MCV ist ein Wert, der bei einer Blutuntersuchung (kleines Blutbild oder großes Blutbild) bestimmt wird. Er kann Hinweise auf die Ursache einer Blutarmut (Anämie) geben. MCV steht für mean corpuscular volume und gibt das durchschnittliche Volumen eines roten Blutkörperchens (Erythrozyten) an. Alleine ist der Wert allerdings wenig aussagekräftig. Vielmehr wird er im Zusammenhang mit anderen Blutwerten betrachtet.
Wichtige Hinweise für den Grund einer Blutarmut geben die sogenannten Erythrozytenindizes. Die Erythrozytenindizes sind Werte, die das Aussehen und die Form der roten Blutkörperchen beschreiben.
Zu den Erythrozytenindizes zählen:
Laborwert | Abkürzung | Bedeutung |
---|---|---|
MCV | Mean Corpuscular Volume | MCV ist das durchschnittliche Volumen eines einzelnen roten Blutkörperchens. |
MCH | Mean Corpuscular Hemoglobin | MCH ist die durchschnittliche Menge von rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin), die in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist. |
MCHC | Mean Corpuscular Hemoglobin Concentration | MCHC ist die durchschnittliche Konzentration von rotem Blutfarbstoff in allen roten Blutkörperchen. |
RDW | Red Blood Cell Distribution Width | RDW zeigt an, wie die Größenstreuung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist. |
Ist MCV erniedrigt, sind die roten Blutkörperchen zu klein. Häufigste Ursache ist ein Eisenmangel.
Werden bei einer Blutuntersuchung zu niedrige Werte der roten Blutkörperchen (Erythrozyten zu niedrig) festgestellt, spricht der Arzt von einer Blutarmut (Anämie). Um geeignete Maßnahmen zu ergreifen, ist es wichtig, die Ursache dafür herauszufinden. Hier helfen weitere Blutwerte.
Wichtige Parameter sind die sogenannten Erythrozytenindizes, sie geben Hinweise auf Form und Hämoglobingehalt der roten Blutkörperchen.
Alleine betrachtet, sind die Werte wenig aussagekräftig. Erst im Zusammenhang mit weiteren Blutwerten und Untersuchungen ergibt sich ein Bild.
MCV steht für mean corpuscular volume oder mittleres Erythrozytenvolumen. MCV gibt also Hinweise über die Größe der roten Blutkörperchen. Ist MCV erniedrigt (<78 fl= Femtoliter), sind die roten Blutkörperchen zu klein. Es handelt es sich um eine mikrozytäre Anämie.
Um eine Anämie festzustellen, werden folgende Parameter im Blut untersucht. Zu den wichtigsten Parametern gehören:
Blutwert | Männer | Frauen | Weitere Infos |
---|---|---|---|
Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) | 4,8-5,9 Mio./µl | 4,3-5,2 Mio./µl | |
Hämoglobin | 14-18 g/dl | 12-16 g/dl | zu hoch zu niedrig |
Hämatokrit | 40-54 % | 37-47 % | zu hoch zu niedrig |
MCH | 28-34 pg | 28-34 pg | zu hoch zu niedrig |
MCV | 78-94 fl | 78-94 fl | zu hoch |
MCHC | 30-36 g/dl | 30-36 g/dl | zu hoch zu niedrig |
Die häufigste Ursache (etwa 80 Prozent der Fälle) für einen niedrigen MCV-Wert ist der Eisenmangel. Rote Blutkörperchen bestehen zum größten Teil aus Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Hämoglobin ist aus Proteinen und Eisen aufgebaut. Liegt zu wenig Eisen vor, kann Hämoglobin nicht vollständig gebildet werden. Damit fehlt der wichtigste Baustein der roten Blutkörperchen. Die Folge sind zu wenige und zu kleine rote Blutkörperchen, die aufgrund des geringen Hämoglobingehalts nur blass rot (hypochorm) gefärbt sind. Diese Art der Blutarmut wird daher auch mikrozytäre, hypochrome Anämie genannt.
Von einem Eisenmangel sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Er kann folgende Ursachen haben:
Weitere Ursachen für einen niedrigen MCV (mikrozytäre Anämie) kommen wesentlich seltener vor:
Zur Unterscheidung, ob der MCV durch einen Eisenmangel erniedrigt ist oder ob eine chronische Erkrankung oder ein erblicher Defekt vorliegt, helfen weitere Blutparameter. Bei den Hämoglobinopathien finden sich im Blutbild in Regel Hinweise auf eine Hämolyse (Zerstörung und Abbau von Erythrozyten). Zur Diagnose werden mikroskopische Untersuchungen des Hämoglobins folgen. Bei einer Krebserkrankung oder chronischen Erkrankung ist im Gegensatz zu einer Eisenmangelanämie die Speicherform des Eisens (Ferritin) erhöht. Ist Ferritin erniedrigt gilt dies als Beweis, dass eine Eisenmangelanämie vorliegt.
Niedrige Werte an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blutbild bezeichnet man als Blutarmut (Anämie). Die Ursachen hierfür können sehr vielfältig sein. Die Bestimmung weiterer Blutparameter wie MCV, MCH, MCHC und RDW helfen, diese zu finden.
MCV gibt an, ob das durchschnittliche Volumen eines einzelnen roten Blutkörperchens verändert ist. Ist der MCV erniedrigt, sind die Zellen zu klein (mikrozytär). Ist der MCV erhöht, sind die roten Blutkörperchen zu groß (makozytär).
MCH ist der mittlere Hämoglobingehalt in einem roten Blutkörperchen. Ist er erniedrigt, sind die roten Blutkörperchen nur blassrot gefärbt (hypochrom). Intensiv rote Blutkörperchen haben einen hohen MCH (hyperchrom).
Der MCHC gibt den durchschnittlichen Hämoglobin-Wert aller roten Blutkörperchen wieder. Er kann aus MCH und MCV berechnet werden (MCHC=MCH/MCV). Er dient letztlich nur zur Kontrolle. Da sich MCH und MCV meist in dieselbe Richtung (also gemeinsam erhöht oder erniedrigt sind) verändern, ist der MCHC im Blutbild häufig unverändert.
Sind MCV und MCH erniedrigt, liegt eine mikrozytäre, hypochrome Anämie vor. Die roten Blutkörperchen sind klein und blassrot gefärbt. Häufig ist der RDW erhöht, da zu wenig normale Blutkörperchen vorliegen, MCHC liegt in der Norm oder ist etwas reduziert. Die häufigste Ursache einer mikrozytären, hypochromen Anämie ist eine Eisenmangelanämie.
RDW steht für „Red cell distribution width“ und bedeutet übersetzt Erythrozytenverteilungsbreite. Mit dem Wert lässt sich bestimmen, ob genug rote Blutkörperchen (Erythrozyten) eine normale Gestalt und Größe haben. Bei einem gesunden Menschen sind etwa 85 bis 89 Prozent der roten Blutkörperchen normal ausgebildet und funktionsfähig. Das heißt ein RDW von 11,9 bis 14,5 Prozent ist normal. Ein erhöhter RDW spricht für eine unregelmäßige Größenverteilung der roten Blutkörperchen (Anisozytose). Ursachen hierfür können sein:
aktualisiert am 15.02.2019