Die alkalische Phosphatase (AP) ist ein Enzym, das in den Zellen verschiedener Organe vorkommt. Hohe Konzentrationen befinden sich in Knochen, Leber, Gallengängen und Skelettmuskulatur. Erkrankungen dieser Strukturen können zu Erhöhungen der alkalischen Phosphatase im Blutserum führen. Jedoch ist die Ursachenfindung für veränderte Werte nicht immer ganz einfach.
Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym. Enzyme haben die Aufgabe, chemische Reaktionen zu beschleunigen. Die alkalische Phosphatase ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt und kommt in den Zellen verschiedener Organe im Körper vor. Hohe Konzentrationen sind in Knochengewebe, Leber und Gallengänge nachweisbar. Hier hydrolysiert (Spaltung einer biochemischen Substanz unter Anwesenheit von Wasser) die alkalische Phosphatase Phosphorsäureester zu Phosphat und Alkohol, wobei Wasserstoffteilchen (Protonen) anfallen.
Bei Lebererkrankungen und Gallenerkrankungen, Knochenverletzungen oder Knochenkrebs kann die Konzentration der alkalischen Phosphatase im Blut durch vermehrte Freisetzung aus den Zellen erhöht sein. Sie ist daher ein wichtiger Blutparameter zum Erkennen oder zur Verlaufskontrolle von Erkrankungen der entsprechenden Organe. Erhöhte Werte im Blut werden außerdem bei Herzinfarkt oder Skelettmuskelerkrankungen sowie als Auswirkung verschiedener Medikamente gefunden.
Die Konzentration der alkalischen Phosphatase wird vor allem bei Verdacht auf Lebererkrankungen, Knochentumoren oder Knochenmetastasten (in den Knochen gestreute Tumoren anderer Herkunft) bestimmt.
Die Normalwerte der alkalischen Phosphatase sind für Frauen 35 bis 104 U/l und für Männer 40 bis 129 U/l, jeweils angegeben in Einheiten (Units/U) pro Liter (l). Kinder und Jugendliche haben in der Regel höhere Normalwerte. Auch für schwangere Frauen gelten andere Richtwerte.
Geschlecht (Alter) | Mädchen (13-17) | Frauen (>18) | Jungen (13-17) | Männer (>18) |
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Alkalische Phosphatase | > 187 U/I | 35 - 104 U/I | < 390 U/I | 40 - 129 U/I |
Da die alkalische Phosphatase in Zellen verschiedener Organe vorkommt, können erhöhte Werte verschiedene Ursachen haben.
Erkrankungen mit Knochenschäden oder Umbau/Abbau des Knochens:
Erkrankungen von Leber und Gallengängen:
Hormonelle Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen:
Wichtig ist zu beachten, dass die Einnahme bestimmter Medikamente die Aktivität der alkalischen Phosphatase im Blut erhöhen kann. Hierzu gehören beispielsweise Medikamente zur Behandlung der Epilepsie (Antikonvulsiva), von Depressionen (Antidepressiva) oder der Zuckerkrankheit (orale Antidiabetika).
Fällt im Rahmen einer Blutuntersuchung eine erhöhte Alkalische-Phosphatase-Konzentration auf, wird der Arzt durch weitere Untersuchungen versuchen, die zugrundeliegende Ursache zu finden. Zunächst helfen weitere Blutwerte, um bestimmte Erkrankungen auszuschließen oder zu erkennen. Wichtig ist beispielsweise die Betrachtung der anderen Leberwerte, zu denen neben der alkalischen Phosphatase auch die Alanin-Aminotransferase (ALAT), die Aspartat-Aminotransferase (ASAT), die Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT), die Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) oder Bilirubin gehören. Nur wenn bestimmte Parameter gemeinsam erhöht sind, ist die Ursache der erhöhten alkalischen Phosphatase eine Lebererkrankung.
Des Weiteren können bildgebende Methoden wie Ultraschall oder Röntgenaufnahmen bei der Ursachenfindung helfen.
Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Kann diese erfolgreich behandelt werden, normalisieren sich auch die Blutwerte wieder.
Gesundheitsportal Österreichs – Laborwerte: https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/organe-stoffwechsel/alkalische-phosphatase (online, letzter Abruf: 22.09.2019)
Internisten im Netz: https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/alkalische-phosphatase.html (online, letzter Abruf: 22.09.2019)
DocCheck Flexikon: https://flexikon.doccheck.com/de/Alkalische_Phosphatase (online, letzter Abruf: 22.09.2019)
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Alkalische_Phosphatase (online, letzter Abruf: 22.09.2019)
aktualisiert am 04.10.2019