Albumin ist ein Eiweiß (Protein), das in der Leber gebildet wird. Albumin ist das häufigste Bluteiweiß im menschlichen Körper. Es hat zahlreiche wichtige Aufgaben. Erhöhte Werte von Albumin im Blut sind selten und treten meist in Verbindung mit schwerem Flüssigkeitsverlust auf.
Gemeinsam mit Globulin bildet Albumin den größten Anteil der Bluteiweiße. Albumin übt verschiedene Funktionen im Organismus aus. Die Hauptaufgaben von Albumin sind:
Da Albumin ausschließlich in der Leber gebildet wird, können erniedrigte Werte unter anderem auf eine Leberfunktionsstörung hinweisen. Daher gilt Albumin als wichtiger Laborparameter zu Überprüfung der Leberfunktion. Erhöhte Werte im Blut sind hingegen selten und haben in der Regel keine klinische Relevanz. Wenn jedoch die Werte im Urin oder im Liquor erhöht sind, deutet dies auf Erkrankungen hin.
Die Konzentration von Albumin im Blut wird im Hinblick auf erniedrigte Werte untersucht, insbesondere bei folgenden Krankheiten und Symptomen:
Die Werte für Albumin können im Blutplasma, im Urin und im Liquor (Nervenwasser) bestimmt werden. Im Blutserum beträgt der Normalwert 3500 bis 5200 mg/dl (Milligramm pro Deziliter).
Im Morgenurin liegt der Normalwert unter 20 mg/l (Milligramm pro Liter). Im 24-Stunden-Sammelurin sollte der Albumingehalt unter 30 mg liegen. Erhöhte Albuminwerte im Urin werden unterteilt in:
Die Bestimmung der Albumin-Konzentration im Liquor (Gehirnflüssigkeit) ist Bestandteil der allgemeinen Liquordiagnostik, die beim Verdacht auf verschiedene Störungen des zentralen Nervensystems durchgeführt wird. Das Ergebnis muss im Zusammenhang mit dem Albumingehalt des Blutserums betrachtet werden. Dazu wird ein Quotient gebildet, dessen Normalwerte altersabhängig sind:
Alter | Albuminquotient Liquor/Serum (x 0,001) |
---|---|
Neugeborene | < 28 |
Säugling 1. Lebensmonat | < 15 |
Säugling 2. Lebensmonat | < 10 |
Säugling 3. Lebensmonat | < 5 |
Kleinkinder bis 6 Jahre | < 3,5 |
6 bis 15 Jahre | < 5 |
15 bis 40 Jahre | < 6 |
> 40 Jahre | < 8 |
Zu hohe Blutwerte von Albumin treten selten auf. Sie haben in der Regel keine Bedeutung in der Medizin. In den meisten Fällen kommt ein erhöhtes Albumin im Blut bei Flüssigkeitsmangel (Dehydration) vor. Es handelt sich jedoch nur um einen relativen Anstieg im Verhältnis zum Flüssigkeitsverlust. Dies ist bei schweren Durchfallerkrankungen, Erbrechen oder zu geringer Flüssigkeitsaufnahme (meist bei Hitze) der Fall.
Erhöhtes Albumin im Urin ist ein Hinweis für eine Nierenschädigung. Die Ursache können unter anderem Entzündungen, hoher Blutdruck oder Diabetes mellitus sein.
Im Liquor oder Nervenwasser kommt es zu erhöhten Albuminwerten, wenn Erkrankungen des zentralen Nervensystems vorliegen wie:
Wenn die Albuminkonzentration im Blut durch einen starken Flüssigkeitsverlust erhöht ist, besteht die Therapie zunächst in der Auffüllung des Flüssigkeitsdefizits. Infusionen und Elektrolytlösungen werden eingesetzt. Zeitgleich wird die Ursache, beispielsweise für die Magen-Darm-Erkrankung, untersucht und wenn möglich behandelt. Die Konzentration von Albumin normalisiert sich bei ausgeglichenem Flüssigkeitshaushalt.
Apotheken Umschau – Albumin: Ein Bluteiweiß: https://www.apotheken-umschau.de/Laborwerte/Albumin-Ein-Bluteiweiss-45804.html (online, letzter Abruf: 11.11.2019)
Internisten im Netz – Albumine & Globuline: https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/albumine-globuline.html (online, letzter Abruf: 11.11.2019)
Laborlexikon – Albumin im Serum: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/a/Albumin_im_Serum.htm (online, letzter Abruf: 11.11.2019)
aktualisiert am 12.11.2019