Mückenstiche gehören zu den lästigen Erscheinungen im Sommer. Über mehrere Tage hinweg können sie einen Juckreiz verursachen, bei dem gerade Kinder das Kratzen nicht unterlassen können. In diesen Fällen haben es Bakterien einfacher, in die Wunde einzudringen und eine Entzündung hervorzurufen. Selbst wenn diese nur selten zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führt, sollte die Entzündung aufmerksam beobachtet werden, um im Ernstfall sofort reagieren zu können.
Vor allem im Sommer leiden viele Menschen unter Insektenstichen. Insbesondere Mückenstiche sorgen für einen heftigen Juckreiz, doch auch Bienen- oder Wespenstiche können ein unangenehmes Jucken hervorrufen. Vor allem, wenn Betroffene den Stich aufkratzen, begünstigt dies ein Eindringen von Bakterien in die Wunde. Gerade Kinder können den Juckreiz nur schwer unterdrücken, sodass sich vor allem bei den Kleinen entzündete Insektenstiche vermehrt finden. Sobald eine Entzündung vorliegt, kommt es zu folgenden typischen Anzeichen:
Spätestens wenn diese Symptome auftreten, sollte die Einstichstelle desinfiziert werden. Darüber hinaus sollten Betroffene die Stelle nicht weiter aufkratzen, sondern den Stich verheilen lassen. Oftmals genügt es, die Wunde sauber zu halten, damit die Entzündung abklingt.
In sehr seltenen Fällen wird aus dem lokalen Infekt jedoch eine gefährliche Blutvergiftung (Sepsis), die im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. An der entzündeten Stelle sammeln sich Bakterien oder andere Keime, die in die Blutbahn eindringen können. Dort gelangen sie anschließend in Bereiche des kompletten Organismus und können verschiedene Organe schädigen.
Die Anzeichen einer Blutvergiftung sind eher untypisch und können leicht mit einem grippalen Infekt verwechselt werden. Werden die Symptome allerdings in der Folge eines entzündeten Insektenstichs festgestellt, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Bei einer Sepsis (Blutvergiftung), handelt es sich um eine lebensgefährliche Erkrankung. Je länger man mit der Behandlung abwartet, desto geringer sind die Heilungschancen. Folgende Anzeichen treten im frühen Stadium einer Sepsis auf:
Darüber hinaus sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut vermehrt, was sich allerdings lediglich durch eine Blutentnahme feststellen lässt.
Kommt es zu den oben genannten Beschwerden, nachdem man einen Mücken-, Wespen- oder Bienenstich aufgekratzt hat, sollte man sofort einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Sepsis, erhalten die Betroffenen ein Antibiotikum, das eine Wirkung gegen eine Vielzahl von Bakterienarten hat (Breitbandantibiotikum). Sobald der genaue Erreger ermittelt ist, was bis zu 36 Stunden dauern kann, wird man mit der gezielten Behandlung beginnen können.
Leider gehört die Sepsis immer noch zu den Krankheiten, bei denen Ärzte nicht viel für den Patienten tun können. Schlagen die Medikamente nicht an, kommt es zu einer schweren Sepsis, bei der mehrere Organe mit Keimen überschwemmt werden. Im schlimmsten Fall droht ein Multiorganversagen, einem Zustand, bei dem mindestens zwei lebenswichtige Organe versagen. Aus diesem Grund liegt die Sterberate einer Sepsis immer noch bei rund 25 bis 30 Prozent.
Wichtig ist, dass Betroffene ein Gefühl dafür entwickeln, dass ein aufgekratzter Insektenstich äußerst gefährlich werden kann. Deswegen sollte man Kindern frühzeitig beibringen, die Stiche nicht aufzukratzen, sondern von alleine verheilen zu lassen. Unter den Fingernägeln befinden sich unterschiedliche Bakterien und Keime, die durch das Kratzen in die Wunden gelangen und damit eine Entzündung verursachen. Dieses Risiko sollte so klein wie möglich gehalten werden.
Anstelle des Kratzens hilft es vielen Menschen, die betroffenen Stellen an den Armen, Beinen oder im Gesicht zu kühlen. Hier empfiehlt sich ein desinfizierendes, kühlendes Gel, das Bakterien und andere Krankheitserreger abtötet. In der Apotheke erhält man ebenfalls verschiedene Salben, die diesem Zweck dienen. Ist es bereits zu einer lokalen Entzündung gekommen, ist ein Arztbesuch ratsam. Dieser wird sich die betroffene Stelle genauer ansehen und gegebenenfalls mit geeigneten Antibiotika behandeln.
aktualisiert am 02.03.2021