Ein Harnblasentumor kommt vermehrt bei Patienten vor, die das 60. Lebensjahr überschritten haben. Als Hauptauslöser für einen Blasentumor gelten das Rauchen und der berufliche Kontakt zu bestimmten krebserregenden Substanzen. Das Hauptaugenmerk der Medizin liegt hierbei auf den sogenannten aromatischen Aminen. Diese Stoffe finden sich sowohl im Tabakrauch als auch in vielen industriellen Bereichen. Gelangen diese Stoffe in den menschlichen Körper, versucht der Organismus, die Gifte über das Harnsystem auszuscheiden. Auf diesem Weg kommt die Harnblase in Kontakt mit den krebserregenden Stoffen. Über die Jahre kann sich hierdurch ein Harnblasentumor bilden. Die Dauer bis zur Entstehung des Tumors ist verschieden und hängt von einigen Faktoren ab. Wie schnell ein Blasentumor wachsen kann, ist ebenfalls unterschiedlich.
Wie bereits erwähnt, erkranken hauptsächlich Patienten an einem Blasentumor, die das 60. Lebensjahr überschritten haben. Es zeigt sich, dass zwischen dem Erstkontakt mit den krebserregenden Stoffen und der Bildung von einem Blasentumor viele Jahre liegen können. Je nach Menge der Giftstoffe und der Häufigkeit des Kontakts kann sich ein Blasentumor schneller oder langsamer bilden. Zudem spielen weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Die Mediziner erachten in Bezug auf die Tumorbildung die Erbanlagen als wichtiges Kriterium.
Ein Harnblasentumor entsteht, wie alle Krebserkrankungen, durch die Entartung von Zellen. Durch bestimmte Einflüsse kommt es zu Mutationen (Fehlern) in der DNA. Krebszellen entstehen durch eine Verkettung mehrerer dieser Mutationen. In vielen Fällen ist der Körper in der Lage, Fehler im Erbgut zu reparieren. Gelingt diese Reparatur nicht mehr, wird die Mutation der DNA durch die Zellteilung an die nächste Zellgeneration weitergegeben. Über die Jahre kann sich auf diesem Weg eine Verkettung von Mutationen ansammeln. Dieser gesamte Prozess kann viele Jahre in Anspruch nehmen, bis Krebszellen entstehen und sich ein Tumor bildet. Krebserregende Stoffe lösen bei wiederholtem oder längerfristigem Kontakt mit der Zeit häufiger derartige Veränderungen in der DNA aus. Ein Harnblasentumor kann entstehen.
Das Wachstum von einem Harnblasentumor gestaltet sich von Patient zu Patient unterschiedlich. Hat sich ein Blasenkarzinom an der Blasenschleimhaut gebildet, kann es verhältnismäßig schnell gehen, dass er in die Blasenmuskulatur einwächst. Hier liegt die größte Gefahr eines Harnblasentumors. Zum Zeitpunkt der Entdeckung kann der Krebs bereits in die Muskulatur der Blase eingewachsen sein. Ein Tumor, der sich ausschließlich auf die Blasenschleimhaut bezieht, kann mithilfe einer Endoskopie (Blasenspiegelung) entfernt werden. Ein Harnblasentumor im Anfangsstadium bildet noch keine Metastasen (Absiedlungen des Tumors in anderen Organen). Die Prognose ist bei einem derartigen Harnblasentumor verhältnismäßig gut. Ist der Tumor jedoch in die Harnblasenwand eingewachsen, ist eine umfangreiche OP notwendig. Im Rahmen dieser OP muss oft die gesamte Harnblase des Patienten entfernt werden. Ein derartig invasiver Harnblasentumor bildet häufig Metastasen. Die Prognose verschlechtert sich bei einem invasiven Harnblasentumor. Umfangreiche Behandlungen sind in diesen fortgeschrittenen Stadium unumgänglich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ein Harnblasentumor frühzeitig erkannt wird.
Im frühen Krankheitsverlauf verspürt der Patient durch den Harnblasentumor keine Symptome. Erst ab einem fortgeschrittenen Stadium können sich Symptome wie Blut im Urin, Probleme beim Wasserlassen oder Schmerzen zeigen. Aus diesem Grund werden viele Tumorerkrankungen in der Harnblase erst spät entdeckt. Circa 30 Prozent der Blasentumore sind bereits tiefer in die Blasenwand eingedrungen, wenn sie vom Arzt gefunden werden.
Da ein oberflächlicher Harnblasentumor schnell in die Blasenmuskulatur einwachsen kann, ist es wichtig, ab einem bestimmten Alter regelmäßige Routineuntersuchungen durchzuführen. Die Ärzte raten ihren Patienten ab dem 45. Lebensjahr zu diesen regelmäßigen Untersuchungen. Wird ein Harnblasentumor durch diese Routineuntersuchungen frühzeitig entdeckt, kann er mit einem kleinen endoskopischen Eingriff entfernt werden. Eine systemische (allgemein auf den Körper wirkende) Chemotherapie ist bei einem Harnblasentumor im Frühstadium nicht nötig. Patienten, deren Blasentumor im Frühstadium entfernt wurde, gelten aus medizinischer Sicht als geheilt.
aktualisiert am 18.02.2019