Eine chronische Blinddarmentzündung tritt selten auf. In circa einem Prozent aller Fälle gilt die Appendizitis als chronisch. Daher wird sie vom behandelnden Arzt mitunter nicht als solche erkannt, was zu einem wahren Problem für die Patienten werden kann. Ob es eine chronische Blinddarmentzündung überhaupt gibt, ist in der Welt der Medizin ohnehin umstritten. Einige Ärzte und Wissenschaftler halten dieses Krankheitsbild für unzutreffend oder zu ungenau definiert.
Von einer chronischen Blinddarmentzündung ist dann die Rede, wenn es häufiger zu einer Infektion des Wurmfortsatzes (umgangssprachlich Blinddarms) kommt. Allerdings ist es bei einer chronischen Blinddarmentzündung so, dass sich die Symptomatik beruhigt, bevor die Appendizitis die akute Phase erreicht. Während eine chronische Blinddarmentzündung über einen kurzen Zeitraum schmerzhaft ist, besteht kein Risiko eines Darmdurchbruchs. Daher ist zunächst keine Operation erforderlich.
Allerdings tragen die erneuten Entzündungen dazu bei, dass sich schmerzhafte und entzündliche Verwachsungen am Blinddarm bilden können. Diese Verwachsungen sorgen dafür, dass weitere Entzündungen noch wahrscheinlicher werden. Somit handelt es sich um einen sich selbst verstärkenden Kreislauf.
Damit von einer chronischen Blinddarmentzündung die Rede sein kann, muss die nachfolgend beschriebene Symptomatik mehrmals aufgetreten sein. Die einzelnen Schübe erfolgen in unregelmäßigen Abständen und sind nicht sonderlich symptomreich. Sofern einige der folgenden Anzeichen in Schüben immer wieder auftreten, besteht der Verdacht auf eine chronische Blinddarmentzündung:
Innere Verwachsungen und Narben können über einen längeren Zeitraum dazu beitragen, dass sich die Schmerzen intensivieren. Meist halten die Symptome einer chronischen Blinddarmentzündung nicht mehr als einen Tag, häufig nur wenige Stunden an. Bis die Diagnose einer chronischen Blinddarmentzündung gestellt werden kann, dauert es daher oft lange. Gerade bei Frauen werden die unklaren Schmerzen mit einer gewissen Regelmäßigkeit falsch gedeutet und zum Beispiel mit einer Harnwegsinfektion verwechselt.
aktualisiert am 18.03.2018