Nach einem Bänderriss im Sprunggelenk schwillt das betroffene Gelenk an. Flüssigkeit und Blut sammeln sich im Gelenk und verursachen eine deutliche Zunahme des Volumens. Um die Abschwellung nach dieser Sprunggelenksverletzung zu beschleunigen, legt der Arzt häufig einen Verband mit einer kühlenden und abschwellenden Salbe an. Eine solche Behandlung ergibt am meisten Sinn, wenn sie möglichst bald nach der Verletzung erfolgt. Auch die leichte Kompression des Sprunggelenks und seiner unmittelbaren Umgebung durch einen Verband führen dazu, dass der Fuß nicht übermäßig anschwillt. Es muss aber immer gewährleistet sein, dass sich das Gewebe weiterhin ausdehnen kann. Deswegen ist ein zu fester Verband oder gar ein Gips bei einem Bänderriss kontraindiziert (nicht angezeigt).
Bei der konservativen Behandlung eines Bänderrisses wird das Gelenk durch eine Schiene ruhiggestellt. Der Bänderriss kann so in Ruhe heilen, die Schiene übernimmt die stützende Funktion der kaputten Bänder. Während es früher üblich war, das betroffene Gelenk wochenlang nicht zu belasten, erfolgt heutzutage bereits relativ kurz nach der Verletzung eine erste Teilbelastung. Mit den heute verwendeten Schienen kann und soll der Patient schon bald wieder auftreten. So wird ein zu großer Muskelabbau verhindert und die Rehabilitationszeit verkürzt. Auch Folgeverletzungen wird durch eine Erhaltung der Muskulatur-Stärke wirksam vorgebeugt.
Eine zusätzliche Behandlung mit Medikamenten oder Salben ist nicht unbedingt notwendig. Bei Bedarf können aber z. B. kühlende Salben verwendet werden, um den Heilungsverlauf zu unterstützen und den Beschwerden entgegenzuwirken. Im Zweifelsfall sollte die Verwendung einer Salbe oder auch anderer Mittel immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Er kann am besten beraten und erklären, welche Anwendungen vorteilhaft sind und welche nicht. Grundsätzlich sollten Salben nicht auf offene Wunden aufgetragen werden.
Die Bänder benötigen zum Zusammenwachsen vor allem Zeit und wenig Belastung. Der Heilungsprozess kann mit Salben daher nicht wesentlich beschleunigt werden. Für ein optimales Ergebnis ist vor allem Geduld nötig. Trotzdem berichten Patienten oftmals von Salben, die den Heilungsprozess erträglicher gemacht haben.
Kühlende Salben verringern das Schmerzempfinden und werden von den Patienten als wohltuend empfunden.
Heparinsalbe wirkt gegen die Schwellung des Gelenkes und wird vorrangig bei Schwellungszuständen nach Prellungen oder bei Blutergüssen verwendet.
Arnika-Salbe kommt ebenfalls bei stumpfen Verletzungen zum Einsatz. Diese regt den Stoffwechsel bei Gewebsschädigungen an und wirkt Störungen der Blutversorgung an der betroffenen Stelle entgegen.
Ein naturheilkundliches Mittel, das heilungsfördernd und außerdem schmerzlindernd wirkt, ist Beinwell (unter anderem als Kytta-Salbe® bekannt).
Traumeel-Salbe® ist ein homöopathisches Kombinationsarzneimittel, das bei Prellungen zum Einsatz kommt und auch bei Bänderrissen einen positiven Effekt hinterlassen kann.
Eine schmerzstillende Salbe sollte in der Phase, in der wieder Geh- und Bewegungsübungen stattfinden, eher nicht auf das Gelenk aufgetragen werden. Schmerz ist ein sinnvolles Warnsignal des Körpers. Nach einem Bänderriss gilt im Prinzip: Das Gelenk darf soweit belastet werden, dass es dabei nicht wehtut. So können die Patienten die langsame Steigerung der Belastung beim Gehen meist selber gut steuern. Wird das Schmerzempfinden durch ein dementsprechendes Medikament oder eine Salbe reduziert, so bemerkt der Betroffene oft nicht so gut, wenn er den Fuß zu stark belastet.
Wird der Bänderriss durch eine Operation behandelt, so sollten im Anschluss auf keinen Fall Salben, Cremes oder ähnliche Mittel zum Auftragen verwendet werden. Bei der Operation entsteht eine Wunde, die zwar im Anschluss verschlossen und meistens mit einem Pflaster überklebt wird, die aber dennoch anfällig für Keime und Infektionen ist. Daher ist der operierte Bereich sauber zu halten und nicht mit Salben oder Kosmetika zu behandeln, bis die Operationswunde vollständig verheilt ist.
Vor einer Operation verordnet eventuell der behandelnde Arzt einen Verband mit einer kühlenden und abschwellenden Salbe, wenn es sich um einen frischen Bänderriss handelt.
aktualisiert am 02.03.2020