Nach Schwangerschaften oder wenn sich das Körpergewicht stark verändert hat, sind die Folgen nicht immer erfreulich: Oft werden das Gewebe der Bauchhaut und sogar die Bauchmuskulatur so stark gedehnt, dass sie sich von selbst nicht mehr zurückbilden - selbst ein konsequentes Trainings-Programm bringt dann keinen Erfolg. Besonders schlimm für die Betroffenen ist die Entstehung von „Fettschürzen“ bzw. Bauchlappen, die bis über die Leistengegend herabhängen können.
Hier hilft nur, das überschüssige, überdehnte Gewebe zu entfernen, das verbleibende Gewebe zu straffen und damit den Bauch neu zu „modellieren“. Dr. Thomas Lorentzen von der Praxis für Schönheitschirurgie Beauty Berlin erklärt die Vorgehensweise bei einer Bauchdeckenstraffung.
Herr Dr. Lorentzen, wann empfehlen Sie eine Bauchdeckenstraffung?
Dr. Lorentzen: Bei Fettschürzen und erschlaffter Bauchdecke ist die Bauchdeckenstraffung der einzige Weg, die Bauchdecke wieder in eine gute, stabile Form zu bringen. Manchmal kombinieren wir mehrere ergänzende Eingriffe, um die Körperkonturen entscheidend zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise eine Muskelstraffung oder der Verschluss eines Bauchdeckenbruchs. Bei größeren Fett-Depots ist vorab eine Liposuktion, eine Fettabsaugung, empfehlenswert. Bei starkem Übergewicht müssen andere Methoden oder Maßnahmen zum Abnehmen „vorgeschaltet“ werden. Bei extremer Adipositas (Fettleibigkeit) ist die Operation dagegen nicht angebracht.
Wie verläuft eine Bauchstraffung?
Dr. Lorentzen: Meistens ist für eine Bauchstraffung eine Vollnarkose notwendig. Sie ist ein relativ großer Eingriff. Abhängig vom Befund beim Patienten wählen wir eine passende Schnitt-Technik, entweder oberhalb des Schamhaares, in ankerähnlicher oder in W-Form.
Haut und Unterhautfett müssen von den Bauchmuskeln getrennt und „abgehoben“, dann nach unten gezogen werden. Überschüssiges Gewebe wird komplett entfernt. Manchmal muss der Bauchnabel herauspräpariert und nach oben versetzt werden, um ein harmonisches, natürliches Ergebnis zu erzielen. Nach erfolgter Korrektur wird der Schnitt zusammengenäht.
Für einen reibungslosen Heilungsprozess werden Drainageschläuche im behandelten Bereich eingeführt. Sie lassen Wundflüssigkeit und Blut ungehindert abfließen, was Schwellungen verhindern hilft. Ein Druckverband sichert die Nähte und Wundränder. Die Drainageschläuche werden nach wenigen Tagen von außen gezogen.
Wie riskant ist die Operation zur Bauchstraffung?
Dr. Lorentzen: Bei einem umfangreicheren Eingriff wie der Bauchstraffung müssen Patienten im Nachgang mit Schmerzen rechnen. Die „verlegten“ Gewebe und die Narben sind Zug und Druck ausgesetzt. Allerdings sollten die Schmerzen nach einigen Tagen einem Spannungsgefühl weichen, das mehrere Wochen anhalten kann.
Wie nach jedem operativen Eingriff bestehen die Risiken einer gestörten Wundheilung, Nachblutungen, Entzündungen oder unerwünschter Narbenbildung. Schmerzen und Spannungsgefühle bei körperlicher Aktivität bis hin zu funktionalen Beeinträchtigungen sind möglich, aber nicht die Regel. Manchmal müssen die Operationsnähte erneuert werden, weil sie nachgeben. Selten kommt es zu Verletzungen von Nerven, die für einige Zeit oder dauerhaft Sensibilitätsstörungen zur Folge haben.
Zudem können einzelne Gewebepartien absterben, die dann operativ entfernt werden müssen. Manche Patienten reagieren allergisch auf Präparate oder Material, das bei der OP verwendet wird.
Diese beschriebenen Risiken können grundsätzlich nach jeder größeren Operation auftreten.
Wie sehen die Vorbereitung und die Nachsorge bei einer Bauchstraffung aus?
Dr. Lorentzen: Ohne Vorbereitung auch auf der Seite der Patienten geht es nicht. Raucher sollten sich einschränken oder ganz verzichten, um Wundheilungsstörungen zu vermeiden. Üblich ist es auch, Blutgerinnungshemmer wie Aspirin oder Marcumar rechtzeitig vor der Operation abzusetzen.
Nach der Operation sind Sport und schweres Heben verboten, damit Narben nicht reißen oder sich dehnen und entsprechend schlechter heilen. Ausgeprägtes Bücken und Strecken gilt es zu vermeiden, ebenfalls zu langes Sitzen. Mäßige aber regelmäßige Bewegung ist dagegen zuträglich.
Häufige Kontrollen sind notwendig. Kompressionsverband oder -mieder oder Bauchdeckenbinden helfen, die Wundränder und den operierten Bereich in der Heilungsphase zu stabilisieren.
Sonnenbäder im Bereich der Bauchstraffung müssen oft ein Jahr lang vermieden werden, sonst kommt es beispielsweise zu deutlichen Pigmentstörungen.
Wann immer sich nach dem Eingriff unangenehme Empfindungen, Schmerzen oder andere Auffälligkeiten, einstellen, ist ein Arztbesuch angezeigt.
Mit welchen Kosten ist bei einer Bauchstraffung zu rechnen?
Dr. Lorentzen: Pauschal lässt sich das nicht sagen. Erst ein Beratungsgespräch und ein Operations- und Behandlungsplan lassen genauere Angaben und einen individuellen Kostenvoranschlag zu. Vielfach sind zusätzliche Maßnahmen notwendig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Vorsichtig ausgedrückt, sollten Patienten mit Beträgen ab etwa 5.000 Euro rechnen.
Der Eingriff ist aufwändig, sowohl was die Zeit als auch die chirurgischen Anforderungen betrifft. Die Krankenkassen werten ihn als reine „Schönheitskorrektur“ und übernehmen die Kosten nicht.
Welche Behandlungserfolge sind von einer Bauchstraffung zu erwarten?
Dr. Lorentzen: Die Resultate fallen natürlich ganz individuell aus und nicht immer können wir das versprochene oder erhoffte Ergebnis garantieren. Meistens gelingt es, den Bauchbereich sehr schön neu zu „modellieren“. Abhängig von den Umständen, kann die Bauchdecke aber erneut erschlaffen und eine weitere Operation notwendig machen. Mit entscheidend für die Ergebnisse sind immer auch die Lebensweise und die Stabilität des Bindegewebes der Patienten.
Wir bedanken uns bei Dr. Lorentzen aus Berlin für das informative Gespräch. Weitere Informationen erhalten Sie unter:
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Letzte Aktualisierung am 16.11.2023.