Ein Basaliom wird oft auch als weißer Hautkrebs bezeichnet. Der einfache Grund hierfür ist, dass dieser Hautkrebs im Gegensatz zum gefürchteten „schwarzen Hautkrebs“ eben nicht eine dunkle, recht bedrohlich wirkende Farbe hat, sondern eben als eher heller Fleck erscheint. Allerdings ist diese Bezeichnung etwas irreführend, denn es können sich auch bei dieser Krebserkrankung gefärbte (pigmentierte) Wachstumsformen bilden. Unter Mediziner wird deshalb weder der Begriff „weißer Hautkrebs“ noch „heller Hautkrebs“ gerne verwendet.
Ein Basaliom gilt in Medizinerkreisen eigentlich als nicht-bösartig. Allerdings ist es auch nicht wirklich gutartig und wird deshalb als semimalignes Karzinom bezeichnet. Das heißt, es gilt als halb (=semi) bösartig (=maligne). Warum das so ist? Weil ein Basaliom auf der einen Seite nicht die gefürchteten Tochtergeschwüre, sprich: Metastasen bildet - nur bei knapp 0.03 Prozent der Fälle kommt dies vor - auf der anderen Seite aber durchaus wächst und an der betroffenen Stelle erheblichen Schaden anrichten kann. Die Krebszellen können in das umliegende Gewebe und sogar in die tiefer gelegenen Regionen hineinwachsen und dort Muskeln, Knochen und Knorpel zerstören. Deshalb sollte man den weißen Hautkrebs auch unbedingt ernst nehmen.
Früh genug erkannt, ist ein Basaliom gut zu heilen. Kann das Basaliom vom Hautarzt entfernt werden und hat es noch nicht gestreut sind die Heilungschancen sehr gut. Die Heilungsausschichten liegen bei 90 bis 95 Prozent. Bei ungefähr 5 bis 10 Prozent der Betroffenen kommt es ein bis zwei Jahre nach der Operation zu einem Rückfall (Rezidiv). Das Basaliom wächst wieder nach und muss erneut operiert werden. Eine Ausnahme ist die schnell wachsende und aggressive Form Basalioma terebrans. Diese kommt aber sehr selten vor. Die Heilungsaussichten hängen davon ab, an welcher Stelle der Tumor sitzt und ob er bereits stark fortgeschritten ist.
Wenn aus bestimmten Gründen nicht invasiv vorgegangen wird, gibt es noch folgende Möglichkeiten einer erfolgreichen Therapie:
Tumorzellen haben die Angewohnheit, dass sie wesentlich schlechter heilen als gesunde Zellen. Mittels Röntgenbestrahlung können die Krebszellen in mehreren Sitzungen zerstört werden.
Bei der Kältebehandlung wird die betroffene Stelle mit flüssigem Stickstoff vereist, was wiederum die Krebszellen absterben lässt. Die Kälte von minus 196 Grad Celsius sorgt auch gleichzeitig für die örtliche Betäubung. Allerdings bleiben oft unschöne Narben zurück.
Hier wird eine Salbe auf die betroffene Stelle aufgetragen, welche den Wirkstoff Imiquimod enthält. Dieser sorgt für eine Entzündung der besagten Region und sorgt so dafür, dass das körpereigene Immunsystem angesprochen wird und die Krebszellen gleich mit bekämpft. Die Behandlung erfolgt über mehrere Wochen und kann unangenehm werden, da die Haut enorm gereizt wird.
Basaliome finden sich meistens auf sogenannten „Sonnenterrassen“ am Körper. Das sind die Stellen, die am häufigsten der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Das ist fast immer die Kopf- und Nackengegend. Hals, Nacken, Gesicht oder eine Voll- oder Halbglatze sind eigentlich so gut wie immer ungeschützt der Sonne ausgesetzt und daher treten 80 Prozent alle Basaliome an diesen Stellen auf. Daher ist die beste Art, ein Basaliom zu vermeiden, sich vor zu häufiger und zu exzessiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch sollte man den Gang unters Solarium tunlichst vermeiden.
Knapp 65 Prozent aller Fälle finden sich bei Personen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren. Das unterstreicht die allgemeine Vermutung der Mediziner, dass das Risiko in der Sonnenstrahlung liegt. Oder mit einfachen Worten: Je mehr Sonnenstunden die Haut ungeschützt der UV-Strahlung ausgesetzt ist, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Basaliom entwickelt.
Im relativ bewölkten Mitteleuropa liegt die Zahl der Basaliom-Erkrankungen bei 25 bis 30 pro 100.000 Einwohnern. Im sonnigen Australien ist diese Zahl mit 250 pro 100.000 Einwohner fast zehn mal so hoch.
Übrigens sind Männer und Frauen gleich oft von dieser Krebserkrankung betroffen. Leider werden Basaliome bei älteren Personen anfangs oft aus Unkenntnis mit den unausweichlichen Altersflecken verwechselt.
Ein Basaliom ist eigentlich kein großes Problem – wenn man es früh genug erkennt. Das Risiko einer Metastasenbildung ist zwar sehr gering, aber es kann vorkommen. Dann wird aus dem halb-bösartigen Krebsgeschwür ein „echter“ Krebs. Auch will man vermeiden, dass das Basaliom ins Gewebe wächst und dort Muskeln und Knochen zersetzt. Deshalb: unbedingt den regelmäßigen Check beim Facharzt durchführen lassen. Das gilt besonders mit zunehmendem Alter.
Letzte Aktualisierung am 11.05.2023.