Das Basalzellkarzinom oder kurz Basaliom ist ein Hauttumor, der zu den Arten von weißem Hautkrebs gezählt wird und lokal das Gewebe der Haut zerstört. In der Regel tritt weißer Hautkrebs erst Jahrzehnte nach der eigentlichen Hautschädigung auf. Vor allem die Bereiche Hals, Nase und Stirn sind sehr oft betroffen, weil sie ständiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Jedoch kann sich ein Basaliom ebenfalls am Ohr finden. Wie bei allen Ausprägungen des weißen Hautkrebses sollte auch ein Basaliom am Ohr umgehend behandelt werden, um eine erfolgreiche Entfernung zu gewährleisten.
Obwohl kein geringer Anteil der europäischen Bevölkerung im Laufe des Lebens an einem Basaliom beziehungsweise an weißem Hautkrebs erkrankt, fehlt es jungen Menschen oftmals an Bewusstsein für die Krankheit. Das Tückische an dem Hauttumor ist, dass er sich erst viele Jahre nach der eigentlichen Hautschädigung zeigt. Ultraviolette Strahlen der Sonne sogen zwar einerseits dafür, dass der Körper eine attraktive Bräune erhält, andererseits kann er die Hautzellen so stark schädigen, dass diese entarten und sich zu Tumorzellen entwickeln. Kommen zu der starken UV-Strahlung außerdem noch genetische Faktoren sowie ein heller Hauttyp oder chronische Hautkrankheiten hinzu, sind die Grundlagen für die Entstehung von Hautkrebs gegeben. Der Tumor entsteht und wächst langsam. Er zeigt sich im durchschnittlichen Alter von etwa 60 Jahren.
Um dem Hauttumor im Alter vorzubeugen, sollte man daher auch im Alltag nicht auf ausreichenden Sonnenschutz verzichten. Gerade Hals, Stirn, Wangen und Nase sind lange der Sonne ausgesetzt und sollten daher gut eingecremt werden. Obwohl sich Basaliome in über 80 Prozent an diesen Stellen finden lassen, gibt es auch einige Ausnahmen wie etwa ein Basaliom am Ohr. Auch das Ohr mit seinen Anteilen wie Ohrmuschel und Ohrläppchen gehört zu den Bereichen am Körper, die eine Sonneneinstrahlung häufig abbekommen. Deswegen kann es hier ebenfalls nicht selten zur Entstehung eines Hauttumors kommen. Wer bei praller Sonne auf Sonnenhut verzichtet und die Haare als natürlichen Schutz für die Ohren zusammenbindet, hochsteckt oder zurückschneidet, gilt als besonders gefährdet.
Ein Basaliom am Ohr zu erkennen, ist nicht unbedingt eine einfache Aufgabe. Schon allein, weil sich die eigenen Ohren nur schwierig im Spiegel begutachten lassen, werden die Befunde spät wahrgenommen. Hinzu kommt, dass ein Basaliom am Ohr auf den ersten Blick wie eine verheilende Schürfwunde aussieht. Je nach Ausprägung des Basalioms kann sich der Tumor unterschiedlich zeigen. Folgende Formen lassen sich nicht nur im Gesicht, sondern auch am Ohr finden:
Geschwürartige oder knotige Basaliome haben den Vorteil, dass sie etwas erhaben sind und damit von den Betroffenen womöglich selbst gut ertastet werden können. Knotige Basaliome gehen zudem häufig mit erweiterten, geschlängelten Blutgefäßen einher, die typisch für diese Form des weißen Hautkrebses sind. Geschwürartige Basaliome können zuerst wie eine kleine Schürfwunde aussehen, die gerade verheilt. Allerdings wird der Tumor im Laufe der Zeit wachsen, während sich am Rand des Tumors eine perlschnurartige Reihe aus kleinen Knötchen zeigt. Flache oder narbenförmige Tumore bleiben hingegen häufig unerkannt und können so unbemerkt in die Tiefe wachsen. Diese Formen lassen sich oft lediglich durch Farbveränderungen auf der Haut bemerken.
Selbst wenn ein Basaliom am Ohr keine Metastasen ausbildet, also nicht in andere Körperteile streut, sollte die Behandlung nicht aufgeschoben werden. Bleibt die Therapie aus, so wird das Basaliom in die Tiefe wachsen und kann Gewebe wie Knochen oder Knorpel schädigen. Im Extremfall führt das zu starken Entstellungen im Gesicht, oder lebensnotwendige Nerven werden von dem Tumor beeinträchtigt. Wer also den Verdacht hegt, an einem Basaliom im oder am Ohr zu leiden, sollte kurzfristig einen Hautarzt aufsuchen. Darüber hinaus sollten gefährdete Menschen die Haut regelmäßig auf Veränderungen überprüfen lassen. Als gefährdet gelten einige Berufsgruppen (Bauarbeiter, Gärtner, Skilehrer etc.) sowie Menschen des keltischen Typs mit folgenden Eigenschaften:
Auch Personen, die unter Albinismus leiden, sollten sich regelmäßig vom Hautarzt durchchecken lassen.
Für die Behandlung eines Basalioms gibt es verschiedene Möglichkeiten, die alle zwei Ziele verfolgen: Der Tumor soll entfernt werden und die Rezidiv-Rate (erneutes Auftreten) möglichst niedrig gehalten werden. In den meisten Fällen entscheiden sich Ärzte für die operative Entfernung des Basalioms. Gerade bei knotigen oder geschwürartigen Hauttumoren am Ohr ist die Methode gut geeignet. Der Hautarzt kann den Eingriff häufig ambulant vornehmen. Sollte der Tumor allerdings bereits unbemerkt zu weit in die Tiefe gewachsen sein, ist die Operation nicht möglich.
Ebenfalls gute Heilungschancen verspricht die Bestrahlung mit hochenergetischen Röntgenstrahlen. Zwar kommt es bei dieser Behandlungsmethode zu keinen Narben, allerdings leiden die Patienten häufig unter Kopfschmerzen, Übelkeit und einer allgemeinen Schwäche. Darüber hinaus kann die Photodynamische Therapie (PDT) nicht nur für die Diagnose, sondern ebenfalls für die Behandlung eingesetzt werden. Die Tumorzellen werden nicht nur dargestellt, sondern auch zerstört und anschließend vom Körper abgebaut.
Eine weitere Möglichkeit ist die Vereisung der Tumorzellen des Basalioms. Flüssiger Stickstoff, der eine Temperatur von knapp –200 Grad besitzt, wird auf die betroffene Stelle am Ohr gegeben, sodass die Tumorzellen absterben. Diese Methode gilt allerdings als schmerzhaft und zieht Hautveränderungen nach sich, die sich häufig nur schlecht von einem erneuten Befall (Rezidiv) unterscheiden lassen.
Als weitere Behandlungsmethode kommt das Eincremen mit speziellen Anti-Krebs-Cremes infrage. Diese Methode eignet sich gerade an inoperablen Stellen sehr gut. Die speziellen Cremes sind mit dem Wirkstoff Imiquimod versehen, der einerseits den Zelltod der Tumorzellen hervorruft, andererseits das Immunsystem stärkt, damit die abgestorbenen Zellen abtransportiert werden. Diese Methode verspricht allerdings nur Erfolg, wenn der Hautkrebs keine tiefen Schichten unter der Haut betrifft, da die Creme nur oberflächlich wirkt.
Insgesamt fällt die Prognose für Basaliome am Ohr sehr gut aus. Die verschiedenen Behandlungsmethoden sorgen dafür, dass der Tumor gut entfernt werden kann. In rund 90 Prozent der Fälle kommt es zu keinem Rezidiv. Dennoch sollten Betroffene aufmerksam sein und die eigene Haut auf Veränderungen beobachten, um im Ernstfall direkt mit der Behandlung des wiedergekehrten Krebses zu beginnen.
aktualisiert am 11.05.2023