Eine häufige Verletzung des Sprunggelenks ist der Bänderriss. Bei der konservativen Behandlung eines Bänderrisses wird das Sprunggelenk mit Hilfe einer Schiene ruhig gestellt. Während noch vor einigen Jahren eine mehrwöchige komplette Schonung des Fußes erfolgte, ist man heute dazu übergegangen, den Fuß frühzeitig wieder teilweise zu belasten. Dadurch werden deutlich weniger Muskeln abgebaut, was zu einer geringeren Rehabilitationszeit im Anschluss an die Heilung führt. Auch erneute Bänderrisse sind durch eine bessere Muskulatur deutlich seltener.
Aber auch, wenn das Sprunggelenk heutzutage recht schnell wieder belastet wird: Die Stützfunktion der Bänder wird von der Schiene übernommen und mit Sport sollte erst einmal gewartet werden. Der Fuß sollte nur soweit belastet werden, dass es zu keinem Zeitpunkt schmerzhaft ist. Daher sollten in der Regel auch keine Medikamente eingenommen werden, die das Schmerzempfinden herabsetzen. Der Patient würde möglicherweise nicht mehr rechtzeitig merken, wenn er den Fuß zu stark belastet. Die Belastung des Fußes sollte einen gleichmäßigen Charakter haben. Schnelle Bewegungen und abrupte Stopps sind zu verhindern. Daher beschränkt sich die Bewegung in der ersten Zeit auf langsames Gehen. Ansonsten besteht eine erhöhte Gefahr, dass sich eine neue Bänderverletzung ergibt.
Nach wie vielen Wochen wieder Sport ausgeübt werden kann, ist von den individuellen Voraussetzungen abhängig. Vor allem kommt es darauf an, wie ausgedehnt der Bänderriss ist und welcher Sportart man nachgeht. Der Zeitraum bis zur vollständigen Belastung kann sich zwischen sechs und zwölf Wochen erstrecken, bisweilen auch länger.
Zu großer Ehrgeiz bei der Wiederaufnahme des Trainings führt bei einem Bänderriss zum Gegenteil. Werden die Bänder zu stark belastet, so kann eine komplette Heilung nicht erfolgen. Erneute Bänderrisse können bei einer nicht voll wiederhergestellten Stützfunktion des Bandapparats schnell passieren, wenn die Belastung nicht an den Zustand des Gelenkes angepasst wird. Daher ist beim Sport in der ersten Zeit eine stützende Bandage zu tragen, um die Bänder zu entlasten. Ein gezielter Muskelaufbau der stützenden Muskulatur mittels Krankengymnastik kann helfen, die Belastung für die Bänder langfristig gering zu halten.
Um ein komplikationsloses Zusammenwachsen der Bänder zu erreichen, muss der Patient die stützende Schiene für ungefähr sechs Wochen tragen. Die Schiene verhindert ein erneutes Umknicken. Bereits kurz nach dem Unfall darf der Fuß mit dieser Schiene wieder belastet werden, allerdings immer nur so sehr, dass die Belastung keine Schmerzen hervorruft. So steigert der Patient selber die Belastung des Fußes beim Gehen, bis der Fuß wieder voll belastbar ist.
Unter Umständen ist auch Sport bereits während dieser sechs Wochen wieder möglich. Allerdings sollte die Belastung individuell an den Zustand des Gelenkes angepasst werden und nur langsam gesteigert werden. Ein gezielter Muskelaufbau steht im Vordergrund, plötzliche Belastungen und Höchstleistungen sind zu vermeiden. Die Wiederaufnahme eines Trainings sollte vorher mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden und im Idealfall mit Hilfe eines erfahrenen Trainers oder Physiotherapeuten erfolgen.
Auch wenn eine Teilbelastung positive Auswirkungen auf die Muskulatur hat und beizeiten wieder aufgenommen werden sollte, ist mit intensiverem Sport noch zu warten. Die meisten Sportarten, bei denen der Fuß belastet wird, üben einen enormen Druck auf das Sprunggelenk aus. Nach einem Bänderriss muss zunächst eine vollständige Heilung gegeben sein, bevor eine sportliche Betätigung, die nicht im Sinne von physiotherapeutischen Maßnahmen steht, wieder aufgenommen wird. Dies ist in den meisten Fällen frühestens nach sechs Wochen der Fall und kann sich bis zu drei Monaten erstecken. Bevor die sportliche Aktivität wieder aufgenommen wird, sollte zunächst darauf geachtet werden, dass das geschädigte Gelenk wieder stabilisiert wird. Hierzu eignet sich leichtes Krafttraining, wobei die stabilisierenden Übungen nach und nach gesteigert werden sollten. Sportarten, die das Gelenk nicht übermäßig belasten, sind Radfahren, leichtes Laufen oder Schwimmen.
Dagegen ist mit Sport, der das Gelenk belastet und mit abrupten Richtungswechseln einhergeht, erst nach vollständiger Abheilung zu beginnen. Hierzu zählen Handball, Tennis oder Fußball. Wann man mit seinem Lieblingssport wieder anfangen kann, hängt auch davon ab, wie ausgeprägt die Verletzung ist. Ist ein einzelnes Band gerissen, dann kann in der Regel bereits nach einem Zeitraum von sechs bis acht Wochen der Sport wieder aufgenommen werden. Sind aber beispielsweise alle drei Außenbänder vollständig gerissen, dann dauert es zwölf Wochen oder länger, bis Sport möglich ist.
Sport auf Leistungsniveau muss in vielen Fällen sogar sechs Monate warten. Dennoch wird immer vom Einzelfall ausgehend durch den behandelnden Arzt entschieden, wie lange die Sportpause dauert.
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aktualisiert am 10.10.2019