutungen, ein Quick von 40 Prozent geringe Gerinnungshemmung mit weniger Gefahr von Spontanblutungen.
Ein erhöhter Quick-Wert (INR erniedrigt) von mehr als 100 Prozent bedeutet, dass sich im Blut des Patienten mehr Gerinnungsfaktoren befinden als in normalem Blut. Das Blutplasma gerinnt schneller. Bis zu einem Wert von 120 Prozent ist das unproblematisch. Bei Quick-Werten über 120 Prozent steigt das Thromboserisiko (Gerinnselbildung). Ursache kann die Einnahme bestimmter Antibiotika oder Medikamente zur Behandlung der Epilepsie (Antikonvulsiva) sein.
Ist der Quick-Wert erniedrigt (INR erhöht), läuft die Blutgerinnung langsamer ab. Ursachen können sein:
Bei veränderten Quick-Werten (oder INR-Werten) muss zunächst die Ursache für die Abweichung gefunden werden. Die Therapie richtet sich grundsätzlich nach der zugrundeliegenden Ursache. Ist der Quick-Wert vor geplanten Operationen zu niedrig, wird mit anderen Blutuntersuchungen kontrolliert, ob eine Gerinnungsstörung vorliegt. Damit lassen sich Operationsrisiken vermeiden.
Kommt es durch verschiedene Erkrankungen zu einem Vitamin-K-Mangel, wird dieser durch die Einnahme von Vitamin-K-Präparaten ausgeglichen. Patienten mit angeborenem Faktorenmangel (von-Willebrand-Syndrom) können durch die Verabreichung von Faktorenkonzentraten ein nahezu normales Leben führen.
Bei zu hohen Quick-Werten steigt die Gefahr der Gerinnselbildung, während bei zu niedrigen Werten die Blutungsgefahr steigt. Dies ist wichtig für die Kontrolle bei der Einnahme von blutgerinnungsfördernden Medikamenten und ist entscheidend für die Dosierungsanpassung. Patienten sollten zur Sicherheit einen entsprechenden Ausweis mit sich tragen.
aktualisiert am 20.05.2019