Eine Sepsis, die unter dem Begriff „Blutvergiftung“ bekannt ist, gilt als lebensbedrohliche Entzündung, die sofort behandelt werden muss. Für die Diagnose ist es wichtig, die verschiedenen Sepsis-Kriterien zu kennen. Diese werden in drei Gruppen unterteilt und äußern sich ganz unterschiedlich. Die Anzeichen einer Sepsis sollten ernst genommen werden, da eine Blutvergiftung rasch zum Tod führen kann.
Obwohl beinahe jeder Mensch etwas mit dem Begriff „Blutvergiftung“ anfangen kann, ist eine eindeutige Definition schwierig. Das Problem ist, dass eine Sepsis in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten kann. Grundsätzlich werden folgende Formen unterschieden:
Die Übergänge zwischen den einzelnen Zuständen sind teilweise fließend und die Kriterien ähnlich. So sagt die klassische Definition von Hugo Schottmüller beispielsweise, dass eine Sepsis immer dann vorliegt, wenn Bakterien in den Blutkreislauf gelangt sind und zu verschiedenen Krankheitsanzeichen führen. In der modernen Definition von Schuster und Werdan wird die Sepsis dagegen als lebensbedrohliche Veränderung beschrieben, die als Reaktion auf Keime in der Blutbahn folgt.
Um bei der Diagnose für Klarheit zu sorgen, wurden 1991 die verschiedenen Ausprägungen der Sepsis anhand mehrerer Diagnosekriterien festgelegt:
Die vielfältigen Sepsis-Kriterien wurden insgesamt in drei Gruppen unterteilt. Zur Kriteriengruppe I zählt lediglich die Diagnose einer Infektion, die entweder durch klinische Kriterien oder mikrobiologisch nachgewiesen wird. Zu diesem Zweck legt man in der Regel eine Blutkultur an, in der man die vorhandenen Keime und Bakterien nachweist.
Besteht der Verdacht auf ein SIRS (Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom), so bestätigt sich dieser, wenn mindestens zwei der folgenden Kriterien aus der Gruppe II vorliegen:
Sollte eine schwere Sepsis vorliegen, zeigt sich mindestens eines der folgenden Symptome aus der Kriteriengruppe III:
Die verschiedenen Diagnosekriterien lassen bereits vermuten, dass es sich bei einer Sepsis um eine gefährliche Erkrankung handelt. Tatsächlich liegt die Sterberate einer Sepsis bei etwa 25 bis 30 Prozent, sodass die Entzündung eine der häufigeren Todesursachen ist. Allein aus diesem Grund sollte man bei Verdacht einer Sepsis sofort handeln und im Ernstfall geeignete Behandlungsmethoden einleiten.
aktualisiert am 19.02.2019