Die Balanitis plasmacellularis Zoon wird auch Zoon-Balanitis genannt. Es handelt sich um eine chronische Entzündung der Eichel (Balanitis), die meist auch die Vorhaut mit betrifft. Die Zoon-Balanitis tritt vor allem bei Männern über 60 Jahren auf und besonders bei denen, die nicht beschnitten sind. Die Therapie besteht zunächst in verbesserten Hygienemaßnahmen im Intimbereich. Reichen diese nicht aus, kann auch eine operative Entfernung der Vorhaut (Zirkumzision) erforderlich werden.
Wie genau die Zoon-Balanitis entsteht, ist noch unklar. Unter der Vorhaut entsteht durch zu viel Feuchtigkeit ein gutes Wachstumsmilieu für Keime. Eine unzureichende Intimhygiene kann ein Faktor sein. Die ständige Reizung durch Urin bei Männern mit Inkontinenz (ungewolltem Harnabgang) kann ein anderer Grund sein. Wenn Seifenreste oder abgestorbene Hautschuppen nicht unter der Vorhaut entfernt werden, reizt dies die Haut und es kommt zu entsprechenden Entzündungen im Bereich der Vorhaut und der Eichel. Wenn nur wenig Smegma (eine weißliche, talgartige Masse zwischen Eichel und Vorhaut) gebildet wird, wirkt dies ebenfalls begünstigend. Eine Balanitis plasmacellularis Zoon kann auch die Folge der Hautkrankheit Lichen sclerosus sein. Diese ist oft mit einer Verengung der Vorhaut verbunden (Phimose). Das erschwert das Zurückziehen der Vorhaut und damit eine effektive Intimhygiene. Auch bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kommt die Zoon-Balanitis häufiger vor.
Die Zoon-Balanitis verursacht in vielen Fällen ein Jucken oder Brennen, manchmal auch Schmerzen im Bereich der Eichel. Auffällig wird sie durch rötlich-braune, feuchte, klar abgegrenzte Flecken auf der Eichel und häufig auch an der Vorhaut. Die Haut glänzt im betroffenen Bereich wie Lack. Es können auch kleine Punkte in den Flecken vorhanden sein.
In der Regel kann der Arzt die Balanitis plasmacellularis Zoon mit dem bloßen Auge erkennen. Manchmal wird auch eine Biopsie (Untersuchung einer Gewebeprobe) vorgenommen, um andere Erkrankungen auszuschließen, beispielsweise ein Peniskarzinom.
Ziel der Behandlung, ist es, den Feuchtigkeitsstau unter der Vorhaut bestmöglich zu reduzieren und durch eine gute Intimhygiene zu vermeiden, dass sich ein Milieu für die Ansiedlung von Keimen bildet. Beim Waschen im Intimbereich sollte die Vorhaut vollständig zurückgezogen werden. Statt reizenden Seifen können milde Öle oder eine milde Feuchtigkeitslotion verwendet werden. Nach dem Waschen ist darauf zu achten, die Eichel und das innere Blatt der Vorhaut mit einem weichen Handtuch nur vorsichtig trocken zu tupfen. Durch das Eincremen der Vorhaut und der Eichel mit Vaseline oder ähnlichen Präparaten kann die natürliche Schutzbarriere der Haut wieder aufgebaut werden.
Neben diesen allgemeinen Maßnahmen wird in der Regel eine Salbe verordnet, die Cortison enthält. Manchmal sind zusätzlich antibakterielle oder pilzbekämpfende Wirkstoffe enthalten. Cortisonhaltige Salben können die empfindliche Haut am Penis schädigen. Deshalb sollten sie maximal für eine Woche aufgetragen werden. Danach wird oft auf zinkhaltige oder pflegende Salben gewechselt.
Bei einer bestehenden Vorhautverengung (Phimose) ist das Zurückziehen der Vorhaut erschwert und damit auch die sorgfältige Intimhygiene. Bei Vorliegen einer Phimose ist oft eine Beschneidung (Zirkumzision = Entfernung der Vorhaut) nötig und ratsam, damit die Balanitis plasmacellularis Zoon abheilen kann.
NCBI, Surabhi Dayal; Priyadarshini Sahu – Zoon balanitis: A comprehensive review: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27890945/ (online, letzter Abruf: 26.08.2022)
British Association of Dermatologists – Zoon's balanitis: https://www.skinhealthinfo.org.uk/condition/zoons-balanitis/ (online, letzter Abruf: 26.08.2022)
aktualisiert am 26.08.2022