Bei der Eisenbestimmung wird der Blutwert für Eisen und für Substanzen, die im Eisenstoffwechsel eine große Rolle spielen, gemessen. Dies sind im Wesentlichen frei verfügbares Eisen (Fe2+), Ferritin (ein Eisenspeicher-Eiweiß) und Transferrin (Eisentransport-Eiweiß). Durch die Eisenbestimmung kann unter anderem ein Eisenmangel nachgewiesen werden, der zu den Hauptursachen von Blutarmut (Anämie) darstellt.
Die Untersuchung erfolgt, wenn Störungen im Eisenstoffwechsel vermutet werden oder wenn Erkrankungen des Eisenhaushalts kontrolliert werden sollen. Eisen ist ein Spurenelement, welches in einer gewissen Menge für den Körper notwendig ist und über das Essen zugeführt werden muss (ungefähr ein Milligramm pro Tag). Innerhalb des Organismus befindet sich über die Hälfte des Eisens in den roten Blutkörperchen im Hämoglobin (roter Blutfarbstoff).
Die Bestimmung von Eisen im Blut erfolgt oftmals, um einen Eisenmangel zu diagnostizieren. Ein Mangel an Eisen stellt die häufigste Ursache für Blutarmut (Anämie) dar, einer Erkrankung mit Verringerung der roten Blutkörperchen. Für den Eisenmangel ist wiederum häufig ein Verlust an Blut ursächlich, z. B. über den Magen oder Darm, bei der Menstruation, durch Verletzungen oder Operationen.
Umgekehrt kann der Eisenmangel auch durch verminderte Aufnahme von Eisen über den Darm, bei Mangelernährung (z. B. auch bei Vegetarismus) oder bei einem erhöhten Bedarf verursacht sein. Anzeichen des Eisenmangels können Müdigkeit und Leistungsabfall, Blässe, brüchige Fingernägel und Haare, Einrisse des Mundwinkels sowie einige weitere allgemeine Symptome sein.
Im Vergleich dazu tritt ein krankhafter Eisenüberschuss nur selten auf. Dem Überschuss kann eine vermehrte Eisenzufuhr zugrunde liegen, beispielsweise durch Bluttransfusionen oder Präparate mit Eisen, aber auch Krankheiten wie z. B. Virus-Hepatitis oder Hämochromatose, eine erbliche Erkrankung mit zu großer Aufnahme von Eisen im Darm.
Bei einer Vergiftung mit Eisen kann es zu Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen sowie Kreislaufschock und Leberentzündung kommen. Ist der Eisenwert über längere Zeit erhöht, können sich verschiedene Organschäden bilden.
Zur genaueren Diagnose von Störungen im Eisenhaushalt eignen sich die Werte für Ferritin und Transferrin. Ferritin ist ein Eiweißstoff, das in großem Maße (mehrere Tausend Eisen-Ionen pro Molekül) Eisen an sich binden kann und zur Speicherung des Eisens in den Zellen dient.
Der Wert für Ferritin ist oftmals niedrig, wenn eine Krankheit mit Eisenmangel vorliegt. Der Wert kann erhöht sein, wenn eine Hämochromatose, Krebs oder Blutarmut (nicht mit Eisenmangel als Ursache) vorhanden ist oder wenn in hohem Maße Eisen dem Körper zugeführt wurde. Transferrin ist ebenfalls ein Eiweiß, das jedoch dem Eisentransport im Blut dient. An das Transferrin können pro Molekül nur zwei Eisen-Ionen gebunden werden. Erhöhte Transferrin-Werte können sich z. B. bei Hämochromatose oder bei Eisenmangel finden.
Die Eisenbestimmung und die Messung von Ferritin und Transferrin wird an einer Blutprobe vorgenommen. Daher erfolgt eine Blutentnahme. Um das frei verfügbare Eisen im Blutserum zu messen, ist die Entnahme zu einer bestimmten Uhrzeit erforderlich, so dass die täglichen Schwankungen nicht zu stark ins Gewicht fallen können. Im Labor wird das Eisen zunächst über chemische Verfahren aus dem Trägerstoff Transferrin herausgelöst und liegt dann in Form von geladenen Teilchen (Fe2+-Ionen) vor. Nun kann der Eisenwert mittels einer Photometrie (einer optischen Messung) bestimmt werden.
Spezielle Hinweise gibt es keine vor der Entnahme von Blut zur Eisenbestimmung.
Eine Blutentnahme erfolgt, um anhand der Blutprobe die Eisenwerte zu messen. Meist wird das Blut über eine Vene am Arm, z. B. in der Ellenbeuge, abgenommen. Nach Desinfizieren der Hautstelle wird eine Hohlnadel eingeführt. Mit einem Probenröhrchen wird eine gewisse Menge Blut herausgezogen, danach kann die Nadel wieder entfernt werden.
Durch Aufdrücken eines Tupfers kann die Blutung gestillt werden. Die Blutprobe wird an das Labor geschickt. Dort erfolgt die Messung der Werte für Eisen, Ferritin und Transferrin. Die Werte werden dem Arzt zugeschickt.
Bei der Blutentnahme für die Eisenbestimmung kann es zu Komplikationen kommen, die meist nicht schwerwiegend sind. Möglich sind z. B. Blutungen, Nachblutungen, Blutergüsse, Narben sowie sehr selten auch Infektionen.
Nicht nur die Werte für Eisen, Ferritin und Transferrin werden gemessen, sondern in der Regel auch eine Reihe von weiteren Blutwerten. Ebenso erfolgt eine körperliche Untersuchung. Je nach der Erkrankung können noch andere, spezielle Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen.
aktualisiert am 07.03.2019