Ein gutartiger Blasentumor unterscheidet sich durch bestimmte Merkmale von einem bösartigen Tumor in der Harnblase. Ein Patient mit einem gutartigen Tumor gilt als geheilt, sobald der Tumor entfernt wurde. Dieser Umstand resultiert aus den passiven Eigenschaften eines gutartigen Tumors in Bezug auf die Metastasenbildung und das Tumorwachstum in das angrenzende Gewebe. Bösartige Tumore wachsen in das umgebene Gewebe ein und verbreiten sich mit der Zeit über das betroffene Organ hinaus im Körper. Ein bösartiger Tumor sendet Zellen über den Blut- oder über das Lymphkreislauf des Betroffenen aus. Diese Zellen bilden mit der Zeit die Metastasen. Diese Metastasen (Tochtergeschwülste) können regional weit vom eigentlichen bösartigen Tumor entstehen. All diese gefährlichen Eigenschaften weist ein gutartiger Tumor nicht auf.
Gutartige Tumore machen nur einen geringen Anteil der Blasentumore aus. Ein gutartiger Blasentumor ist in der Harnblase meistens ein Papillom. Das Papillom bezieht sich ausschließlich auf die Blasenschleimhaut. Es ist nicht mit der Blasenmuskulatur verwachsen.
Weitere, seltene Arten von gutartigen Tumoren der Blase sind unter anderem
Diese Tumore sind, wie bereits erwähnt, nicht metastierend. Sie wachsen nicht in umgebende Organe ein und bilden keine Tochtergeschwülste im Körper. Viele gutartige Tumore in der Blase zeigen jedoch ein stetes Wachstum auf und müssen entfernt werden. In Ausnahmefällen können ursprünglich gutartige Tumore wie das Papillom bösartig werden.
Die Symptome, die durch einen gutartigen Blasentumor verursacht werden, gleichen denen eines bösartigen Tumors. Der Patient verspürt im Anfangsstadium keine Schmerzen. Eines der ersten Anzeichen für einen Tumor in der Harnblase ist Blut im Urin. Ein ständiger Harndrang und ein geringer Harnabgang können sowohl auf einen gutartigen als auch auf einen bösartigen Harnblasentumor hinweisen. Schmerzen treten erst in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Die Symptome ähneln zudem den Anzeichen auf einen Blaseninfekt. Aus diesen Gründen muss vom Arzt deren Ursache geklärt werden. Hierfür kann der Arzt eine Urinuntersuchung, eine Blutuntersuchung und ein Ultraschall der Blase durchführen. Bestehen nach diesen Diagnoseverfahren noch Zweifel bezüglich der Diagnose, wird eine Blasenspiegelung empfohlen.
Im Rahmen der Blasenspiegelung lässt sich ein Blasentumor feststellen. Der Urologe kann während dieser Endoskopie der Blase zudem eine Gewebeprobe vom Tumor entnehmen, welche mikroskopisch untersucht wird. Es ist zudem möglich, einen kleinen gutartigen Tumor, insbesondere ein Papillom, mithilfe des Endoskops komplett zu entfernen. Ein gutartiger Blasentumor sollte innerhalb kurzer Zeit entfernt werden. Wie bereits erwähnt, können gutartige Tumore ein stetiges Wachstum aufzeigen.
Die Entfernung von einem gutartigen Tumor wird in den meisten Fällen mithilfe des Endoskops über die Harnröhre durchgeführt. Gutartige Tumore in der Blase treten zum großen Teil oberflächlich auf der Schleimhaut auf, so vor allem das Papillom. Aus diesem Grund ist für deren Entfernung keine OP über die Bauchdecke nötig, sondern eine Blasenspiegelung reicht für die Abtragung aus. Dies geschieht in der sogenannten TUR-B (transurethrale Resektion der Blase) in der Regel mit einer Schlinge. Nur wenn sich im Rahmen der Endoskopie Probleme bei der Entfernung des gutartigen Tumors einstellen, muss der Tumor über einen Einschnitt über die Bauchdecke behandelt werden. Dies kann beispielsweise nötig werden, wenn sich ein Tumor nicht, wie zuvor vom Arzt angenommen, ausschließlich auf die Blasenschleimhaut bezieht. Seltenere gutartige Tumore können weiter innerhalb der Blasenwand sitzen. Ist der Tumor mit der Blasenmuskulatur verwachsen und ist bösartig, ist ebenfalls eine tiefgreifendere OP nötig, die nicht mit einem Endoskop durchgeführt werden kann.
Wenn ein gutartiger Harnblasentumor oberflächlich an der Blasenschleimhaut auftritt, kann er in den meisten Fällen problemlos komplett entfernt werden. In der Regel ist dies auch bei anderen gutartigen Wucherungen möglich, wozu ein etwas größerer Eingriff erfolgen muss. Gutartige Tumore bilden keine Metastasen. Daher sind nach der OP keine weiteren Behandlungen mehr nötig. Bei einem bösartigen Tumor wird nach einer OP eine Strahlentherapie und Chemotherapie angesetzt, um verbliebene Krebszellen und Tochtergeschwülste im Körper abzutöten. Bei einem gutartigen Tumor sind derartige Behandlungen nicht nötig und der Patient gilt nach der Entfernung des Tumors als komplett geheilt. Bei der Entfernung von einem gutartigen Harnblasentumor mit einem Endoskop handelt es sich in Relation um einen sanften Eingriff. Aus diesem Grund erholt sich der Patient schnell von der OP.
aktualisiert am 18.03.2018