Die Bauchspiegelung oder Laparoskopie wird eingesetzt, um Diagnosen oder chirurgische Eingriffe im Bauchraum durchzuführen. Die Risiken sind geringer als bei einer großen herkömmlichen operativen Öffnung.
In einigen Fällen kann es dennoch zu Blutungen kommen, abhängig von der Art des Eingriffs. Für gewöhnlich sind diese Symptome harmlos und klingen nach einigen Tagen ab. Nur selten werden durch die Bauchspiegelung selbst Gefäße oder Gewebe verletzt: Stärkere Blutungen bedürfen in jedem Fall einer Behandlung.
Eine Operation, die als Bauchspiegelung vorgenommen wird, kann der genaueren Untersuchung des Bauchraums, aber auch der Behandlung dienen. Bei Frauen dient die Bauchspiegelung häufig der Suche nach eventuellen Fruchtbarkeits-Hindernissen. Überprüft werden auf diesem Weg beispielsweise die Durchlässigkeit der Eileiter oder die Beweglichkeit der Gebärmutter. Erkrankungen wie Zysten, Endometriose (verstreute Gebärmutterschleimhaut) oder Myome (wucherndes Muskelgewebe) lassen sich aufspüren und oft im gleichen Gang entfernen.
Doch die Operation hat viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Eine Bauchspiegelung erlaubt es beispielsweise,
Bei einer Bauchspiegelung sind meist drei kleine Einschnitte in die Bauchdecke notwendig. Durch sie werden das Laparoskop mit Lichtquelle und Kamera sowie Führungsrohre für Instrumente wie Schlingen oder Zangen eingeführt. Der Bauchraum wird mit Kohlendioxid gefüllt und auf diese Weise gedehnt: Das erleichtert die Betrachtung und Behandlung einzelner Organe, ohne diese bei Seite schieben und dabei drücken oder verletzen zu müssen.
Die Laparoskopie ermöglicht sehr exaktes und vorsichtiges Arbeiten. Dennoch können bei den Einschnitten und bei den Maßnahmen im Bauchinneren Blutgefäße verletzt werden. Das Risiko von Blutungen liegt umso höher, wenn beim Patienten besondere Bedingungen vorliegen. Dazu zählen anatomische Besonderheiten, große Entzündungsherde, Gewebe-Verwachsungen oder Störungen der Blutgerinnung. Erhöhter Blutdruck, ärztliche Fehler beim Verschließen von Einschnitten, Gefäß- oder Gewebeverletzungen oder eine Wundinfektion können ebenfalls Blutungen beziehungsweise Nachblutungen auslösen.
Besonders beim ersten Einschnitt in die Bauchdecke in Nähe des Nabels besteht das Risiko, dass ein größeres Gefäß verletzt wird. In diesen Fällen legt der Chirurg sofort eine Gefäßnaht.
Blutungen, die während der Operation auftreten, können durch den Operateur gestillt werden. Hierzu erfolgt je nach Größe eine Kauterisierung (Verödung durch Hitze) oder bei schweren Gefäßverletzungen eine Gefäßnaht. In den seltensten Fällen muss ein größerer Bauchschnitt erfolgen, um das Bluten zu stoppen.
Als echte Nachblutungen im Operationsgebiet werden Blutungen bezeichnet, die frühestens mehrere Stunden nach dem Eingriff auftreten. Wurde im Bauchraum operiert, sammelt sich austretendes Blut dort, anstatt nach außen abzufließen.
Bei jeder Operation im Bauchraum kann im Nachgang daher ein Hämatoperitoneum, eine starke Blutung in die Bauchhöhle auftreten. Ursachen sind dann die Verletzungen großer Gefäße oder Organe (Leber oder Eileiter) oder eine Gerinnungsstörung. Treten nach einer Bauchspiegelung oder einem chirurgischen Eingriff im Bauchraum folgende Symptome auf, liegt ein Notfall vor und die Betroffenen sollten sofort Hilfe suchen:
In jedem Fall müssen das sich in der Bauchhöhle sammelnde Blut abgesaugt und die „Quelle“ der Nachblutung chirurgisch versorgt werden. Infusionen und eine Bluttransfusion helfen, den Kreislauf des Patienten stabil zu halten.
Kleinere Blutungen während der Behandlung oder unmittelbar danach kommen im Regelfall schnell ohne ärztliches Zutun zum Stillstand oder werden bereits während der Bauchspiegelung versorgt. Auch wenn beispielsweise Zysten oder Endometriose-Gewebe entfernt wird, bluten die Wundflächen gelegentlich leicht nach.
Nach Fruchtbarkeitsbehandlungen durch eine Bauchspiegelung zeigen sich häufig verstärkte Regel- oder Zwischenblutungen. Die Ursache sind minimale Verletzungen von Schleimhaut und Gewebe während des Eingriffs. Diese Symptome sollten nach zwei bis drei Wochen abklingen.
Eine Bauchspiegelung ist ein chirurgischer Eingriff, der unter Vollnarkose erfolgt. Das Schadens- oder Pannen-Risiko liegt weit unter dem einer größeren Operation. Trotzdem müssen Patienten Geduld haben, sich akribisch an die ärztlich verordnete Schonfrist halten und dem Gewebe Zeit zum Heilen geben. Bei außergewöhnlichen Beschwerden sollte so schnell wie möglich der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
aktualisiert am 16.11.2023