Pauschale Zeitangaben für die Dauer des Klinikaufenthalts bei einem Beckenbruch lassen sich nicht machen. Beckenbrüche können in ganz unterschiedlicher Schwere auftreten. Ein stabiler Beckenbruch bei dem der Knochen nur angebrochen ist oder Risse aufweist, wird mithilfe von Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls eines MRT diagnostiziert. Der behandelnde Arzt kann für den Patienten nicht viel mehr tun, als ihn mit Schmerzmitteln und der Anweisung zu strenger Bettruhe nach Hause zu entlassen. Meist verbringt der Patient in so einem Fall drei bis vier Tage im Krankenhaus.
Bei einem instabilen Beckenbruch, wenn also der Beckenknochen an einer oder mehreren Stellen komplett durchgebrochen ist, muss der Patient operiert werden. Voruntersuchungen, OP-Vorbereitung, Operation und Nachsorge erfordern einen Klinikaufenthalt von mindestens einer Woche oder länger.
Der Krankenhausaufenthalt kann mehrere Wochen dauern, wenn der Beckenbruch Teil eines Polytraumas ist. Das ist dann der Fall, wenn zum Beispiel als Folge eines Verkehrsunfalls nicht nur ein instabiler Beckenbruch, sondern weitere Verletzungen vorliegen. Dann folgt auf den Krankenhausaufenthalt meist noch ein mehrwöchiger Aufenthalt in einer Reha-Klinik.
Abgesehen von der Schwere der Verletzung spielen auch der Allgemeinzustand des Patienten und sein Alter eine große Rolle für die Dauer des Klinikaufenthaltes. Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, einer Immunschwächekrankheit oder Erkrankungen mit Blut- und Gerinnungsveränderungen bedürfen besonderer Beobachtung und müssen mit einem längeren Krankenhausaufenthalt rechnen.
Ältere Menschen brauchen länger, um sich von den Folgen einer Operation zu erholen. Ihre Knochensubstanz ist nicht mehr so gut und auch weitere Erkrankungen können die Heilung verzögern. Bei Kindern und Jugendlichen verheilt ein stabiler Beckenbruch hingegen schnell und unkompliziert. In vielen Fällen dürfen sie bereits zwei Wochen nach dem Unfall an Krücken wieder zur Schule gehen.
aktualisiert am 03.06.2016