Cholesterin ist eine lebenswichtige Substanz im menschlichen Körper. Cholesterin wird auch Cholesterol genannt. Es dient unter anderem dem Zellaufbau und wird für verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigt. Erhöhte Werte im Blut können jedoch das Risiko erhöhen, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Dies ist individuell sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig.
Cholesterin oder Cholesterol (griechisch: chole – Galle und griechisch: stereos – fest, hart) spielt als Baustein vieler Hormone und Bestandteil von Zellmembranen eine lebenswichtige Rolle. Der Chemiker Michel Eugène Chevreul gab Cholesterol 1824 seinen Namen, der soviel bedeutet wie „harte Galle“, da es im 18. Jahrhundert das erste Mal in Gallensteinen entdeckt wurde.
Cholesterin wird zum größten Teil vom Körper selbst produziert, nur ein kleiner Teil wird mit der Nahrung aufgenommen. Ein erhöhter Cholesteringehalt im Blut kann zu Gefäßerkrankungen (Atherosklerose) führen. Dadurch steigt das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.
95 Prozent des Cholesterins im menschlichen Körper befinden sich in der Zelle oder in der Zellmembran. Für den Transport im Blut muss das fettlösliche (lipophile), wasserunlösliche (hydrophobe) Cholesterin an wasserlösliche Eiweißmoleküle gebunden werden (Lipoproteine). Dies sind kleine Kügelchen, die Cholesterin in ihr Inneres aufnehmen können und so den Transport durch das Blut ermöglichen. Diese Transportproteine werden anhand ihrer Dichte unterteilt in
Gebunden an HDL wird Cholesterin von den Gefäßen zurück in die Leber transportiert. Es wird daher als „gutes Cholesterin“ bezeichnet. LDL befördert Cholesterin aus der Leber in das Gewebe. Wenn sich zu viel LDL im Blut befindet, lagert sich Cholesterin vermehrt an den Gefäßwänden ab und kann das Risiko einer Gefäßverkalkung erhöhen. Daher wird LDL auch „schlechtes Cholesterin“ genannt. Wegen dieser Eigenschaften werden in einer Blutuntersuchung neben dem Gesamtcholesterinwert gleichzeitig HDL und LDL mitbestimmt.
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die lebenswichtig für den Menschen ist, da sie vielfältige Aufgaben im gesamten Organismus erfüllt. Zu den Aufgaben gehören:
Die vom Körper benötigte Menge Cholesterin von 0,5 bis 1 Gramm täglich wird zum größten Teil vom Körper selbst (besonders in der Leber) hergestellt. Nur zum kleineren Teil (etwa ein Viertel) wird es mit der Nahrung aufgenommen. Mit einer Nahrungsumstellung lässt sich Einfluss auf die Cholesterinkonzentration im Blut nehmen, aber nur bis zu einem gewissen Grad.
Von großer Bedeutung für die Beurteilung sind die Lipoproteine VLDL, LDL und HDL, mit denen das Cholesterin im Körper transportiert wird. VLDL ist eine Vorstufe des LDL. Auf dem Weg von der Leber in die Gefäße wandelt es sich durch Abgabe von Triglyceriden (sogenannten Neutralfetten) langsam zu LDL um. LDL wird wegen des hohen Lipidanteils (Anteils an Fetten) auch als schlechtes Cholesterin bezeichnet – der Gesamtlipidanteil aus Triglyceriden, Cholesterin und Phospholipiden beträgt darin etwa 75 Prozent.
Ein hohes LDL erhöht das Risiko der Ablagerung an den Gefäßwänden und damit Verkalkung der Gefäße mit allen gesundheitlichen Folgen. Hohe HDL-Werte (darin beträgt der Gesamtlipidanteil etwa 50 Prozent) beziehungsweise ein gutes Verhältnis von Cholesterin und LDL zu HDL wirken sich hingegen positiv aus.
Die Bestimmung des Gesamtcholesterins und gleichzeitig von LDL und HDL im Blut dient dazu, das Risiko einer Gefäßverkalkung einzuschätzen. Die folgende Tabelle gibt die Normalwerte für Gesamtcholesterin, die Werte für Cholesterin gebunden an Lipoproteine unterschiedlicher Dichte sowie Triglyceride (eine andere Form von Fetten) wieder. Je nach Labor werden die Werte angegeben in Millimol pro Liter (mmol/l) oder Milligramm pro Deziliter (mg/dl).
Blutwert (Abkürzung) | Normwert in mmol/l | Normwert in mg/dl | |
---|---|---|---|
Gesamt-Cholesterin (TC) | < 5,1 mmol/l | < 200 mg/dl | |
LDL-Cholesterin (LDL) | < 4,1 mmol/l | < 160mg/dl | |
HDL-Cholesterin (HDL) | > 1,0 mmol/l | > 40 mg/dl | |
Triglyceride (TRG) | < 1,7 mmol/l | < 150 mg/dl |
Grundsätzlich wird der Cholesterinwert im Zusammenhang mit anderen Blutwerten betrachtet. Häufig sind gleichzeitig mit dem Cholesterin auch die Triglyceride erhöht. Hierbei handelt es sich um natürlich vorkommende Fette, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie können aber auch vom Körper aus Nahrungsbestandteilen hergestellt werden. Sie gelten als Energielieferanten – was der Körper nicht braucht, wird als Körperfett abgelagert. Wie Cholesterin werden Triglyceride an Lipoproteine gebunden durch die Blutgefäße transportiert. Auch erhöhte Triglyceride im Blut führen zu einer Ablagerung an den Gefäßwänden.
Eine gemeinsame Betrachtung dient der besseren Einschätzung des Risikos, an Gefäßverengungen zu erkranken, oder wird bei Therapie erhöhter Blutfettwerte mit Medikamenten (Lipidsenkern) zur Verlaufskontrolle bestimmt.
Zu hohe Cholesterinwerte erhöhen das Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt, aber bei jedem Menschen wirkt sich ein hohes Cholesterin anders aus. Patienten sollten sich den Rat von Cholesterin-Spezialisten einholen, um das Risiko individuell zu beurteilen. Bei bestehenden Risikofaktoren wie bei Rauchern, bei Übergewicht, Herz-Kreislauf- und Gefäßkrankheiten, Diabetes, hohem Blutdruck oder bei einer Therapie mit bestimmten Medikamenten gelten niedrigere Werte als Grenze. Liegen zwei dieser Faktoren vor, dann wird ein Wert für das Gesamt-Cholesterin von höchstens 160 mg/dl empfohlen.
Ist der Gesamtcholesterinwert im Blut höher als 200 mg/dl beziehungsweise höher als 5,1 mmol/l, wird dies als Hypercholesterinämie bezeichnet. Zu viel Cholesterin im Blut erhöht das Risiko einer Gefäßverkalkung (Atherosklerose) und damit die Entstehung von Krankheiten wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Die Ursachen für hohe Cholesterinwerte können in zwei Gruppen eingeteilt werden.
Die familiäre Hypercholesterinämie ist eine vererbte Fettstoffwechselstörung. LDL kann nicht aus dem Blut gefiltert werden. um in die Leber zurück transportiert zu werden. Folglich sammelt es sich immer mehr im Blut an. Der Wert kann um das Zehnfache des Normwertes steigen. Damit steigt das Risiko der Arterienverkalkung bereits in jüngeren Jahren (vor dem 55. Lebensjahr) mit Schlaganfall oder Herzinfarkt als möglicher Folge.
Für die Beurteilung des erhöhten Cholesterinwertes wird der Arzt außerdem die HDL- und LDL-Werte überprüfen. Grundsätzlich gilt: Ein hoher LDL-Wert ist schlecht (LDL transportiert Cholesterin von der Leber in die Gefäße, wo es sich ablagern kann) und ein hoher HDL-Wert ist gut (HDL transportiert Cholesterin aus dem Gewebe in die Leber).
Zu viel „schlechtes Cholesterin“ lagert sich mit der Zeit an den Gefäßwänden als sogenannte Plaques ab und führt zu einer Verengung der Gefäße. Reißen diese Plaques, kommen Blutplättchen zur Abdichtung dieses „Defekts“ und können letztendlich zu einem kompletten Gefäßverschluss führen.
Cholesterinwerte unter 200 mg/dl (gesamt) sind gut und haben keinen Krankheitswert. HDL-Werte unter 40 mg/dl sind jedoch ungünstig. HDL sammelt das an den Gefäßwänden abgelagerte Cholesterin ein und transportiert es zurück in die Leber. Hier wird es verpackt (beispielsweise in Lipoproteine) und in andere Stoffe umgewandelt (beispielsweise in Gallensäuren) und dann in den Darm abgegeben. Hohe HDL-Werte bedeuten, dass die Gefäße von Cholesterin gereinigt werden.
Allerdings konnte in neueren Studien gezeigt werden, dass auch HDL-Werte von mehr als 60 mg/dl das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhte. HDL sollte also nicht, wie früher angenommen, hoch sein, sondern zwischen 40 und 60 mg/dl liegen.
Sind die Cholesterinwerte erhöht, wird der Arzt zunächst weitere Blutwerte wie HDL, LDL und Triglyceride bestimmen. Damit kann er das Ausmaß der Stoffwechselstörung und mögliche Folgeerkrankungen oder Risiken besser einschätzen.
Folgen ungünstiger Cholesterinwerte sind individuell sehr verschieden und können nur im Rahmen von Blut- und Gefäßchecks oder eines kompletten Körperchecks eingeschätzt werden. Trotz hoher Cholesterinwerte können die Gefäße stabil sein, sodass nur ein geringes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt besteht. Andere Patienten können auch bei nur gering erhöhten Cholesterinwerten unter massiven Ablagerungen und Verkalkungen leiden. Hier ist dringend eine Senkung des Cholesterinspiegels nötig. Zur Einschätzung werden im Rahmen von Herz-Gefäß-Checks die Elastizität und Durchlässigkeit der Gefäße beurteilt.
Grundsätzlich lässt sich der Cholesterinspiegel durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung senken. Besonders erhöhte LDL-Werte lassen sich so beeinflussen. Wichtig ist zu beachten, dass der Körper beispielsweise aus Zucker Cholesterin herstellen kann, daher ist auf eine zuckerarme Ernährung zu achten.
Im Hinblick auf den Cholesterinwert sind im Folgenden einige Tipps aufgeführt, die Sie beachten sollten:
Reichen eine ausgewogene Ernährung und Lebensumstellung oder die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung nicht aus, um die Cholesterinwerte ausreichend zu senken, werden Medikamente eingesetzt. Wirkstoffe, die zum Einsatz kommen, sind:
Herzstiftung - https://www.herzstiftung.de/cholesterin.html (online, letzter Aufruf 01.07.2019)
Cholesterinspiegel.de- https://www.cholesterinspiegel.de/cholesterin-was-ist-das/ (online, letzter Aufruf 01.07.2019)
Laborlexikon - http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/c/Cholesterin.htm (online, letzter Aufruf 02.07.2019)
aktualisiert am 22.07.2019