Die operative Behebung eines Bauchwandbruchs zählt in den Industrienationen zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Unter den Bauchwandbrüchen kommt der Leistenbruch besonders häufig vor. Wird ein Bauchwandbruch minimal-invasiv operiert, dann wird er in vielen Fällen ambulant durchgeführt und der Patient kann wenige Stunden nach dem Eingriff das Krankenhaus wieder verlassen. In einigen Fällen kann der Verbleib des Patienten in der Klinik bis zum darauffolgenden Tag angeraten sein. Das kann bei einer verzögerten Stabilisierung des Kreislaufs oder präventiv nach einer Vollnarkose sinnvoll sein.
Einige Patienten werden von vornherein stationär aufgenommen zur Bauchwand-OP. Die notwendige Verweildauer in der Klinik nach einer Hernien-OP wird letztlich von den einzelnen Kliniken unterschiedlich beurteilt. Das ist zudem abhängig von der Art der durchgeführten Operation und ob die OP minimal-invasiv oder offen durchgeführt wird.
In manchen Häusern wird die stationäre Unterbringung routinemäßig mit zwei bis sechs Tagen nach einer offenen OP und mit wenigen Stunden bis vier Tagen nach einer minimal-invasiven Versorgung angegeben.
Zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen ist also alles möglich. Kommt es während des Eingriffs jedoch zu Komplikationen, kann ein längerer Klinikaufenthalt notwendig werden.
Kommt es zu einer Verletzung der inneren Organgen während der Bauchwandbruch-Operation, dann muss der Patient länger im Krankenhaus bleiben. Eine derartige Situation kann durch von der Norm abweichende anatomische Gegebenheiten oder durch ungünstige Sichtverhältnisse in der Bauchhöhle hervorgerufen werden. Sie kann während der Schließung der Bruchpforte oder beim Zurückdrängen der partiell in den Bruchsack vorgefallenen inneren Organe auftreten.
Starkes Nachbluten der Wunde stellt eine weitere Komplikation dar. Wie bei allen Operationswunden besteht die Gefahr, dass sich die Wunde infiziert und das eine stationäre Behandlung erfordert. Wie lange sich die Dauer des Klinikaufenthalts hinzieht, hängt von der Schwere der Komplikation ab wie von der Konstitution des Patienten ab.
Ein glücklicherweise sehr seltenes, aber nicht auszuschließendes Szenario, das sich im ungünstigsten Fall während einer Hernien-Operation ergeben kann, ist das Durchstoßen (Perforation) der Darmwand und eine mögliche Infektion der Bauchhöhle mit Darminhalt und den Darmbakterien. Eine Bauchfellentzündung kann die Folge sein. Dieser Verlauf ist äußerst ernst, lebensgefährlich. Eine Behandlung mit Antibiotika und die Überwachung im Krankenhaus ist notwendig.
aktualisiert am 25.11.2019