Das berühmte „Veilchen“ ist nicht nur das Markenzeichen des Boxsports. Bei verschiedensten Gelegenheiten vom Fahrrad- oder Autounfall bis zur Prügelei in der Schule kann die zu Anfang schwärzliche bis dunkelviolette Verfärbung am und ums Auge auftreten.
Je nach dem Ausmaß des auslösenden Ereignisses helfen Hausmittel, oder ein Gang in die Notaufnahme einer Klinik oder zum Arzt ist notwendig. Die blauen Flecken entstehen, weil durch verletzte Blutgefäße Blut in Hohlräume und Gewebe austritt und sich hier verteilt.
Einige Sofortmaßnahmen nach kleineren Vorfällen, einer Stoß- oder Schlagverletzung stehen zur Verfügung:
- Kühlen zieht die verletzten Gefäße zusammen, verhindert weiteres Einbluten ins Umgebungsgewebe, dämmt Schwellungen und Schmerzen ein. Gekühlt werden kann beispielsweise mit einem Eisbeutel, der aber mit Stoff umhüllt sein sollte, um es auf der Haut nicht zu kalt werden zu lassen. Profis verwenden ein Kühleisen, das über die Stelle gestrichen wird und sowohl Kälte liefert als auch Druck ausübt.
- In vielen Fällen hat sich die rasche und mehrfache Einnahme von Arnica C200-Globuli bewährt: Das homöopathische Mittel wird dazu eingesetzt, die weitere Ausdehnung von Blutergüssen einzudämmen, ebenso die Schmerz- und Schockwirkung zu reduzieren.
- Nach etwa 24 Stunden helfen auch Wärme und wohldosiert genossenes Sonnenlicht, die unschönen Verfärbungen am Auge verschwinden zu lassen. Der Blaulichtanteil hilft, den entstehenden Farbstoff Bilirubin beschleunigt abzubauen, die Wärme fördert die Hautdurchblutung im betroffenen Bereich.
Die meisten Salben, die sich an Armen oder Beinen zur Behandlung von Hämatomen eignen, sollten am Auge nur mit Vorsicht verwendet werden. Ihre Wirkstoffe reizen die Bindehaut, wenn sie mit ihr in Berührung kommen.
Unter allen Umständen sofort ins Krankenhaus gehört, wer
- einen sehr schweren Sturz, Zusammenprall oder Unfall erlitten hat.
- in der Folge unter Seh- oder Bewusstseinsstörungen leidet.
- weitere deutlich sichtbare Gesichts- und Kopfverletzungen aufweist.
- aus Nase, Mund oder Ohren blutet.
- ein „Brillenhämatom“, einen ringförmigen Bluterguss um eines oder beide Augen entwickelt: Dahinter können Prellungen und Frakturen im Schädel stecken, die Blut und Rückenmarksflüssigkeit austreten lassen. Diese bahnen sich einen Weg bis in die Umgebung der Augen.
Die genaue Diagnose eventueller Schäden erfolgt über bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Computertomographie. Entsprechende, mitunter lebensrettende Maßnahmen wie Punktion (Einführen einer ableitenden Kanüle) oder operative Entfernung von Blutergüssen im Kopfbereich werden eingeleitet.