Die meisten Beckenbrüche heilen ohne Spätschäden. Bei instabilen Beckenbrüchen ist das Risiko größer, dass der Unfall langfristige Folgen nach sich zieht. Von einem instabilen (vollständigen) Beckenbruch spricht man dann, wenn der Beckenknochen an einer Stelle komplett durchgebrochen ist und sich sie die Knochen gegeneinander verschieben lassen. Vollständige Beckenbrüche sind meist Folge eines schweren Verkehrsunfalls oder eines Sturzes aus großer Höhe. Da innerhalb des Beckens Organe wie Blase, Harnröhre, Darm und innere Geschlechtsorgane liegen, sind diese häufig ebenfalls betroffen.
Bei einem Beckenbruch kann es zu Verletzungen von Nerven kommen, die Blase und Darm versorgen. Häufig sind das Schädigungen, die nicht mehr ausheilen und zu einer dauerhaften Stuhl- oder Urin-Inkontinenz führen können (keine Kontrolle mehr über die Blasen- oder Darmfunktion). Bei Männern können außerdem sexuelle Funktionsstörungen die Folge einer Beckenfraktur sein. Die sexuelle Erregung ist vorhanden, aber der Körper kann nicht mehr entsprechend darauf reagieren. Es kommt zu vaskulär bedingten Erektionsstörungen, das heißt, die Blutzufuhr in die Schwellkörper reicht nicht aus, um eine Erektion aufrecht zu erhalten.
Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko, an Arthrose zu erkranken. Sie ist normalerweise die Folge einer natürlichen Gelenkalterung. Man bezeichnet dies als primäre Arthrose. Der Gelenkverschleiß kann jedoch durch Verletzungen wie Knochenbrüche begünstigt werden und bereits in jungen Jahren einsetzen. Bildgebende Verfahren wie eine Röntgenuntersuchung oder ein MRT können erste Anzeichen von Arthrose zeigen, bevor der Betroffene überhaupt Schmerzen verspürt. Je früher eine Therapie beginnt, desto besser sind die Chancen, das Fortschreiten der Arthrose aufzuhalten.
aktualisiert am 16.04.2019