Übelkeit, Erbrechen und Abgeschlagenheit sind nur drei Symptome, die eine Lebensmittelvergiftung herbeiführen kann. Je nach Art und Ausprägung der Lebensmittelvergiftung müssen einige Patienten stationär behandelt werden, bei anderen genügt Bettruhe und leichte Kost. Gefährlich wird die Lebensmittelvergiftung besonders dann, wenn Bakterien und andere Krankheitserreger im Spiel sind. Die Bakterien (zum Beispiel Listerien) können nicht nur für Fieber und Muskelbeschwerden sorgen, sie können außerdem zu schweren Komplikationen wie zu einer Blutvergiftung führen.
Bakterien und andere Krankheitserreger lassen sich in unserem Leben kaum vermeiden. Dennoch sollte man zumindest bei der Lagerung und Zubereitung von Lebensmittel hygienische Vorschriften beachten, um das Risiko einer Lebensmittelvergiftung gering zu halten. Wird die Lebensmittelvergiftung durch Bakterien unterschätzt, so können die Krankheitserreger über den Magen-Darm-Trakt in die Blutbahn gelangen. Damit können sie eine gefährliche Sepsis, wie der Fachbegriff für die Blutvergiftung lautet, verursachen. Die Bakterien können die lokale Abwehrbarriere überwinden und damit in das Blut übertreten.
Das Vorhandensein von Bakterien ist jedoch nicht immer mit einer Sepsis verbunden. Die Sepsis ist eine Reaktion des Immunsystems auf die eingedrungenen Krankheitserreger oder auf deren freigesetzte Giftstoffe (Toxine). Das Abwehrsystem kann normalerweise die Bakterien erfolgreich bekämpfen. Die Sepsis wird allerdings begünstigt, wenn die Person eine geschwächte Immunabwehr aufweist, wenn die Infektion besonders stark ist, die Erreger besonders gefährlich sind oder keine ausreichende Behandlung erfolgt.
Eine Sepsis gilt als äußerst lebensgefährlich. Gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf, können durch die Abwehrreaktionen im Körper lebenswichtige Organe wie Nieren, Leber oder Gehirn nachhaltig geschädigt werden. Typische Symptome einer Blutvergiftung sind Fieber, Schüttelfrost, beschleunigter Herzschlag sowie eine beschleunigte Atmung. Gelingt es den Ärzten nicht, die Blutvergiftung unter Kontrolle zu bringen, dann kann es zu einer sogenannten schweren Sepsis oder einem septischen Schock (Kreislaufzusammenbruch) mit Multiorganversagen kommen.
Entscheidend für die Ausprägung einer Lebensmittelvergiftung sind in erster Linie die Auslöser. Mediziner unterscheiden drei Formen der Lebensmittelvergiftung:
Unter einer Lebensmittel-Intoxikation leiden Betroffene, wenn sich bestimmte Arten von Bakterien in den Nahrungsmitteln finden. Diese stellen Gifte beziehungsweise Stoffwechselprodukte her, die die Vergiftung herbeiführen. Ursache für das Vorhandensein der Krankheitserreger in den Lebensmitteln können entweder falsche Lagerung, unsachgemäße Zubereitung oder mangelhafte Hygiene sein. Besonders eiweißreiche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, rohe Eier und Wurst bieten den jeweiligen Bakterien wie Clostridien oder Schimmelpilzen gute Bedingungen. Eine Intoxikation kann auch durch Giftstoffe unabhängig von Bakterien entstehen, beispielsweise bei Pilzvergiftungen.
Eine Lebensmittel-Infektion tritt dann auf, wenn der Erreger selbst für die Vergiftung verantwortlich ist. Das wohl bekannteste Beispiel für diese Art der Lebensmittelvergiftung sind Salmonellen, die gerade im Sommer weit verbreitet sind. Kommen Bakterien ins Blut, dann kann daraus eine Sepsis entstehen.
Gelangen bestimmte Krankheitserreger in den Körper und bilden dort Giftstoffe, spricht man dagegen von einer Toxi-Infektion. Zu diesen Bakterien gehören etwa Listerien. Diese Bakterien können sich vor allem in tierischen Lebensmitteln befinden. Sie lösen das Krankheitsbild der Listeriose aus, die sich in leichten Fällen als Magen-Darm-Grippe im Zusammenhang mit den freigesetzten Giftstoffen äußert. Die Listerien können aber auch in das Blut eindringen und zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung oder auch zu einer Hirnhautentzündung führen. Besonders häufig sind ältere Menschen, Säuglinge, Diabetiker oder Personen unter immunsuppressiver (immun-unterdrückender) Therapie von Listerien gefährdet. Schwangere sind zusätzlich gefährdet: Listerien können im schlimmsten Fall zum Tod des Kindes im Mutterleib führen. Bei anderen Bakterienarten kann es ebenfalls passieren, dass diese Gifte bilden, welche in das Blut gelangen und als Reaktion eine Sepsis auslösen.
Es wird deutlich, dass vor allem Bakterien für die Beschwerden verantwortlich sind. Folgende Bakterien sind als Auslöser für Lebensmittelvergiftungen beziehungsweise Magen-Darm-Infekte bekannt:
Selten können Pilze als Krankheitserreger eine Magen-Darm-Infektion hervorrufen. Auch hier ist sehr eine Sepsis als Folge möglich. Darüber hinaus können Metallteilchen, Pilzgifte, Pflanzengifte oder tierische Gifte (von Meereslebewesen) für eine Vergiftung verantwortlich sein.
Egal um welche Form der Lebensmittelvergiftung es sich handelt, meist klagen Betroffene über Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe. Häufig kommen Abgeschlagenheit und erhöhte Körpertemperatur zu den Krankheitsanzeichen hinzu. Während bei einigen Formen der Lebensmittelvergiftung Bettruhe und leichte Kost gute Heilungschancen versprechen, benötigt man bei anderen ärztliche Unterstützung. Besonders wenn die Patienten unter Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Bauchkrämpfen, Durchfall oder Gelenk- und Muskelschmerzen leiden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Listerien oder andere gefährliche Bakterien für die Vergiftung verantwortlich sind. In diesem Fall sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine schnelle Genesung zu gewährleisten. Werden die Bakterien nicht erfolgreich bekämpft, können sie über den Magen-Darm-Trakt in die Blutbahnen gelangen. Dort führen sie zu schwerwiegenden Folgen wie zu einer gefährlichen Hirnhautentzündung oder zu einer Blutvergiftung. Weitere gefährliche Folgen können die Entzündung der Herzinnenwand sowie eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) sein.
Zeigen Patienten die oben genannten Symptome wie Durchfall oder Erbrechen zusammen mit hohem Fieber oder Schwindelgefühl, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird den Patienten körperlich untersuchen und eine Laboruntersuchung des Blutes anordnen. Sobald die ursächlichen Krankheitserreger wie zum Beispiel Listerien festgestellt worden sind, erhalten Betroffene Antibiotika, damit die Bakterien erfolgreich bekämpft werden. Sollte sich noch etwas von den giftigen oder mit Krankheitserregern verunreinigten Nahrungsmitteln im Magen befinden, wird dieser ausgepumpt. Mit dem Arztbesuch sollte man keinesfalls zu lange warten. Wird eine Lebensmittelvergiftung, die durch Listerien verursacht worden ist, nicht umgehend behandelt, droht eine Blutvergiftung.
aktualisiert am 06.06.2023