Eine Bauchspiegelung oder Laparoskopie ist eine effektive und moderne Untersuchungs- und Behandlungsmethode. Mit einigen unangenehmen Begleiterscheinungen ist zu rechnen. Doch diese sollten bei einem normalen Heilungsverlauf innerhalb von Tagen bis maximal zwei Wochen vollständig abklingen.
Mit der Bauchspiegelung lassen sich sichere Diagnosen stellen und eine Reihe von Eingriffen minimal-invasiv ausführen, die früher nur im Rahmen größerer Operationen möglich waren. Bei mehrwöchiger und vorschriftsmäßiger Schonung nach dem Eingriff bleiben Beschwerden danach in Grenzen, und die Belastung für die Patienten ist minimal.
Drei kleine Einschnitte in die Bauchdecke, vorzugsweise im Bereich des Nabels, sind dazu notwendig. Die Länge der Einschnitte ist geringer als 1,5 Zentimeter. Durch diese werden in Form eines Endoskops eine Kamera und eine Lichtquelle sowie des Weiteren chirurgische Instrumente eingeführt.
Um alle Strukturen und Organe im Bauchraum genau betrachten zu können, wird dieser künstlich ausgedehnt. Zu diesem Zweck wird Kohlendioxid eingeführt. Nach der Diagnostik oder Behandlung erfolgt eine „Entlüftung“. Die kleinen Schnitte verheilen sehr schnell.
Um bei einer Bauchspiegelung etwas sehen zu können, wird Gas in den Bauchraum geleitet. Durch das eingeleitete Gas und die eingeführten Untersuchungs- und Operations-Geräte wird Druck auf diverse Organe ausgeübt. Häufig nimmt der Darm dies übel. Gasreste müssen zudem abgebaut werden. Nach der Bauchspiegelung treten einige Tage lang Druckschmerzen und Blähungen auf. Wärme, leichte Bewegung oder beruhigende Tees schaffen hier schnell Abhilfe. In den ersten Tagen nach einer Bauchspiegelung ist es ebenso sinnvoll, leicht verdauliche, fettarme Kost zu sich zu nehmen. Schmerzmittel, krampflösende Mittel oder Präparate gegen die übermäßige Gasbildung im Darmbereich werden den Patienten oft schon im Vorfeld verordnet oder nach Hause mitgegeben. Auch frei verkäufliche Schmerzmitel wie Paracetamol oder Ibuprofen verschaffen Linderung.
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Ein oft beobachtetes Phänomen nach einer Bauchspiegelung sind Schulterschmerzen, Schmerzen im oberen Rücken oder Rippenschmerzen. Das ist ganz normal. Die Ursache ist eine Reizung des Nervs, der von den Halswirbeln bis in den Unterbauch und den Bereich des Zwerchfells verläuft. Druck in dieser Region, das CO2-Gas selbst und ungewohnte Darmbewegungen führen zu Schmerzreaktionen in der Schulter. Warme Getränke und leichte Bewegungsübungen der Schulter sowie Schmerzmittel helfen. Für gewöhnlich klingen die Schulterschmerzen innerhalb von zwei bis drei Tagen ab.
Im Bereich der Einschnitte treten bei einigen Patienten Blutergüsse und Wundschmerz auf. Um Heilungsstörungen und stärkere Schmerzen zu vermeiden, sollten Patienten für drei bis vier Wochen auf schweres Heben oder Sport verzichten.
Einige seltene, aber gefährliche Komplikationen sind mit starken Schmerzen verbunden. Dazu gehört insbesondere die Bauchfellentzündung (Peritonitis), die nach der Operation aufgrund von Bakterien im Bauchraum auftreten kann. Bei starken Bauchschmerzen mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, Bauchkrämpfen und dem Einnehmen einer gekrümmten Haltung besteht ein Verdacht auf die gefährliche Entzündung. Betroffene müssen so schnell wie möglich ärztlich untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.
Auch eine Wundinfektion ist oft mit stärkeren Schmerzen an der Wunde verbunden, zudem tritt eine Schwellung und Rötung sowie Erwärmung in der Umgebung der Wunde auf. Auch dies sollte kurzfristig zu einer Kontrolle beim Arzt veranlassen.
Themencheck - Melanie Lipic - Sauna nach OP - Wellness nach einer Operation: https://www.thermencheck.com/wellnessblog/e-sauna-nach-op-1697/ (online, letzter Abruf: 23.10.2019)
Klinik Hallerwiese - Verhaltens- und Ernährungsempfehlungen nach der Operation: https://www.klinik-hallerwiese.de/fileadmin/user_upload/beide_Kliniken/pdf/1704_Patienteninformation_Verhalten_und_Ernaehrungsinformation_nach_OP.pdf (online, letzter Abruf: 23.10.2019)
aktualisiert am 02.03.2020