Kleinere Blutergüsse, „blaue Flecken“, sehen unschön aus. Sie sind im Regelfall schmerzfrei und verschwinden nach wenigen Tagen spurlos ohne jede Komplikation. Die durch einen Stoß oder eine kleine Prellung ausgelöste Verletzung von Blutgefäßen führt dazu, dass diese nach innen ins umliegende Gewebe bluten. Der Organismus ist aber in der Lage, das abgegebene Blut problemlos in kurzer Zeit abzubauen.
Komplizierter wird es bei größeren Blutergüssen, die tiefer im Gewebe Raum beanspruchen, Druck ausüben und schmerzhaft sind. Hier kann eine Punktion erforderlich werden. Ein sehr schwerwiegender Bluterguss führt zu schmerzhaften Schwellungen und birgt die Gefahr, dass sich das Hämatom im Gewebe abkapselt. Auch wenn die verletzten Gefäße immer weiter Blut abgeben, sind die körpereigenen Mechanismen nicht in der Lage, das Hämatom zu beseitigen.
Ein großer Bluterguss übt massiven Druck auf das umliegende Gewebe aus, Nerven oder Blutgefäße werden zusammengepresst und können geschädigt werden. Das kann Schmerzen und Empfindungsstörungen auslösen. Das mit Blut vollgepumpte Gewebe bietet stattdessen Bakterien einen idealen Lebensraum. Entzündungen und Abszesse drohen. In diesen Fällen muss das Hämatom möglichst zeitnah mit einem Eingriff entfernt werden.
Mit Hilfe von Ultraschall oder Computertomographie lassen sich Größe und Lage des Blutergusses ermitteln. Vorgeschichte und die Umstände der Entstehung geben dem behandelnden Arzt die nötigen Anhaltspunkte. Zeit spielt eine entscheidende Rolle. Eine Punktion ist nur dann möglich, wenn das Innere des Hämatoms noch flüssig ist, in einem frühen Stadium kurz nach dem auslösenden Vorfall. Hat sich das Hämatom bereits abgekapselt oder hat sich das Blut im Inneren verfestigt, bleibt nur eine operative Ausräumung.
Bei der Punktion wird die angesammelte Flüssigkeit nach außen abgeleitet. Dazu macht der Arzt einen kleinen Schnitt an einer prominenten Stelle des Hämatoms und geht anschließend mit einer Hohlnadel in den Bluterguss hinein. Der Inhalt des Hämatoms kann entweder aktiv abgesaugt werden oder fließt von selbst ab. Meist verspüren die Patienten direkt nach der Behandlung Erleichterung. Druck und Schmerz lassen nach.
Meist wird eine Drainage in den Bluterguss gelegt. Ein Drainageschlauch wird dazu in den Bereich des Hämatoms eingeführt, um das Blut auszuleiten. Nach angemessener Zeit, meist wenigen Tagen, wird der Drainageschlauch abgezogen und das Umgebungsgewebe sollte ohne Probleme abheilen.
In einigen Fällen reicht die Punktion des Blutergusses nicht aus. Bei großen Blutergüssen muss chirurgisch eine Hämatomausräumung erfolgen.
Punktion eines Blutergusses - Komplikationen
Wenn möglich wird der Arzt auf die Punktion eines Blutergusses verzichtet, weil Komplikationen vorkommen können. Typische Komplikationen die auftreten können, sind:
Gefahr der Infektion
Schmerzen und Unannehmlichkeiten
zusätzliche Blutungen
Schäden an nahegelegenen Strukturen (Nerven / Gewebe)
Vor allem die Gefahr der Infektion sollte nicht unterschätzt werden.
Quellen anzeigenQuellen ausblenden
Dr. Gumpert - Bluterguss - Alles rund um dieses Thema: https://www.dr-gumpert.de/html/bluterguss.html#c262113 (online, letzter Aufruf: 25.10.2019)
Docdoc - What is Incision and Drainage of Hematoma, Seroma, or Fluid Collection: Overview, Benefits, and Expected Results: https://www.docdoc.com.sg/info/procedure/incision-and-drainage-of-hematoma-seroma-or-fluid-collection/ (online, letzter Aufruf: 25.10.2019)
Guten Tag, ich wurde vor 5 Monaten von einem Hund in die Wade gebissen. Das Hämatom an der Stelle kommt immer wieder neu, nachdem es eigentlich nach
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