Die Bartholin-Drüsen sorgen für die Befeuchtung des Scheidenvorhofs. Sie sind eingebettet im unteren Drittel der großen Schamlippen. Leider können die Drüsen jedoch verstopfen und eine Entzündung begünstigen. Hauptursache für diese Entzündung, die Bartholinitis, sind meist Bakterien wie Staphylokokken, Escherichia coli, Streptokokken oder Anaerobier.
Eine Bartholinitis ist für die betroffene Frau sehr unangenehm. Einerseits ist eine voll ausgebrochene Bartholinitis mit einer Zyste (respektive Eiterbeule an der betroffenen Drüse) sehr schmerzhaft und Sitzen und Gehen können dadurch zur Qual werden. Andererseits kann es sein, dass die Patientin dadurch seelisch belastet ist, dass sie sich schämt, obwohl dazu überhaupt kein Grund besteht. Für viele Frauen ist der Intimbereich immer noch ein Tabubereich.
Viele Frauen, die statt der Schulmedizin lieber erst auf eine alternative Behandlung vertrauen, fragen sich, ob eine Bartholinitis mit homöopathischen Mitteln therapiert werden kann. Das ist möglich, allerdings sollte sich trotzdem ein Arzt (Gynäkologe) die Entzündung anschauen.
Eine Bartholinitis wird durch Bakterien ausgelöst. Diese haben allerdings nicht immer einen so „harmlosen“ Ursprung. Denn auch Erreger von Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe oder Chlamydien können durchaus als Auslöser für eine Bartholonitis infrage kommen.
Um den Erreger festzustellen und „dingfest“ zu machen, muss der Arzt entweder das entzündliche Sekret am Scheideneingang oder aus der Zyste direkt untersuchen. Hat das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (also der Erreger von Gonorrhoe oder umgangssprachlich Tripper) oder Chlamydia trachomatis (der Erreger von Gonorrhoe) die Bartholonitis ausgelöst, ist eine Behandlung mit Antibiotika unbedingt erforderlich. Bei diesen Infektionen muss der Partner übrigens mitbehandelt werden.
Wurde die Entzündung durch ein anderes Bakterium ausgelöst, kommen meist entzündungshemmende Medikamente oder Salben zum Einsatz. Dabei kann die schulmedizinische Therapie durch Homoöpathie ergänzt werden.
Das Präparat ist besser bekannt unter dem Namen Kieselsäure oder Bergkristall. Silicea wird üblicherweise bei Problemen mit Haut, Nägeln oder Knochen angewendet. Es hilft Patienten aber auch bei Abszessen (Eiterhöhlen) und bei anderen eitrigen Entzündungen – wie eben einer Bartholinitis. Zudem kann Silicea die Wundheilung beschleunigen. Es sollte in der Potenz D12 eingenommen werden.
Dieses Mittel kommt vor allem bei Entzündungen der Schleimhäute zum Einsatz. Es hilft, die Entzündung zu bekämpfen, und sorgt mit dafür, dass der Eiter abfließen kann. Mercurius solubilis sollte in der Potenz D12 eingenommen werden.
Umgangssprachlich wird Hepar sulfuris auch Kalkschwefelleber genant. Hepar sulfuris ist in der Homöopathie das Mittel gegen Entzündungen mit Eiterbildung, die Schmerzen verursachen. Zu diesen gehört auch die Bartholinitis. Hepar sulfuris sollte in der Potenz D12 eingenommen werden. Hepar sulfuris ist übrigens das Folgemittel von Mercurius solubilis – das heißt, es wird bei fehlender Wirksamkeit oder Symptomveränderung als nächstes angewendet. Außerdem kann Hepar sulfuris ähnlich wie Silicea bei der Wundheilung helfen.
Dieses Mittel zählt man zu den Vielkönnern in der klassischen Homöopathie. Neben Erkrankungen des Genitalbereichs und des Harnsystems gehören auch schwere Haut- und Schleimhauterkrankungen sowie Warzen zu den Krankheiten, bei denen es eingesetzt wird. Bei einer Bartholinitis können Globuli in der Potenz D6 oder D12 eingenommen werden.
Ist die Bartholinitis chronisch, sollten Conium maculatum (gefleckter Schierling) in der Potenz C15 und Staphisagria (Läusepfeffer) in der Potenz C15 eingenommen werden.
Schüßlersalze gegen die Bartholinitis gibt es natürlich auch. Bei den Schüßlersalzen können die Nr. 3 (Ferrum phosphoricum), Nr. 4 (Kalium chloratum), Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 12 (Calcium sulfuricum) zum Einsatz kommen. Diese werden gegen Abszesse verwendet.
Grundsätzlich sollte eine Bartholinitis nicht selbst therapiert werden. Möchte die betroffene Patientin die Entzündung aber erst einmal selbst behandeln, steht ihr das natürlich frei. Sollte allerdings die Schwellung nicht innerhalb von zwei Tagen zurückgehen, ist ein Besuch beim Gynäkologen dringend angeraten. Zudem ist es sicherer, wenn der Arzt einen Abstrich macht, um auszuschließen, dass eine Geschlechtskrankheit die Entzündung ausgelöst hat.
aktualisiert am 08.04.2019