Bei einer Blinddarmentzündung muss nicht in sämtlichen Fällen zwingend operiert werden. In der Regel liegt jedoch eine akute Entzündung vor, die immer weiter voranschreitet. Dann ist der Wurmfortsatz unbedingt operativ zu entfernen (Appendektomie). Sonst droht das Risiko eines Blinddarmdurchbruchs, der ein lebensgefährliches Ausmaß annehmen könnte. Wie groß die Narbe bei einer solchen Operation am Ende ausfällt, hängt vor allem von der Operationstechnik ab. Bei der Schlüssellochchirurgie, die meist durchgeführt wird, bleiben lediglich kleine Narben zurück. Bei einem Blinddarmdurchbruch sind größere Narben zu erwarten, da eine offene OP-Technik (Bauchschnitt) durchgeführt wird.
Sofern es zu keinem Blinddarmdurchbruch gekommen ist, da die Blinddarmentzündung rechtzeitig erkannt wurde, kann eine minimal invasive Operationstechnik angewendet werden. Diese wird als sogenannte Schlüssellochchirurgie bezeichnet. Es sind nur kleine Schnitte erforderlich, um den entzündeten Wurmfortsatz zu entfernen. Der Vorteil für die Patienten besteht darin, dass es sich um einen schonenden Eingriff handelt. Somit erholen sich die Patienten schnell.
Insgesamt sind drei kleine Schnitte erforderlich. Einer wird unterhalb des Bauchnabels gesetzt, während ein Schnitt im Hüftbereich links und ein weiterer Schnitt in der Leistengegend rechts erfolgen. Mit Hilfe der sogenannten Single-Port-Technologie kann die Appendektomie sogar narbenlos durchgeführt werden. Hierbei wird der Blinddarm durch einen Schnitt im Bereich des Bauchnabels entfernt, der später nicht auffällt.
Hat es hingegen bereits einen Darmdurchbruch gegeben oder ist davon auszugehen, dass der Blinddarm stark entzündet ist, so ist ein größerer Schnitt erforderlich. Dieser hat eine Länge von mehreren Zentimetern und wird im rechten Unterbauchbereich gesetzt. Sofern nicht nur der Wurmfortsatz, sondern auch ein Teil des Dünn- und Dickdarms entfernt werden müssen, fällt die Narbe sogar noch größer aus. Sie erstreckt sich dann wie ein gerader Strich vom Bauchnabel bis in den Schambereich hinein.
aktualisiert am 20.02.2020