Das Basaliom oder Basalzellkarzinom ist eine bösartige (maligne) Tumorerkrankung der Haut. Ihren Ursprung hat die Erkrankung in den unteren (basalen) Schichten der Epidermis. Ein Basalzellkarzinom kann sich aber auch aus Haarfollikeln entwickeln. Zusammen mit dem Plattenepithelkarzinome (Spinaliom) wird das Basaliom im allgemeinen Sprachgebrauch als weißer Hautkrebs bezeichnet, wobei das Basalzellkarzinom der deutlich häufiger auftretende Tumor ist. Trotz der Tatsache, dass es sich um eine bösartige Neubildung von Gewebe handelt, neigt der Basalzellkrebs in deutlich geringerem Umfang zur Metastasierung als maligne Melanome.
Die Entstehung des bösartigen Gewebes steht mit einer starken Einwirkung von Sonnenlicht in Verbindung. Daher bilden sich Tumore oft an den unbedeckten Hautstellen. Parallel wird das Entstehen von Krebsherden an bedeckten Körperstellen mit genetischen Faktoren in Zusammenhang gebracht. Das Basalzellkarzinom tritt häufig zusammen mit anderen Erkrankungen der Haut auf. Obwohl das Basaliom hinsichtlich seines Ursprungs von wenigen Risikofaktoren beeinflusst wird, sind der Medizin verschiedene Arten des Basalioms bekannt.
Beim knotigen soliden Basalzellkarzinom handelt es sich um eine Form des Basalioms, die sich auch mit bloßem Auge sehr gut von den umgebenden Hautschichten abgrenzen lässt. Merkmal dieser Variante ist das Wachstum eines Knotens, der halbkugelförmig über die Haut hinausragt. Dieser wächst sehr langsam und kann in seiner Farbe variieren. Die Oberfläche des knotigen soliden Basalzellkarzinoms ist meist glasig-perlmuttartig.
Im Tumor sind oft feine Blutgefäße erkennbar, sogenannte Teleangiektasien. Das knotig-solide Basaliom ist bekannt dafür, dass Geschwüre aufbrechen und bluten können.
Je nach Wachstum des bösartigen Gewebes wird von Ulcus rodens gesprochen, wenn sich zuerst ein Knoten mit zentral einsetzender Nekrose (Untergang des Gewebes) und perlschnurartigem Randwall bildet.
Ulcus terebrans ist eine Variante mit destruierendem Wachstum, das in tiefere Schichten vordringen und schwere Schäden großer Hautareale auslösen kann. Der Tumor kann in Knorpel, Knochen und Muskeln einwuchern. Ausgangspunkt ist oft ein zerfallendes Basalzellkarzinom. Da in gesundes Gewebe eindringendes und zerstörendes Wachstum Merkmal aller Basaliome ist, wird der Begriff heute teilweise als veraltet angesehen.
Bei dem sklerodermiformes Basaliom handelt sich um ein Basaliom, das sich nur schwer von der gesunden Haut unterscheiden lässt. Grund ist die besondere Struktur des Karzinoms. Der plattige, nur leicht erhabene Tumor entsteht durch eine Fibroisierung (umwandeln von Organgewebe in Bindegewebe) und infiltratives Wachstum. Von der derben Bindegewebsstruktur leitet sich auch der Begriff ab. Sklerodermie kann mit harter oder derber Haut übersetzt werden.
Aufgrund des infiltrativen Wachstums ist die makroskopische Randbestimmung schwierig – besonders im Zusammenhang mit einer operativen Entfernung des Basalioms. Beim sklerodermiformen Basalzellenkarzinom kommt es zu einer weißlich-keramikartigen Farbänderung der betroffenen Stellen. Basaliome mit kaum ausgeprägter bis fehlender Umwandlung des Gewebes werden in der Medizin als infiltratives nichtsklerodermiformes Basalzellenkarzinom bezeichnet.
Das superfizielle Basaliom tritt - wie der Name bereits andeutet - im Bereich von Rumpf oder an Armen und Beinen auf. Häufig ist diese Form leicht erhaben und äußert sich durch ein multizentrisches Krankheitsgeschehen. Es treten unregelmäßige Flecken - sogenannte Plaques - mit Schuppen oder Krustenbildung auf.
Die betroffenen Areale sind gerötet und scharf begrenzt. Entwickelt sich beim Rumpfhautbasaliom ein Geschwür (Ulzeration), entwickelt sich der typische Randwall. Ein superfizielles Basaliom bildet sich oft in Zusammenhang mit einer bestehenden Schuppenflechte (Psoriasis), die früher mit Arsen (Fowlersche Lösung; Solutio Kalii arsenicosi) behandelt wurde.
Beim Pinkus-Tumor handelt es sich um eine Sonderform des Rumpfhautbasalioms. Auch als prämalignes Fibroepitheliom oder fibroepitheliomatöser Tumor bezeichnetes Basaliom, das gehäuft bei älteren Patienten auftritt. Der Pinkus-Tumor ist durch ausgeprägte Gewebeveränderung entlang des Basaliomgewebes gekennzeichnet, zeigt aber ein weniger stark ausgeprägtes eindringendes Wachstum. Im Bereich des Pinkus-Tumor können sich Epithelknospen bilden, die zu Basaliomen werden.
Der Begriff weißer Hautkrebs geht auf die allgemein helle Farbe der Basalzellentumore zurück. Eine dunkle Farbe ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der bösartigen Melanome. Durch in das Tumorgewebe eingebettete Pigmentzellen (Melanozyten) können auch Basalzellenkarzinome eine dunkle Farbe annehmen.
Häufig handelt es sich hierbei um knotige Basaliome mit der typischen Kugelform und glänzender Oberfläche. Aufgrund der Einfärbung besteht Verwechslungsgefahr mit Melanomen oder einer Pigmentgeschwulst (melanozytärer Naevus).
Bei dieser Art des Basalzellenkarzinoms handelt es sich um einen Tumor mit aggressivem Wachstum. In der Medizin wird diese Variante des Basalioms auch als intermediäres Basalzellkarzinom oder metatypisches Basaliom bezeichnet. Im Gewebe finden sich Zellen der Basaliome und Spindelzellen. Neben dem eindringenden Wachstum des Tumors ins gesunde Gewebe besteht das Risiko einer Metastasierung.
Der Tumor tritt im Kopfbereich auf und wird durch histologische Untersuchungen (Gewebeuntersuchung) von den anderen Formen des Basalioms unterschieden. Im klinischen Bild zeigt der Tumor eine Größe bis 5 mm. Diese wird nur selten überschritten. Es entstehen weiche Knoten mit glasiger Oberfläche und leichter Rötung.
Die unterschiedlichen Formen des Basalzellenkarzinoms machen eine eingehende Diagnostik und Gewebeuntersuchungen notwendig. Aufgrund der Tatsache, dass Formen wie das sklerodermiforme Basaliom der gesunden Haut ähneln, bleibt der weiße Hautkrebs mitunter über Jahre unentdeckt. Auch wenn das Risiko für Metastasen geringer als im Vergleich zu anderen Tumorarten ist, darf das Basaliom nicht unterschätzt werden. Schreitet die Erkrankung fort und entsteht Ulcus terebrans, sind schwere Hautschäden die Folge. Die Behandlung von Basaliomen erfolgt heute medikamentös, operativ oder mithilfe der Bestrahlungstherapie.
aktualisiert am 24.03.2023