Rosazea (Rosacea) kann viele Ausprägungen haben. Sie kann auch die Augen in Mitleidenschaft ziehen.
Rosazea ist in erster Linie eine Hauterkrankung, die vom Dermatologen behandelt werden sollte. Typische Symptome sind Hautrötungen in der Gesichtsmitte, die je nach Schweregrad auch zu entzündlichen Bläschen oder schmerzenden Knötchen werden können.
Bei 30 bis 50 Prozent aller Rosazea-Patienten entwickelt sich irgendwann eine Augenbeteiligung. Man spricht dann von Ophthalmorosacea oder okulärer Rosazea. Am häufigsten ist eine Lidrandentzündung (Blepharitis), die dann auch weitere Komplikationen nach sich ziehen kann.
Ob es zu einer Augenbeteiligung kommt, ist unabhängig vom Schweregrad der Rosazea. Die Lidrandentzündung (hier manchmal Blepharitis rosacea genannt) kann gleich als eines der ersten Symptome der Rosazea auftauchen. Viel häufiger aber macht sie sich erst viele Jahre nach der Rosazea-Diagnose bemerkbar. Aus diesem Grund bleibt eine Augenbeteiligung häufig für längere Zeit unbemerkt. Rosazea-Patienten mit einer Augenbeteiligung sind in den meisten Fällen über 30 Jahre alt, eine Studie stellte ein Durchschnittsalter von 56 Jahren fest. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.
Warum manche Rosazea-Patienten eine Augenbeteiligung entwickeln, während andere davon verschont bleiben, ist unklar. Meist spielen verschiedene Gründe zusammen:
Eine Lidrandentzündung bei Ophthalmorosazea kann sich mit folgenden Symptomen äußern:
Gerstenkörner und Hagelkörner können ebenfalls durch eine Augen-Rosazea begünstigt werden.
Eine Augenbeteiligung bei Rosazea beginnt in den meisten Fällen mit einer Blepharitis. Diese kann eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) nach sich ziehen. Infolge dieser sogenannten Blepharokonjunktivitis kann es zu einem Hornhautgeschwür (Ulcus corneae) kommen. Dies zeigt sich in einer Trübung und in einer Neubildung und Wucherung von Gefäßen auf der Hornhaut des Auges. Hornhautgeschwüre können die Sehschärfe so stark beeinträchtigen, dass eine Hornhauttransplantation notwendig werden kann.
In vielen Fällen bekommt man eine Augenrosazea mit sorgfältiger Lid-Hygiene in den Griff. Feucht-warme Kompressen, die für fünf Minuten auf die geschlossenen Augen gelegt werden, verflüssigen den verhärteten Talg. Indem man mit dem sauberen Finger sanft von außen in Richtung der Wimpern streicht, löst man den Talg aus den Lidranddrüsen. Anschließend reinigt man die Lidränder mit einem feuchten Wattepad oder einem Wattestäbchen. Unterstützend kann auch eine spezielle Reinigungslösung aus der Apotheke verwendet werden. Für die Dauer der Behandlung sollte auf Kontaktlinsen und Kosmetika verzichtet werden.
Heilt die Lidrandentzündung auf diese Weise nicht aus, kann eine Behandlung mit Antibiotika hilfreich sein.
DermNet NZ, Daniel Wong – Ocular rosacea: https://dermnetnz.org/topics/ocular-rosacea/ (online, letzter Abruf: 24.08.2021)
DRH (Deutsche Rosazea-Hilfe e.V.) – Sonderformen der Rosazea: https://www.rosazeahilfe.de/nachrichtenleser-aktionen/Sonderformen_der_Rosazea.html (online, letzter Abruf: 24.08.2021)
Trockene Augen Praxis – Augen-Rosacea: https://trockeneaugenpraxis.de/augen-rosacea/ (online, letzter Abruf: 24.08.2021)
aktualisiert am 24.08.2021