Die Bartholin-Drüsen - auch große Scheidenvorhofdrüsen - sitzen im hinteren Drittel der großen Schamlippen links und rechts und münden an der Innenseite der kleinen Schamlippen in den Scheidenvorhof. Ihre Aufgabe ist es, den Scheideneingang beim Geschlechtsverkehr zu befeuchten. Meist tritt die Bartholinitis zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Ein typisches Symptom dieser Krankheit ist eine einseitige Schwellung beziehungsweise ein Knoten an einer der beiden Schamlippen. Ausgelöst wird die Bartholinitis durch Bakterien, die den Ausgang der Bartholin-Drüsen befallen. Dadurch kommt es zu einer Entzündung und die Drüse verklebt sich. Das Sekret kann nicht mehr abfließen und es kann sich eine Zyste (Flüssigkeitskammer) bilden, die ihrerseits wiederum von einer Infektion betroffen sein kann.
Eine Bartholinitis ist eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit. Gehen und Sitzen bereiten der betroffenen Patientin starke Schmerzen. Befindet sich die Entzündung noch im Anfangsstadium, kann die betroffene Patientin versuchen, dieser mit Hausmitteln zu Leibe zu rücken. Klingt die Schwellung allerdings nach ein bis zwei Tagen nicht wieder ab, ist ein Arztbesuch dringend angeraten.
Hausmittel können Entlastung bringen und helfen, die Symptome zu lindern. Selten können Sie die Bartholinitis heilen. Vor allem bei einer Infektion, ist eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll.
Um die Bartholinitis selbst zu behandeln, stehen mehrere Hausmittel und einfache Maßnahmen zur Verfügung.
Desinfizierende warme Sitzbäder können helfen, dass eine Bartholinitis wieder abklingt. Diese können mit Meersalz (circa 200 Gramm je Sitzbad) oder mit Kamille angereichert werden, damit die desinfizierende Wirkung noch einmal verstärkt wird. Auch andere desinfizierende Wirkstoffe können verwendet werden. Das Wasser sollte allerdings lauwarm und nicht wärmer sein. Ist die Entzündung schon weiter fortgeschritten oder hat sich schon ein Abszess (eingekapselte entzündliche Schwellung) gebildet, können die Sitzbäder einen schnelleren Eiterabfluss unterstützen. Wichtig dabei ist, die Sitzbäder vier mal am Tag, mehrere Tage hintereinander, durchzuführen.
Für die äußere Anwedung können Pflanzenöle mit antibiotische, entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkung aufgetragen werden. Pflanzenöle, denen diese Wirkung zugesprochen wird, sind das Öl des Meeretichbaums und des Moringa Baums (Moringa oleifera).
Eine Zugsalbe kann helfen, dass der Abszess früher reift und der Eiter, der sich darin gebildet hat, schneller abfließt. Zugsalben gibt es bei Apotheken zu kaufen. Sie werden von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Einige bekannte Zugsalben sind: Zugsalbe effect®, Thiobitum® Salbe, Ichtholan ® Salbe, Ilon® Salbe classic.
Wärme ist im Allgemeinen ein gutes Hilfsmittel bei Entzündungen. Sie kann helfen, dass die Bartholinitis früher von selbst aufbricht, sodass der Gynäkologe den Abszess nicht aufschneiden muss. Eine Bartholinitis kann zum Beispiel mit Rotlicht bestrahlt werden. Warme Umschläge fördern noch einmal zusätzlich die Entleerung des Abszesses. Von einigen Therapeuten werden warme Essigwickel empfohlen, um das Abheilen zu unterstützen.
Neben dem Kamillen-Sitzbad, das entzündungshemmend wirkt, kann die Patientin zusätzlich noch Kamillentee trinken.
Ingwer wird im Übrigen auch eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Dieser kann in kleine Scheiben geschnitten und mit kochendem Wasser übergossen werden, um ihn in Form von Ingwertee zu trinken. Der Sud sollte allerdings nicht zu lange ziehen, denn sonst kann das Ingwerwasser sehr scharf werden.
In der Natur kommen weitere Pflanzen vor, denen eine gewisse entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung nachgesagt wird. Unter anderem sind das Löwenzahn, Aloe Vera, Enzian, Zitronengras und Knoblauch.
Sollte allerdings, wie oben schon erwähnt, die Schwellung unter der Anwendung von Selbsthilfe nicht innerhalb von drei Tagen zurückgehen, ist ein Arztbesuch dringend angeraten. Die Entzündung kann sich ausbreiten oder länger bestehen bleiben. Ausgelöst wird die Bartholinitis durch Bakterien. Dies können Stämme sein, die ganz natürlich den Körper besiedeln, wie zum Beispiel Streptokokken oder auch E.-coli-Bakterien (dabei spielt die Nähe des Darms zu den Drüsen eine Rolle).
Begünstigt wird eine Bartholinitis neben einer bereits bestehenden Bartholin-Zyste auch durch mangelnde Körperhygiene. Weiterhin können auch Erkrankungen wie Gonorrhoe (auch Tripper genannt) oder eine Chlamydieninfektion eine Bartholinitis hervorrufen. Deswegen ist ein Besuch beim Gynäkologen zu empfehlen, wenn der Verdacht auf eine Bartholinitis besteht, da auch die Ursache der Erkrankung abgeklärt werden sollte.
Zum Arzt gehen sollte man:
Healthline - Bartholin Cyst Home Treatment: https://www.healthline.com/health/bartholin-cyst-home-treatment (online, letzter Abruf: 27.10.2019)
MedicalNewsToday - Will home treatments work for a Bartholin's abscess?: https://www.medicalnewstoday.com/articles/322390.php (online, letzter Abruf: 27.10.2019)
Focus Online - Pia Heckmann - Bartholinitis: Diese Hausmittel helfen: https://praxistipps.focus.de/bartholinitis-diese-hausmittel-helfen_110901 (online, letzter Abruf: 27.10.2019)
aktualisiert am 27.10.2019