Unter dem Begriff Blut im Stuhl versteht man sichtbare oder unsichtbare Beimengungen oder Auflagerungen von Blut im Stuhl (Kot, Fäzes). Je nach Ort der Blutungsquelle und Menge des beigemischten Blutes kann sich der Stuhl hellrot bis tief schwarz verfärben. Blutbeimengungen im Stuhl erfordern immer eine ärztliche Untersuchung.
Der Beimengung von Blut zum Stuhl liegt eine Blutung innerhalb des Magen-Darm-Trakts zugrunde. Einige Erkrankungen, die zu einer solchen Blutung führen, sind harmlos und können gut behandelt werden, während andere lebensbedrohlich sein können. In jedem Fall ist es wichtig, die Ursache der Blutung durch einen Arzt feststellen zu lassen.
Man unterscheidet verschiedene Arten von Blut im Stuhl:
Die häufigsten Krankheiten, die zu Blut im Stuhl führen, sind:
Als weitere Ursache eines Teerstuhls kommt eine Blutung im Magen, zum Beispiel durch ein Magengeschwür (Ulkus) in Frage. Außerdem können eventuell vorhandene Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) einreißen und zum Teil zu heftigen und lebensbedrohlichen Blutungen führen. In vielen Fällen führen diese Erkrankungen auch zu Erbrechen von Blut.
Ähnliche Symptome verursachen auch Dünndarmtumore, Ausstülpungen des Dünndarms (so genannte Divertikel) und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Liegt eine Erkrankung des Dickdarms vor, ist der Stuhl meist nicht schwarz sondern eher von hellem Blut bedeckt. Ursache einer Blutung im Dickdarm können die oben erwähnten Darmpolypen, ein Dickdarmtumor, eine Entzündung des Dickdarms oder Gefäßfehlbildungen sein.
Außerdem können Magen-Darm-Infekte, die durch bestimmte Viren, Bakterien oder Parasiten verursacht werden, zu Darmblutungen und Blut im Stuhl führen.
Für den behandelnden Arzt ist es entscheidend zu wissen, wann die Blutungen auftreten, welche Farbe und Konsistenz der Kot hat und wie häufig der Patient zur Toilette geht. Begleitsymptome wie Bauchschmerzen oder Gewichtsverlust sind ebenso wichtige Hinweise auf die Erkrankung. Leidet der Patient bereits an einer bestimmten Magen-Darm-Erkrankung (zum Beispiel Hämorrhoiden), sollte er dies dem Arzt unbedingt mitteilen.
Bei der körperlichen Untersuchung überprüft der Arzt mithilfe eines Stethoskops die Darmgeräusche, tastet und klopft den Bauch ab, um Abwehrspannungen, Luftansammlungen oder Verhärtungen zu entdecken. Die rektale Untersuchung, bei der der Arzt einen Finger in den After einführt, ist unerlässlich, um eventuelle Hämorrhoiden oder Tumore zu finden.
Im Labor wird eine Stuhlprobe auf möglicherweise nicht sichtbare Blutbeimengungen und das Vorhandensein von bestimmten Bakterien überprüft (Hämoccult-Test). Aus einer Blutprobe kann ein Blutbild erstellt werden, aus dem sich verschiedene Erkrankungen, in diesem Fall besonders die Blutarmut durch lang anhaltende Blutungen, feststellen lassen.
Besteht ein Verdacht auf eine Blutung im Magen, wird eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchgeführt, bei der auch der Anfang des Dünndarms untersucht werden kann. Wird die Blutungsquelle eher im Dickdarm vermutet, wird dieser ebenfalls durch eine endoskopische Untersuchung (Koloskopie) beurteilt. Zusätzlich kann ein Röntgenbild erstellt oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden.
Die Behandlungsmöglichkeiten einer Blutung im Magen-Darm-Trakt sind je nach Blutungsursache sehr unterschiedlich.
Hämorrhoiden und Krampfadern in der Speiseröhre können durch verschiedene Techniken verödet oder entfernt werden, sodass diese nicht mehr bluten können. Darmpolypen oder Divertikel können endoskopisch entfernt werden, eine Operation mit Eröffnung der Bauchdecke oder Entfernung eines Darmabschnitts sind meist nicht notwendig. Ist die Blutung durch einen Tumor im Darm verursacht, so wird auch dieser möglichst vollständig entfernt und anschließend eine entsprechende Therapie mit Medikamenten durchgeführt.
Auch wenn eine Darmblutung harmlose Ursachen haben kann, ist es bei Blut im Stuhl unerlässlich, einen Arzt aufzusuchen, um die Blutungsquelle zu finden und die Blutung zu stoppen. Eine chronische oder schwere Blutung kann durch den erheblichen Blutverlust lebensbedrohlich sein.
aktualisiert am 11.12.2023