Ist die Aspartat-Aminotransferase (ASAT, GOT) zu niedrig, deutet dies nicht auf einen Mangel hin. Die Aspartat-Aminotransferase kommt in vielen Organen wie Leber, Niere, Skelettmuskel oder Gehirn vor. Sie wird in einer Blutuntersuchung gezielt bei Erkrankungen der Leber oder Muskulatur oder bei einem Herzinfarkt bestimmt. Ein erniedrigter Wert ist unproblematisch.
Die Abkürzung ASAT steht für Aspartat-Aminotransferase (früher auch GOT oder Glutamat-Oxalacetat-Transaminase). Die Aspartat-Aminotransferase ist ein Enzym, also ein Stoff, der chemische Reaktionen beschleunigt. Genauer gehört sie zu den sogenannten Transaminasen und sorgt dafür, dass Aminosäuren schneller verstoffwechselt werden.
Die Aspartat-Aminotransferase kommt in den Zellen von Leber, Niere, Skelettmuskulatur, Herz und Gehirn vor. Aufgabe ist die Übertragung einer sogenannten Aminogruppe von Aspartat auf Ketoglutarat, wodurch Glutamat und Oxalacetat entsteht. Die Aspartat-Aminotansferase wird als einer der sogenannten Leberwerte - gemeinsam mit der Alanin-Aminotransferase (ALAT), alkalischen Phosphatase (AP), Gamma-Glutamyltransferase (Gamma-GT) und Bilirubin - besonders zur Beurteilung der Leberfunktion herangezogen. Daher wird sie zur Erkennung oder Verlaufskontrolle bei Lebererkrankungen bestimmt. Kommt es durch Erkrankungen der Leber zu einem Schaden der Leberzellen, gelangt die Aspartat-Aminotransferase aus der Zelle ins Blut, was zu erhöhten Blutwerten führt.
Der Blutwert der Aspartat-Aminotransferase wird zur Diagnose, Differenzierung oder Verlaufskontrolle von Galle- oder Lebererkrankungen sowie zur Einschätzung der Prognose nach Herzinfarkten bestimmt. Der Normalwert im Blutserum ist für Frauen 10 bis 35 U/l und für Männer 10 bis 50 U/l. Die Kurzbezeichnung U/l steht dabei für Einheiten pro Liter.
Leberwert | Abkürzung | Normwert Frauen | Normwert Männer |
---|---|---|---|
Aspartat-Aminotransferase | ASAT (GOT) | bis 35 U/l | bis 50 U/l |
Während zu hohe Werte der Aspartat-Aminotransferase hinweisend für einen Leberzellschaden sein können, sind Werte unter der Norm ohne Krankheitswert. Normalerweise kommt das Enzym nur in der Zelle vor, da es dort seine Funktion ausübt, und das Fehlen im Blut ist normal.
Die Aspartat-Aminotransferase wird nicht im Rahmen einer normalen Blutuntersuchung mitbestimmt, sondern bei (Verdacht auf) Erkrankungen von Leber oder Muskulatur oder Herzinfarkt. Da der Wert nicht spezifisch für ein bestimmtes Organ ist, wird er immer gemeinsam mit anderen Blutwerten beurteilt. Niedrige Werte im Blut schließen nicht gleich eine Erkrankung der genannten Organe aus, haben allerdings keinen Krankheitswert und stellen keinen Mangel dar.
Sollte der Arzt aufgrund der klinischen Untersuchung dennoch Verdacht auf Erkrankungen der genannten Organe haben, wird er gegebenenfalls weitere Untersuchungen einleiten. Dient die Bestimmung der Aspartat-Aminotransferase der Verlaufskontrolle von Erkrankungen, sind niedrige Werte erstrebenswert.
Blutwert.net: https://www.blutwert.net/asat/zu-niedrig.php (online, letzter Abruf: 11.09.2019)
Netdoktor Laborwerte: https://www.netdoktor.de/laborwerte/got-wert/ (online, letzter Abruf: 11.09.2019)
DocCheck Flexikon: https://flexikon.doccheck.com/de/Aspartat-Aminotransferase (online, letzter Abruf: 11.09.2019)
aktualisiert am 12.09.2019