Welche Vorsichtsmaßnahmen und Schonfristen ein Patient nach einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) einhalten sollte, hängt von der Art und der Schwere des Eingriffs ab: Wurden größere Maßnahmen durchgeführt, beispielsweise Myome, die Gebärmutter, Darmzysten oder ein entzündeter Blinddarm entfernt, dann wird der Körper mehr Zeit zur Genesung benötigen. Diente die Bauchspiegelung nur der Diagnose, dann ist eine schnellere Regeneration zu erwarten.
Narben im Körperinneren, hormonelle Umstellung und andere Faktoren beeinflussen den Heilungsverlauf. Patienten erhalten nach einem Eingriff umfassende Instruktionen durch ihren Arzt und ein Merkblatt mit Verhaltensregeln und Tipps, die auf ihre spezielle Situation zugeschnitten sind. Dennoch gibt es einige Verhaltensregel, die für alle Patienten gelten.
Für die Bauchspiegelung ist eine Vollnarkose notwendig. Einige Patienten reagieren darauf mit Kopfschmerzen, Unwohlsein und Erschöpfung. In jedem Fall ist die Wahrnehmungsfähigkeit beeinträchtigt. Daher sollten auch ambulant behandelte Patienten nicht alleine nach Hause gehen oder selbst Autofahren: Für eine sichere Heimfahrt empfehlen sich ein Taxi oder ein Abholservice durch Freunde oder Angehörige.
Was kann man selbst zu Hause tun, um die Heilung zu fördern und günstig zu beeinflussen? Mit folgenden Verhaltensmaßnahmen kann man selbst viel dazu beitragen, schnell wieder gesund zu werden:
Zwischen drei und fünf Tagen werden Patienten nach einer diagnostischen Bauchspiegelung krankgeschrieben. Nach größeren Eingriffen (Blinddarm-Entzündung, Myome) erfolgt die Krankschreibung über einen längeren Zeitraum, in den meisten Fällen für drei bis vier Wochen. Diese Tage sind als Erholungs- und Heilungsphase zu nutzen.
Bis zu fünf Tage nach einer Bauchspiegelung können Bauch- und Schulterschmerzen auftreten, die die Einnahme von Schmerzmitteln erfordern können. Blähungsgefühle gehen auf das Einführen von Kohlendioxid zurück, mit denen der Bauchraum für die Untersuchung gefüllt und „geöffnet“ wurde - bis das Gas vollständig abgebaut ist, vergehen drei bis vier Tage.
Wenn der Darm mit Blähungen und Druckschmerz auf den Eingriff reagiert, hilft es, wenig und leichtes Essen zu sich zu nehmen.
Die Schulterschmerzen sind die Folge eines gereizten Nervs (Nervus phrenicus), der im Bereich des 3., 4. und 5. Halswirbels ansetzt und bis in den Bauchraum reicht. Der durch das Kohlendioxid ausgeübte Druck auf das Zwerchfell gilt als Auslöser. Das Phänomen ist harmlos, kann aber Wohlbefinden und Leistungsvermögen stark beeinträchtigen.
Infektionen, Blutungen, Wundheilungs-Störungen oder Probleme durch verletzte Organe sind nach einer Bauchspiegelung selten. Eine körperliche Schonung ist ratsam, um diese Art von Komplikationen zu vermeiden. Auch ist auf Symptome zu achten, die auf Komplikationen hinweisen. Dazu gehören starke Schmerzen, eine Rötung und Überwärmung des Wundbereiches oder Fieber. In diesen Fällen ist der Arzt zur Kontrolle des Befundes aufzusuchen.
Die eigentliche Bauchspiegelung hinterlässt maximal drei kleine Einschnitte von weniger als 1,5 Zentimetern in der Bauchwand. Auch wenn diese rasch heilen, ist für mindestens zwei Wochen ein Verzicht auf anstrengende, das Gewebe strapazierende Sportarten geboten. Weil schweres Heben die Bauchmuskulatur beansprucht, ist Vorsicht angezeigt. Wer von Berufs wegen körperlich schwere Arbeiten zu verrichten hat, darf vom Arzt eine angepasste Krankmeldung erwarten.
Baden oder Schwimmen sind erst wieder empfehlenswert, wenn die äußeren Wunden sich vollständig geschlossen haben und nicht mehr nässen. Mindestens zwei Wochen nach dem Eingriff sollten man auf Baden verzichten. Waschen und Duschen sind mit der gebotenen Vorsicht bereits 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff gestattet.
Bis zu vier Wochen sollten sich Patienten nach einer Bauchspiegelung in jedem Fall schonen und dem Heilungsprozess genügend Zeit einräumen. Inwiefern Geschlechtsverkehr möglich ist oder darauf verzichtet werden muss, ist abhängig von den Maßnahmen, die beim Eingriff durchgeführt wurden. Hierzu gibt der behandelnde Arzt Auskunft.
Die vereinbarten Kontrolltermine beim Arzt sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu beurteilen, und daher unbedingt wahrzunehmen.
Myhealth.alberta.ca - Laparoscopy: What to Expect at Home https://myhealth.alberta.ca/Health/aftercareinformation/pages/conditions.aspx?hwid=zc2174 (online, letzter Abruf: 03.10.2019)
Healthline - Laparoscopy: https://www.healthline.com/health/laparoscopy (online, letzter Abruf: 03.10.2019)
aktualisiert am 05.10.2019