Die Laparoskopie oder Bauchspiegelung ist ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff. Unter Einblick ins Innere des Bauchraumes über Stablinsen oder Endoskope kann eine Reihe chirurgischer Maßnahmen durchgeführt werden, für die andernfalls ein großer Bauchschnitt notwendig wäre.
Die für die Bauchspiegelung notwendigen Instrumente in der Reihenfolge ihrer Benutzung sind:
Im Bereich des Nabels setzt der Chirurg einen kleinen Schnitt und führt eine Insufflationskanüle (Veres-Kanüle) ein. Diese durchstößt die Bauchdecke nach innen. Dieser erste "blinde" Einstich birgt die meisten Risiken etwa einer Gefäß- oder Organverletzung.
Durch die Kanüle wird der Bauchraum mit mehreren Litern Kohlendioxid (CO2) „aufgeblasen“. Dadurch entsteht ein erweiterter Raum, in dem die Organe nicht aneinandergedrängt liegen, sondern säuberlich getrennt sind. Das sorgt für freie Sicht und ein verbessertes Arbeitsfeld für den Chirurgen.
Bei der weniger verbreiteten, gaslosen Bauchspiegelung wird durch den Nabelschnitt eine Art Spirale in den Bauchraum geschoben. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Bauchdecke mechanisch anheben, damit ein freier, gut überschaubarer Raum im Bauchinneren entsteht.
Im nächsten Gang werden zwei oder mehrere andere kleine Schnitte auf der Bauchdecke gesetzt. Durch diese führt der Operateur Trokare ein – das sind stumpfe oder spitze Stifte, die in einer Röhre (Tubus) stecken. Mit ihrer Hilfe wird die Bauchdecke nach innen durchstoßen. Der Trokar wird zurückgezogen, der Tubus bleibt an Ort und Stelle. Er hält den Durchstich offen. Durch den Tubus werden weitere Instrumente zur minimalinvasiven chirurgischen Behandlung eingeführt.
Das wichtigste Instrument ist das Endoskop oder Laparoskop, das einer speziellen Videokamera entspricht und mit einem Monitor in Verbindung steht. Eine Lichtquelle ist integriert. Mit Hilfe des Endoskops lässt sich der Bauchraum einsehen. Zudem kann der Chirurg über den Video-Monitor die Operationsinstrumente steuern.
Durch weitere Bauchdeckenschnitte werden zusätzliche Trokar-Hülsen eingeführt und verankert: Sie schließen rundum gasdicht ab. Diese Trokar-Zugänge lassen sich auch als Schlüsselloch-Öffnungen bezeichnet. Durch sie werden chirurgische Instrumente oder Führungsröhren eingeführt. Diese dienen dazu, beispielsweise Gewebeproben, einen entzündeten, abgetrennten Blinddarm oder eine Gallenblase, Zysten (krankhafte Gewebe-Hohlkammern) oder Myome (gutartige Tumore des Muskelgewebes) nach außen zu transportieren.
Die notwendigen Instrumente sind laparoskopische Zangen, Messer, Schlingen oder Elektrokauter, die allesamt "indirekt" über den Monitor von außen gesteuert werden. Der Elektrokauter kann mit Hilfe von Hochfrequenz-Wechselstrom Gewebe abtrennen wie ein Skalpell oder es vollständig „verdampfen“. Zugleich verschließt er dabei verletzte Gefäße, so dass Blutungen gestillt werden können, und versiegelt Wunden. Im Gegensatz zu einem chirurgischen Messer (Skalpell) lässt der Elektrokauter ein feines, exaktes Arbeiten zu.
aktualisiert am 03.04.2017