Wie schnell ist man nach einer Bauchspiegelung wieder belastbar und fit?
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Mit einer Laparoskopie oder Bauchspiegelung werden sowohl Diagnose-Verfahren als auch Eingriffe im Bauchraum durchgeführt. Dabei wird das Laparoskop durch kleine Einschnitte in der Bauchdecke eingeführt: Eine kleine Kamera und eine Lichtquelle ermöglichen einen detaillierten Einblick in die zuvor mit Kohlendioxid gefüllte Bauchhöhle mit den inneren Organen. Zangen oder Sauger erlauben es beispielsweise, kleine Tumore oder Verwachsungen zu beseitigen. Selbst Nierenzysten, ein entzündeter Blinddarm oder die Gebärmutter können auf diesem Wege untersucht und gegebenenfalls entfernt werden.
Die Dauer einer nachfolgenden Krankschreibung des Patienten ist davon abhängig, wie gravierend der geplante Eingriff ist. Dem Zweck entsprechend lässt sich eine Bauchspiegelung ambulant oder mit stationärem Aufenthalt im Krankenhaus durchführen. Für gewöhnlich ist eine Untersuchung ohne weitere Maßnahmen nach maximal 30 Minuten abgeschlossen. Mit chirurgischen Maßnahmen innerhalb des Bauchraumes kann der Vorgang deutlich länger dauern.
Die Bauchspiegelung erfordert eine Vollnarkose. Aus diesem Grund sollten Patienten auch bei ambulanter Behandlung nicht am selben Tag Auto fahren oder weite Wege zurücklegen. Am Tag des Eingriffs ist Ruhe angezeigt, damit der Organismus sich von der Narkose erholen kann. Einige Patienten fühlen sich besonders erschöpft, leiden unter Übelkeit oder Kopfschmerzen. Leichte Schmerzmittel helfen, ein Druckgefühl im Bauchbereich oder eventuelle Kopfschmerzen zu begrenzen.
Wie lange dauert die Regeneration nach einer Bauchspiegelung?
Eine laporoskopische Untersuchung ohne größere chirurgische Eingriffe sollte die Patienten nicht länger als einige Tage beeinträchtigen. Eine Krankschreibung erfolgt meist für drei bis maximal fünf Tage. Danach sollte sich die volle Belastbarkeit wieder einstellen.
Wurden im Rahmen der Bauchspiegelung weitere Maßnahmen durchgeführt, beispielsweise Gewebe oder Organe entfernt, gelten natürlich andere Vorsichtsmaßnahmen: Der Körper braucht naturgemäß mehr Zeit zu einer Heilung. In diesen Fällen bleiben Patienten entsprechend länger im Krankenhaus oder enthalten bei der Entlassung eine Liste von Verhaltensregeln. Je nach den Operationsmaßnahmen kann eine längere Dauer der Krankschreibung bestehen. So sind Patienten nach einer Appendektomie (Blinddarmentfernung) per Bauchspiegelung häufig für drei bis vier Wochen arbeitsunfähig.
Ebenso hängt die Frage, wann Sport wieder erlaubt ist, von der genauen Durchführung der Operation und den vorgenommenen Operationsschritten ab. Einige Patienten dürfen sich, insbesondere nach diagnostischer Laparoskopie (Untersuchung), nach einer Woche bereits wieder gemäßigt sportlich betätigen, wohingegen andere Patienten nach durchgreifenden Operationsmaßnahmen vier Wochen oder mehr mit dem Sport warten müssen. Auf schweres Heben sollten Patienten nach einer Bauchspiegelung für wenige Wochen verzichten, um die Operationswunden nicht unnötig zu belasten.
Ob Geschlechtsverkehr kurz nach der Bauchspiegelung oder erst nach einigen Wochen erlaubt ist, sollte beim Arzt erfragt werden. Auch dies ist abhängig von der Schwere des Eingriffs.
Was kann man selbst zu Hause tun, um die Heilung zu fördern?
Wer sich müde und schlapp fühlt, sollte eine Pause einlegen. Schlaf hilft dem Körper, sich zu regenerieren.
Es ist gut, jeden Tag etwas zu laufen. Dadurch bringt man den Kreislauf in Schwung und vermeidet Verstopfung.
Anstrengende Aktivitäten (sportliche Aktivitäten) sollten vermieden werden bis der Arzt es erlaubt. Es ist insbesondere wichtig, keine schweren Gewichte (Lebensmittel, Kind, Staubsauger) zu heben.
Durch die Reizung des Zwerchfells können nach einer Bauchspiegelung Rücken- und Schulterschmerzen auftreten. Das ist normal und bessert sich nach zwei bis drei Tagen. Bei Bedarf kann eine Schmerztablette genommen werden.
In den ersten zwei Wochen sollte kein Bad genommen werden. Der Arzt wird darüber informieren, wann baden wieder möglich ist. Duschen ist bereits 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff möglich. Es empfiehlt sich, lauwarmes Wasser zu nehmen. Bei zu heißem Wasser kann es zu Nachblutungen an den Wunden kommen.
Bei größeren Eingriffen ist es empfehlenswert in den ersten Tagen nach der Operation das Fieber zu messen. Empfohlen wird die rektale Messung. Erhöhte Temperaturen über 38 Grad deuten auf eine Entzündung hin. In diesem Fall ist ein Arzt aufzusuchen.
Manche Patienten leiden nach dem Eingriff an einer Magenverstimmung. In diesem Fall empfiehlt es sich, magenschonenden Kost zu sich zu nehmen. Hierfür eignen sich fettarme Lebensmittel wie Reis oder mageres Huhn.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollte viel getrunken werden. Dabei sind Wasser oder ungesüßter Tee zu bevorzugen. Koffeinhaltige Getränke sollten dagegen vermieden werden.
Einige Patienten leiden nach dem Eingriff unter unregelmäßigem Stuhlgang. Das ist durchaus üblich. Wer mehrere Tage hintereinander keinen Stuhlgang hatte, sollte damit zum Arzt gehen.
Quellen anzeigenQuellen ausblenden
Myhealth.alberta.ca - Laparoscopy: What to Expect at Home https://myhealth.alberta.ca/Health/aftercareinformation/pages/conditions.aspx?hwid=zc2174 (online, letzter Abruf: 03.10.2019)
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