Eine Blepharitis squamosa ist eine Erkrankung des Augenlids, die häufig vorkommt und verschiedene Ursachen haben kann.
Bei einer Blepharitis squamosa handelt es sich um eine Hauterkrankung der Augenlider, die nicht infektiös ist. Aufgrund der Symptome spricht man auch von einer schuppigen Lidrandentzündung. Bei einer Blepharitis (Lidentzündung) können allgemein verschiedene Bereiche des Lids betroffen sein: Es können die Talgdrüsen in den Augenlidern, die sogenannten Meibomdrüsen, entzündet sein, ebenso wie die Lidhaut und der Lidrand. Häufig sind beide Augenlider betroffen.
Eine Lidrandentzündung kann sich in vielfältigen Symptomen zeigen. Die Augen können tränen, stark jucken oder brennen. Häufig kommt es zu einem Fremdkörpergefühl oder der Empfindung, dass die Augen sehr trocken sind. Die betroffenen Lider sind gerötet und meist geschwollen, sie fühlen sich schwer an und sind morgens häufig verklebt. Charakteristisch für die Blepharitis squamosa sind die weißlichen Schuppen und Krusten, die sich am Lidrand bilden. Mit fortschreitender Erkrankung können die Wimpern ausfallen und es kann zu narbigen Veränderungen am Lidrand kommen. Die Augen können schmerzen. Wenn sich die Liddrüsen verstopfen, können sich Hagelkörner oder Gerstenkörner am Lidrand entwickeln – entzündliche Schwellungen durch Ansammlung von Drüsensekret beziehungsweise durch Infektion mit Bakterien. Auch eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) tritt häufig zusammen mit der Blepharitis auf. Man spricht dann von einer Blepharokonjunktivitis.
Häufig spielen bei einer Lidrandentzündung mehrere Faktoren zusammen. Menschen mit einer erhöhten Talgproduktion (Seborrhoe) sind besonders häufig betroffen. Sind die Talgdrüsen in den Augenlidern, die sogenannten Meibomdrüsen, entzündet, wird der Tränenfilm auf der Augenoberfläche weniger stabil und es kommt zu trockenen Augen. Auch äußere Faktoren wie Hitze, Kälte oder trockene Luft durch Klimaanlagen können für trockene Augen sorgen und eine Blepharitis begünstigen. Menschen, die unter Hauterkrankungen wie zum Beispiel Rosazea oder atopischer Dermatitis leiden, haben besonders häufig mit Lidranderkrankungen zu kämpfen.
Die Symptome einer Lidrandentzündung sind so charakteristisch, dass der Augenarzt sie auch ohne tiefere Diagnostik als solche erkennt. Um die Lidrandentzündung effektiv zu behandeln, muss allerdings die Art der Blepharitis geklärt und ihre Ursache gefunden werden. Die Blepharitis squamosa erkennt der Augenarzt an den weißgrau-fettigen Schuppen am Lidrand. Mit einem Abstrich, der an der Lidkante genommen und vom Labor untersucht wird, können mögliche bakterielle Krankheitserreger ermittelt werden.
Mit sorgfältiger Lidrandpflege lässt sich eine Entzündung des Augenlids meist auch ohne Medikamente erfolgreich behandeln. Das Lid muss am besten zwei- bis dreimal täglich gereinigt werden. Dafür werden feucht-warme Kompressen für fünf Minuten auf die geschlossenen Augen gelegt. Das verflüssigt den verhärteten Talg, sodass er sich anschließend leichter aus den Lidranddrüsen lösen lässt. Dies geschieht, indem man mit dem sauberen Finger sanft von außen in Richtung der Wimpern streicht. Anschließend werden die Lidränder mit einem feuchten Wattestäbchen gereinigt. Unterstützend kann auch eine spezielle Reinigungslösung aus der Apotheke verwendet werden.
Der Patient braucht Geduld und Konsequenz in der Augenlidpflege. Die Drüsen dürfen nicht erneut verstopfen, wenn die Erkrankung folgenlos ausheilen soll. Dies kann einige Wochen dauern. Trockene Augen können zusätzlich mit Tränenersatzflüssigkeit befeuchtet werden. Für die Dauer der Behandlung sollte auf Kontaktlinsen und Kosmetika verzichtet werden.
Mithilfe sorgfältiger und konsequenter Lidpflege heilt eine Lidrandentzündung gut aus. In manchen Fällen kann eine Blepharitis sehr hartnäckig sein und chronisch werden. Eine Blepharitis squamosa ist eine häufige Erkrankung, die fast immer harmlos ist. Aus einer Blepharitis squamosa kann sich aber eine Blepharitis ulcerosa entwickeln, an der Bakterien beteiligt sind. Eine Blepharitis ulcerosa führt zu Defekten am Augenlid und muss mit Antibiotika behandelt werden.
apotheken.de, Dr. rer. nat. Katharina Munk; Dr. med Arne Schäffer – Lidrandentzündung: https://www.apotheken.de/krankheiten/4150-lidrandentzundung (online, letzter Abruf 16.07.2021)
Dr-Gumpert.de – Entzündung des Oberlids: https://www.dr-gumpert.de/html/entzuendung_oberlid.html (online, letzter Abruf 16.07.2021)
Provisu.ch – Blepahritis: https://www.provisu.ch/de/allgemeinerkrankungen/blepharitis.html (online, letzter Abruf 16.07.2021)
aktualisiert am 16.07.2021