Die Alanin-Aminotransferase (ALAT oder ALT, früher auch Glutamat-Pyruvat-Transaminase, GPT) ist ein Enzym, das fast ausschließlich in der Leber vorkommt. Gemeinsam mit anderen Blutwerten wird die Alanin-Aminotransferase im Blut bestimmt, um die Funktion der Leber zu überprüfen oder Gallengang-Erkrankungen zu erkennen. Erhöhungen deuten fast immer auf eine Lebererkrankung hin.
Der Gehalt von ALAT im Blut gilt damit als leberspezifischer Wert. Ist er hoch, werden weitere Untersuchungen folgen, um die Ursache dafür zu finden.
Die Alanin-Aminotransferase ist ein Enzym, das fast nur in den Leberzellen vorkommt. Es handelt sich um ein Protein aus 495 Aminosäuren. Sie ist am Glucose-Alanin-Zyklus beteiligt: Bei jeder Bewegung entsteht in der Muskulatur Alanin. Alanin wird von der Muskulatur in das Blut abgegeben und gelangt so in die Leber. Hier spaltet die Alanin-Aminotransferase das Alanin in die Substanzen Pyruvat und Glutamat. Pyruvat wiederum wird in der sogenannten Gluconeogenese benötigt. Während der Gluconeogenese wird Glucose (entspricht Traubenzucker) hergestellt, die den Zellen als Energiequelle dient. Glutamat wird in mehreren Schritten im Harnstoffzyklus zu Harnstoff abgebaut und über die Nieren ausgeschieden.
Da die Alanin-Aminotransferase beinahe ausschließlich in Leberzellen vorkommt, wird sie im Blut gemessen, um abzuklären, ob eine Lebererkrankung vorliegt.
Die Aktivität der Alanin-Aminotransferase wird im Blut bestimmt und in Einheiten (Units) pro Liter angegeben (U/l). Der Normalwert ist bei Frauen unterhalb von 35 U/l und bei Männern unterhalb von 50 U/l.
Leberwert | Abkürzung | Normwert Frauen | Normwert Männer |
---|---|---|---|
Alanin-Aminotransferase | ALAT (GPT) | bis 35 U/l | bis 50 U/l |
Eigentlich sollte sich die Alanin-Aminotransferase nicht im Blut befinden, da sie ausschließlich in der Leberzelle vorkommt. Geringes Vorkommen (bis zu den aufgeführten Referenzwerten) ist allerdings normal. Wenn die Werte erhöht sind, deutet dies grundsätzlich auf eine Lebererkrankung hin, bei der Leberzellen zerstört werden und so vermehrt Alanin-Aminotransferase ins Blut freigesetzt wird.
Ist die Alanin-Aminotransferase erhöht, liegt in der Regel ein Leberschaden vor. Für die richtige Beurteilung der Werte sollten auch die anderen Leberwerte (AST, GGT, GLDH, Bilirubin und alkalische Phosphatase) betrachtet werden.
Eine milde Erhöhung der Alanin-Aminotransferase (ALAT, ALT, GPT) kann folgende Ursachen haben:
Deutlich erhöhte Werte (mehr als 500 U/l) finden sich bei:
Fallen in der Blutuntersuchung erhöhte Werte für die Alanin-Aminotransferase auf, deutet dies auf einen Leberschaden hin. Dies sagt aber noch nichts über die eigentliche Ursache aus, die therapieentscheidend ist. Also werden die Ergebnisse immer gemeinsam mit anderen Blutwerten und speziell den Leberwerten betrachtet. So bekommt der Arzt erste Hinweise auf die Ursache und das Ausmaß eines Leberschadens.
Es folgen bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgenaufnahmen des Bauchraums. Hier fallen beispielsweise Unregelmäßigkeiten im Lebergewebe, eine vergrößerte Leber oder die Beteiligung weiterer Organe auf. Bei Bedarf wird der Arzt unter Ultraschallkontrolle Proben aus der Leber entnehmen und sie labordiagnostisch unter dem Mikroskop betrachten.
Je nach Ursache wird die entsprechende Therapie eingeleitet. Grundsätzlich sollte auf eine gesunde, leberschonende Lebensweise geachtet werden. Besonders sollte der Konsum von Alkohol eingestellt werden und leberbelastende Medikamente oder Nahrungsmittel sollten, soweit möglich, nicht eingenommen oder verzehrt werden.
Labor Berlin – Charité: http://www.laborberlin.com/leistungsverzeichnis.html?k=1&ue1=1069 (online, letzter Abruf: 09.09.2019)
Blutwert.net: https://www.blutwert.net/alat/ (online, letzter Abruf: 09.09.2019)
Doccheck Flexikon: https://flexikon.doccheck.com/de/Alanin-Aminotransferase (online, letzter Abruf: 09.09.2019)
aktualisiert am 09.09.2019