Verletzungen, Krankheiten oder der Einfluss bestimmter Medikamente können dazu führen, dass Blut aus Blutgefäßen austritt und sich im Umgebungsgewebe verteilt. „Blaue Flecke“ im Gesicht, an Armen, Beinen, unter Zehen- oder Fingernägel sind jedem bekannt. Für gewöhnlich transportiert ein gesunder Organismus nach und nach die Bestandteile eines Hämatoms im Gewebe über Lymphe und Blutgefäße ab. Dieser Prozess kann Tage oder Wochen beanspruchen. Abhängig von Größe und Lage des Hämatoms gelingt dies nicht in jedem Fall.
Nach größeren Unfällen und bei bestehenden Erkrankungen des Betroffenen sollte bei einem Hämatom oder dem Verdacht unter allen Umständen ein Arzt konsultiert werden. In den folgenden Fällen beispielsweise ist ein chirurgischer Eingriff notwendig:
Unmittelbar nach ihrem Entstehen sind Hämatome flüssig. In diesem Stadium ist, abhängig von ihrer Position im Körper, eine Punktion die einfachste Lösung. Eine Hohlnadel wird als Zugang zum Bluterguss eingeführt und meist eine Drainage gelegt. Der Druck wird vom Gewebe genommen und es kann kann problemlos heilen.
Verhärtete, verkalkte Hämatome kapseln sich ab. Hier kann eventuell eine Stoßwellen-Therapie helfen, die unerwünschten Strukturen wieder zu mobilisieren und den körpereigenen Abbauprozess zu fördern.
Tiefe, große und lebensbedrohliche Hämatome müssen auf chirurgischem Wege geöffnet und ausgeräumt werden (Hämatom-OP). Verletzte Blutgefäße können bei einem solchen Eingriff geschlossen und weitere Blutungen verhindert werden.
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Welt - Sabine Meuter - Wann ein blauer Fleck gefährlich sein kann?: https://www.welt.de/gesundheit/article146754839/Wann-ein-blauer-Fleck-gefaehrlich-sein-kann.html (online, letzter Abruf: 06.09.2019)
Amboss - Grundlagen der Dermatologie: https://www.amboss.com/de/wissen/Grundlagen_der_Dermatologie (online, letzter Abruf: 06.09.2019)
Dr. Gumpert - Bluterguss: https://www.dr-gumpert.de/html/bluterguss.html (online, letzter Abruf: 06.09.2019)
aktualisiert am 31.07.2020