Eine Bauchspiegelung kann in vielen Fällen eine größere Operation mit einem langen Bauchschnitt ersetzen.
Drei bis fünf, selten auch sechs kleine Einschnitte im Unterbauch sind notwendig, um die Kamera samt Lichtquelle und die chirurgischen Instrumente in den Bauchinnenraum zu schieben. Dazu werden „Trokare“, also Führungsrohre benutzt. Die Einschnitte sind im Regelfall kleiner als zwei Zentimeter.
Das heißt, dass nur wenig Gewebe durchtrennt wird. Genäht werden die Einschnitte meist mit selbstauflösendem Faden. Wie bei einem großen Bauchschnitt müssen auch hier Muskel- und Bindegewebe sowie Blutgefäße wieder zusammenwachsen. Das dauert seine Zeit. Die Patienten müssen sich darauf einstellen und schonen.
Die Wundschmerzen sind bei kleinen Schnitten geringer und das Risiko von Wundheilungsstörungen ist deutlich kleiner als bei einer Bauchraumöffnung mit einem großen Schnitt. Verbleibende Narben sind in aller Regel winzig und unauffällig. Vorzugsweise wird zumindest einer der Schnitte im Bereich des Nabels gesetzt, so dass dieser noch unauffälliger als an anderen Stellen wird.
Bei gesundem, nicht überdehntem Bindegewebe sind die Spuren der Laparoskopie durch die Bauchdecke nach angemessener Zeit oft kaum noch auffindbar. Eine auffällige Narbenbildung kann jedoch wie bei allen Eingriffen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Wenige Patienten leiden an überschießender Vernarbung (Keloid) oder bekommen Wundheilungsstörungen, die das ästhetische Ergebnis beeinträchtigen können.
Der Versuch, die Anzahl der Einschnitte zu senken, hat nicht nur kosmetische Gründe: Je mehr Einschnitte in die Bauchdecke erfolgen, desto höher das Risiko von Wundheilungsstörungen, Narbenbrüchen, Blutungen während und nach der Operation sowie Verletzungen von Organen.
Neben der herkömmlichen Methode mit mehreren Zugangswegen gibt es weitere Möglichkeiten einer Bauchspiegelung.
In der Ausführung sehr anspruchsvoll für den Chirurgen ist die transumbilikale Laparoskopie: Dabei erfolgt die Bauchspiegelung durch einen einzigen Schnitt im Nabelbereich. Die Instrumente werden alle durch eine Öffnung eingeführt. Dies verhindert zwar weitere Schnitte mit möglichen Narben, schränkt den Bewegungsradius während des Eingriffs aber ein. Auch die Übersicht im Bauchinneren stellt erhöhte Anforderungen, so dass dies ein selten durchgeführtes Verfahren ist.
Diverse Kinderwunsch-Kliniken bieten die Kontrolle der Eileiterfunktion ohne Bauchschnitte und ohne die Verwendung von Kohlendioxid im Bauchraum an. Bei dieser Methode werden die Instrumente durch die Vagina hinter der Gebärmutter eingeführt. Zur Anwendung kommt die Methode, wenn keine Voroperationen und damit verbundene Vernarbungen im Wege sind. Der Eingriff hinterlässt an der Haut keine Narben. Der Heilungs- und Erholungsprozess ist kurz. Die Patientinnen sind fast sofort wieder „fit“, frei von Wundschmerzen und anderen Nachwirkungen einer Operation.
Auf dem gleichen Weg können Blinddarm oder Gallenblase entfernt werden. Noch ist diese Methode nicht weit verbreitet. Der Grund sind hygienische wie technische Probleme, die zu Komplikationen führen können.
aktualisiert am 14.01.2020