Die Glutamatdehydrogenase oder GLDH ist ein Blutwert, dessen Erhöhung ein deutlicher Hinweis auf eine Erkrankung der Leber ist. Niedrige Werte für GLDH im Blut sind daher erwünscht. Sie deuten nicht auf eine Erkrankung oder ein etwaiges Fehlen dieser Substanz hin.
Die Glutamatdehydrogenase oder GLDH gehört zu den sogenannten Leberwerten. Neben GLDH gehören ASAT (Aspartat-Aminotransferase), ALAT (Alanin-Aminotransferase), AP (alkalische Phosphatase), Gamma-GT (Gamma-Glutamyltransferase) und Bilirubin dazu. Bei Verdacht auf Lebererkrankungen wird ihre Konzentration im Blut bestimmt. Gemeinsam betrachtet helfen die Werte bei der Diagnose und Ursachenfindung der nicht immer leicht zu erkennenden Lebererkrankung.
GLDH ist ein Enzym (Substanz, die Stoffwechselvorgänge in der Zelle beschleunigt oder in Gang setzt), das wichtige Funktionen im Aminosäurestoffwechsel hat. Die GLDH kommt in großen Konzentrationen in der Leber vor und gilt daher als leberspezifisches Enzym, was für die Blutuntersuchung eine entscheidende Rolle spielt. In anderen Organen wie Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz, Gehirn oder Darm kommt sie nur in vernachlässigbaren Konzentrationen vor.
In der Zelle befindet sich die GLDH in kleinen Zellenorganellen, den Mitochondrien.
Eine Erhöhung im Blut ist demnach nur durch eine starke Zellschädigung möglich. Erhöhte Werte im Blut helfen daher bei der Einschätzung der Schwere einer Lebererkrankung und sind wichtig für die Prognose.
Sehr niedrige Konzentrationen hingegen haben keinen Krankheitswert. Ganz im Gegenteil sind sie gewünscht, da sich GLDH im Inneren der Zelle befindet und ein Erscheinen im Blut immer mit einem Zelluntergang in Verbindung steht. Ein Untergang von Zellen in geringer Zahl ist durch den normalen Zellzyklus normal, GLDH sollte aber die Normalwerte nicht übersteigen.
Bei Verdacht auf eine Lebererkrankung wird GLDH in der Blutuntersuchung gezielt untersucht. Da die Symptome einer Lebererkrankung häufig eher unspezifisch sind, werden veränderte Werte häufig nur zufällig in einer Routineblutuntersuchung entdeckt. Zu den Symptomen von Krankheiten der Leber zählen:
Ein deutlicherer Hinweis auf eine Lebererkrankung ist die Gelbfärbung der Haut (Ikterus), die relativ häufig im Zusammenhang damit auftritt.
Die Normalwerte für GLDH im Blut sind für Männer weniger als 7 U/l und für Frauen weniger als 5 U/l. U steht für Units, was soviel bedeutet wie Einheiten, l steht für Liter. Es gibt keine Untergrenze für GLDH im Blut.
GLDH ist ein Enzym, das sich im Inneren einer Zelle befindet. Im Blut erscheint GLDH bei Zugrundegehen der Zellen der Leber, wodurch GLDH freigesetzt wird. Geringe Konzentrationen im Blut kommen durch den normalen Zellzyklus zustande. Zu niedrige Werte gibt es jedoch nicht. Fehlt GLDH im Blut, ist das kein Hinweis auf eine Erkrankung oder einen Mangelzustand und hat keinen Krankheitswert.
Die GLDH-Werte müssen nicht erhöht sein, wenn bereits eine Erkrankung der Leber besteht, sondern können niedrig sein. Andere Leberwerte wie zum Beispiel Gamma-GT sind bereits bei deutlich geringeren Störungen der Leber erhöht.
Niedrige Werte für GLDH im Blut sind gewünscht, haben keinen Krankheitswert und deuten nicht auf einen Mangel hin. Im gesunden Körper befindet sich die GLDH in der Zelle und nur sehr geringe Konzentrationen sind im Blut nachweisbar. Der Arzt wird keine weiteren Maßnahmen ergreifen, wenn GLDH in der Blutuntersuchung unterhalb eines bestimmten Bereichs liegt.
Laborlexikon – GLDH: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/g/GLDH.htm (online, letzter Abruf: 28.10.2019)
Labor Berlin – GLDH (Glutamatdehydrogenase): http://www.laborberlin.com/leistungsverzeichnis.html?k=1&ue1=1084 (online, letzter Abruf: 28.10.2019)
Internisten im Netz – Glutamat-Dehydrogenase: https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/glutamat-dehydrogenase.html (online, letzter Abruf: 28.10.2019)
aktualisiert am 29.10.2019