RDW steht für die englische Abkürzung red cell distribution width. Dieser Blutwert wird sowohl beim kleinen Blutbild, als auch beim großen Blutbild bestimmt. Der Parameter sagt etwas über die die Erythrozytenverteilungsbreite (EVB) aus. EVB-Wert und RDW-Wert werden in der Praxis synonym verwenden. RDW ist die englische, EVB die deutsche Bezeichnung für den gleichen Wert.
RDW lässt erkennen, wie die Größenstreuung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist. Sind die roten Blutkörperchen eher gleich (isozytär) oder unterschiedlich groß (anisozytär)? Der RDW-Wert ist also ein Maß für die Anisozytose.
Bei einer Anisozytose finden sich gegenüber der durchschnittlichen Größe sowohl zu kleine (mkirozytäre) als auch zu große (makrozytäre) rote Blutkörperchen. Ist dieser Wert stark erhöht, dann ist es ein Hinweis auf das Vorliegen bestimmter Anämien. Ist der Wert erniedrigt, dann hat er keine Relevanz für die Diagnose.
Erythrozyten sind scheibenförmig und haben eine Einbuchtung in der Mitte. Da sie in der Mitte etwas blass sind, sehen sie aus wie kleine Donuts. Sie sind nur 6 bis 8 µm (Mikrometer) breit und nur 1 bis 2 µm (Mikrometer) hoch. Durch ihre flach und bikonkav gewölbte Form sind sie in der Lage, Sauerstoff schnell und effizient aufzunehmen, weil ihre Oberfläche sehr groß ist.
Durchschnittlich werden 2 Millionen Erythrozyten jede Sekunde gebildet. Nicht alle Erythrozyten sind gleich groß. Ein Teil der gebildeten Erythrozyten sind kleiner als der Durchschnitt. Ein anderer Teil wieder größer als der Durchschnitt. Das ist völlig normal. Grafisch betrachtet erhält man, wenn man sich das Volumen der roten Blutkörperchen anschaut, eine Art Gauß-Verteilung (Price-Jones-Kurve).
Eine Verschiebung der Kurve nach rechts deutet auf eine Makrozytose (zu große Erythrozyten) hin. Eine Verschiebung der Kurve nach links deute auf eine Mikrozytose (zu kleine Erythrozyten) hin. Wird die Kurve breiter, dann spricht das für das Vorliegen einer Anisozytose, also einer hohen Erythrozytenverteilungsbreite. Zusammen mit den anderen ErythrozytenindizesMCV, MCH und MCHC ist ein erhöhter RDW-Wert ein Hinweis auf bestimmte Formen der Anämie. Im klinischen Alltag spielt der RDW-Wert keine so große Rolle. Zur Beurteilung einer Anämie sind MCV und MCH wichtiger.
Der RDW-Wert wird in Prozent angegeben. Bei Männern und Frauen liegt der Normwert zwischen 11,9 Prozent und 14,5 Prozent.
Das heißt, dass 11,9 bis 14,5 Prozent aller Erythrozyten eine abweichende Form vom Durchschnitt haben. Das ist völlig normal. Erst wenn der Wert erhöht ist, hat der Wert in der Diagnose eine Bedeutung.
Blutwert | Bedeutung | Normalwert |
---|---|---|
RDW | Red Blood Cell Distribution Width - RDW zeigt an, wie die Größenstreuung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist. | Männer und Frauen: 11,9-14,5 % |
Der RDW errechnet sich aus der Standardabweichung des Eryhtrozyten-Volumens und dem MCV, des mittleren durchschnittlichen Volumens eines einzelnen Erythrozyten.
Der RDW-Wert gibt an, dass 11,9 bis 14,5 Prozent der roten Blutkörperchen von der Durchschnittsgröße abweichen dürfen. Diese Abweichung ist normal. Rote Blutkörperchen sind im Durchschnitt 6 bis 8 µm groß. Bei bestimmten Erkrankungen kommt es vor, dass deutlich mehr rote Blutkörperchen von der durchschnittlichen Größe abweichen.
Niedrige RDW-Werte haben keine klinische Relevanz und werden.
Ist der RDW-Wert zu hoch, dann bedeutet das, dass überdurchschnittlich viele Erythrozyten nicht „normal“ ausgebildet sind. Eine ungleiche Größenverteilung der roten Blutkörperchen wird als Anisozytose bezeichnet. Es ist die häufigste Anomalie der Erythrozyten. Die häufigsten Gründe, die zu einer Anisozytose führen, sind:
Eine makrozytäre (zu große rote Blutkörperchen) Anämie mit einer Anisozytose kommt vor bei:
Eine normozytäre (normal große rote Blutkörperchen) Anämie mit einer Anisozytose kommt vor bei:
Eine mikrozytäre (zu kleine rote Blutkörperchen) Anämie mit einer Anisozytose kommt vor bei:
aktualisiert am 23.02.2022